Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite
Hulda.
Ja, mein Liebling, mein Erwählter,
Mein Verlobter, mein Vermählter,
Ewig bin ich, ewig dein.
Holdy.
Komm' in meinem Arm, Geliebte!
Lass mich dir ins stillgetrübte,
Dunkelbraune Auge sehn.
Lass der Liebe heilgen Odem,
Warm und lieb, wie Mayenodem,
Warm und duftig mich umwehn.
Lass mich, dir ins Antlitz blickend,
Innig an mein Herz dich drückend,
Meiner schönen Wahl mich freun!
Lass uns, Hand in Hand geschlossen,
Lass uns, Herz in Herz ergossen,
Unsern Schwur noch eins ereun.
Hulda.
Holdy, Holdy, mein Erwählter!
Mein vor Gott und Welt Vermählter!
Warum unsern Schwur erneun?
Darf es, dass ich dir geboren,
Dass mein Herz nur dich erkohren,
Darf es Schwurs, mein Herz sey dein?
Hulda.
Ja, mein Liebling, mein Erwählter,
Mein Verlobter, mein Vermählter,
Ewig bin ich, ewig dein.
Holdy.
Komm' in meinem Arm, Geliebte!
Laſs mich dir ins stillgetrübte,
Dunkelbraune Auge sehn.
Laſs der Liebe heilgen Odem,
Warm und lieb, wie Mayenodem,
Warm und duftig mich umwehn.
Laſs mich, dir ins Antlitz blickend,
Innig an mein Herz dich drückend,
Meiner schönen Wahl mich freun!
Laſs uns, Hand in Hand geschlossen,
Laſs uns, Herz in Herz ergossen,
Unsern Schwur noch eins ereun.
Hulda.
Holdy, Holdy, mein Erwählter!
Mein vor Gott und Welt Vermählter!
Warum unsern Schwur erneun?
Darf es, daſs ich dir geboren,
Daſs mein Herz nur dich erkohren,
Darf es Schwurs, mein Herz sey dein?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0386" n="340"/>
            <lg n="8">
              <head><hi rendition="#g">Hulda</hi>.</head><lb/>
              <l>Ja, mein Liebling, mein Erwählter,</l><lb/>
              <l>Mein Verlobter, mein Vermählter,</l><lb/>
              <l>Ewig bin ich, ewig dein.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="9">
              <head><hi rendition="#g">Holdy</hi>.</head><lb/>
              <l>Komm' in meinem Arm, Geliebte!</l><lb/>
              <l>La&#x017F;s mich dir ins stillgetrübte,</l><lb/>
              <l>Dunkelbraune Auge sehn.</l><lb/>
              <l>La&#x017F;s der Liebe heilgen Odem,</l><lb/>
              <l>Warm und lieb, wie Mayenodem,</l><lb/>
              <l>Warm und duftig mich umwehn.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="10">
              <l>La&#x017F;s mich, dir ins Antlitz blickend,</l><lb/>
              <l>Innig an mein Herz dich drückend,</l><lb/>
              <l>Meiner schönen Wahl mich freun!</l><lb/>
              <l>La&#x017F;s uns, Hand in Hand geschlossen,</l><lb/>
              <l>La&#x017F;s uns, Herz in Herz ergossen,</l><lb/>
              <l>Unsern Schwur noch eins ereun.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="11">
              <head><hi rendition="#g">Hulda</hi>.</head><lb/>
              <l>Holdy, Holdy, mein Erwählter!</l><lb/>
              <l>Mein vor Gott und Welt Vermählter!</l><lb/>
              <l>Warum unsern Schwur erneun?</l><lb/>
              <l>Darf es, da&#x017F;s ich dir geboren,</l><lb/>
              <l>Da&#x017F;s mein Herz nur dich erkohren,</l><lb/>
              <l>Darf es Schwurs, mein Herz sey dein?</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[340/0386] Hulda. Ja, mein Liebling, mein Erwählter, Mein Verlobter, mein Vermählter, Ewig bin ich, ewig dein. Holdy. Komm' in meinem Arm, Geliebte! Laſs mich dir ins stillgetrübte, Dunkelbraune Auge sehn. Laſs der Liebe heilgen Odem, Warm und lieb, wie Mayenodem, Warm und duftig mich umwehn. Laſs mich, dir ins Antlitz blickend, Innig an mein Herz dich drückend, Meiner schönen Wahl mich freun! Laſs uns, Hand in Hand geschlossen, Laſs uns, Herz in Herz ergossen, Unsern Schwur noch eins ereun. Hulda. Holdy, Holdy, mein Erwählter! Mein vor Gott und Welt Vermählter! Warum unsern Schwur erneun? Darf es, daſs ich dir geboren, Daſs mein Herz nur dich erkohren, Darf es Schwurs, mein Herz sey dein?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/386
Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/386>, abgerufen am 27.11.2024.