Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Ich kann dich nicht vergessen.
Des Nachts auf meinem Bette
Gemahnt michs oft, als hätte
Dein Arm umschlungen mich.
Des Wächters Rufen weckt mich.
Ein plötzlich Rauschen schreckt mich.
Allein bin ich im Dunkel,
Und weine still um dich.
Ich kann dich nicht vergessen.
Nicht fremde Huldigungen,
Nicht Sklavenanbetungen,
O Freund, verdrängen dich.
Luisa liebt nur Einen,
Nur Einen kann sie meinen,
Nur Einen nie vergessen,
Vergessen nimmer dich.
Luisa liebt nur Einen,
Verschmäht des Stutzers Schmeicheln,
Verhöhnt sein süsslich Heucheln,
Gedenkt, du Edler, dein;
Denkt deines Geistes Adel,
Dein Lieben sonder Tadel,
Dein Herz so treu, so bieder --
Und brennt für dich allein.
Ich kann dich nicht vergessen.
Des Nachts auf meinem Bette
Gemahnt michs oft, als hätte
Dein Arm umschlungen mich.
Des Wächters Rufen weckt mich.
Ein plötzlich Rauschen schreckt mich.
Allein bin ich im Dunkel,
Und weine still um dich.
Ich kann dich nicht vergessen.
Nicht fremde Huldigungen,
Nicht Sklavenanbetungen,
O Freund, verdrängen dich.
Luisa liebt nur Einen,
Nur Einen kann sie meinen,
Nur Einen nie vergessen,
Vergessen nimmer dich.
Luisa liebt nur Einen,
Verschmäht des Stutzers Schmeicheln,
Verhöhnt sein süſslich Heucheln,
Gedenkt, du Edler, dein;
Denkt deines Geistes Adel,
Dein Lieben sonder Tadel,
Dein Herz so treu, so bieder —
Und brennt für dich allein.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0404" n="358"/>
            <lg n="14">
              <l>Ich kann dich nicht vergessen.</l><lb/>
              <l>Des Nachts auf meinem Bette</l><lb/>
              <l>Gemahnt michs oft, als hätte</l><lb/>
              <l>Dein Arm umschlungen mich.</l><lb/>
              <l>Des Wächters Rufen weckt mich.</l><lb/>
              <l>Ein plötzlich Rauschen schreckt mich.</l><lb/>
              <l>Allein bin ich im Dunkel,</l><lb/>
              <l>Und weine still um dich.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="15">
              <l>Ich kann dich nicht vergessen.</l><lb/>
              <l>Nicht fremde Huldigungen,</l><lb/>
              <l>Nicht Sklavenanbetungen,</l><lb/>
              <l>O Freund, verdrängen dich.</l><lb/>
              <l>Luisa liebt nur Einen,</l><lb/>
              <l>Nur Einen kann sie meinen,</l><lb/>
              <l>Nur Einen nie vergessen,</l><lb/>
              <l>Vergessen nimmer dich.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="16">
              <l>Luisa liebt nur Einen,</l><lb/>
              <l>Verschmäht des Stutzers Schmeicheln,</l><lb/>
              <l>Verhöhnt sein sü&#x017F;slich Heucheln,</l><lb/>
              <l>Gedenkt, du Edler, dein;</l><lb/>
              <l>Denkt deines Geistes Adel,</l><lb/>
              <l>Dein Lieben sonder Tadel,</l><lb/>
              <l>Dein Herz so treu, so bieder &#x2014;</l><lb/>
              <l>Und brennt für dich allein.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[358/0404] Ich kann dich nicht vergessen. Des Nachts auf meinem Bette Gemahnt michs oft, als hätte Dein Arm umschlungen mich. Des Wächters Rufen weckt mich. Ein plötzlich Rauschen schreckt mich. Allein bin ich im Dunkel, Und weine still um dich. Ich kann dich nicht vergessen. Nicht fremde Huldigungen, Nicht Sklavenanbetungen, O Freund, verdrängen dich. Luisa liebt nur Einen, Nur Einen kann sie meinen, Nur Einen nie vergessen, Vergessen nimmer dich. Luisa liebt nur Einen, Verschmäht des Stutzers Schmeicheln, Verhöhnt sein süſslich Heucheln, Gedenkt, du Edler, dein; Denkt deines Geistes Adel, Dein Lieben sonder Tadel, Dein Herz so treu, so bieder — Und brennt für dich allein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/404
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/404>, abgerufen am 25.11.2024.