Liebe, liebe mich, Ida. Es ist der Tugenden schönste, Rein zu lieben, sein Herz einem Verdie- nenden weihn. Liebe mich, meine Erwählte. Es ist die höchste der Wonnen, Edel zu lieben, geliebt von dem Geliebten zu seyn. Ach, dass du mich liebtest! Wie sollt' in süsser Umarmung Unsre Zukunft fliehn, fliehn in elysischer Ruh! Jeden sonnigen Lenztag wollten wir heiter ver- leben, Wandelnd durch Fluren und Hayn, kosend am kosenden Bach! Jede lispelnde Mondnacht wollten wir selig durch- schlummern, Meine Rechte dich gürtend, die deinige mich! Arm in Arm geflochten, und Seele zerschmolzen in Seele, Wollten wir wallen den Pfad, welcher das Leben durchkreuzt. Wollten jede Sekunde mit Küssen beflügeln, und jede Mit Genüssen weihn, wollten umschlungen zuletzt
Liebe, liebe mich, Ida. Es ist der Tugenden schönste, Rein zu lieben, sein Herz einem Verdie- nenden weihn. Liebe mich, meine Erwählte. Es ist die höchste der Wonnen, Edel zu lieben, geliebt von dem Geliebten zu seyn. Ach, daſs du mich liebtest! Wie sollt' in süſser Umarmung Unsre Zukunft fliehn, fliehn in elysischer Ruh! Jeden sonnigen Lenztag wollten wir heiter ver- leben, Wandelnd durch Fluren und Hayn, kosend am kosenden Bach! Jede lispelnde Mondnacht wollten wir selig durch- schlummern, Meine Rechte dich gürtend, die deinige mich! Arm in Arm geflochten, und Seele zerschmolzen in Seele, Wollten wir wallen den Pfad, welcher das Leben durchkreuzt. Wollten jede Sekunde mit Küssen beflügeln, und jede Mit Genüssen weihn, wollten umschlungen zuletzt
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Liebe, liebe mich, Ida. Es ist der Tugenden
schönste,
Rein zu lieben, sein Herz einem Verdie-
nenden weihn.
Liebe mich, meine Erwählte. Es ist die höchste
der Wonnen,
Edel zu lieben, geliebt von dem Geliebten
zu seyn.
Ach, daſs du mich liebtest! Wie sollt' in süſser
Umarmung
Unsre Zukunft fliehn, fliehn in elysischer
Ruh!
Jeden sonnigen Lenztag wollten wir heiter ver-
leben,
Wandelnd durch Fluren und Hayn, kosend
am kosenden Bach!
Jede lispelnde Mondnacht wollten wir selig durch-
schlummern,
Meine Rechte dich gürtend, die deinige
mich!
Arm in Arm geflochten, und Seele zerschmolzen in
Seele,
Wollten wir wallen den Pfad, welcher das
Leben durchkreuzt.
Wollten jede Sekunde mit Küssen beflügeln, und
jede
Mit Genüssen weihn, wollten umschlungen
zuletzt
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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/329>, abgerufen am 22.11.2024.
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