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Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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Was frommt mir Frühlingsmilde
Und laues Westgeweh?
Sie wiegen den Verlassnen
Nur in noch heissres Weh!
Was frommt mir Lerchenwirbel
Und Nachtigallenschlag?
Der öden Brust entächzet
Nur desto lautres Ach.
Fahrt wohl! fahrt wohl, ihr Trauten!
Mir winken Nacht und Ruh.
Bald drückt die müden Wimper
Der letzte Freund mir zu.
Fahrt wohl! Im Ring der Steine
Ergrünt ein Mahl! Hier wird
Mein Schatten euch umschauern,
Wenn ihr das Mahl umirrt!

Was frommt mir Frühlingsmilde
Und laues Westgeweh?
Sie wiegen den Verlaſsnen
Nur in noch heiſsres Weh!
Was frommt mir Lerchenwirbel
Und Nachtigallenschlag?
Der öden Brust entächzet
Nur desto lautres Ach.
Fahrt wohl! fahrt wohl, ihr Trauten!
Mir winken Nacht und Ruh.
Bald drückt die müden Wimper
Der letzte Freund mir zu.
Fahrt wohl! Im Ring der Steine
Ergrünt ein Mahl! Hier wird
Mein Schatten euch umschauern,
Wenn ihr das Mahl umirrt!

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[248/0290] Was frommt mir Frühlingsmilde Und laues Westgeweh? Sie wiegen den Verlaſsnen Nur in noch heiſsres Weh! Was frommt mir Lerchenwirbel Und Nachtigallenschlag? Der öden Brust entächzet Nur desto lautres Ach. Fahrt wohl! fahrt wohl, ihr Trauten! Mir winken Nacht und Ruh. Bald drückt die müden Wimper Der letzte Freund mir zu. Fahrt wohl! Im Ring der Steine Ergrünt ein Mahl! Hier wird Mein Schatten euch umschauern, Wenn ihr das Mahl umirrt!

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Zitationshilfe: Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/290>, abgerufen am 21.11.2024.