Wohl kriechen Lotterbuben Staubleckend rund um dich, Und gleissen zehnmal glatter Und flimmernder, als ich. Trotz sey den glatten Gecken! Dein Jüngling, stolz und gut, Sein Mädchen, brav und edel, Verschmähn die Raupenbrut.
Triumph! mir flammt die Seele, Wie Blitz von Gottes Schwert. Triumph! die heilige Treue Wird nie von dir versehrt. Noch vier und zwanzig Stunden, So flieh' ich fern von dir. Was thuts? mein Kleinod bleibet, Elldore bleibet mir.
Triumph! ich kehre wieder, Und treu, und keusch und rein, Schliess' ich in heissen Armen Elldoren wieder ein. Triumph! auf reinen Lippen Versiegeln wir den Bund. Kein Bubenkuss entweihte Den frischen Rosenmund.
Wohl kriechen Lotterbuben Staubleckend rund um dich, Und gleiſsen zehnmal glatter Und flimmernder, als ich. Trotz sey den glatten Gecken! Dein Jüngling, stolz und gut, Sein Mädchen, brav und edel, Verschmähn die Raupenbrut.
Triumph! mir flammt die Seele, Wie Blitz von Gottes Schwert. Triumph! die heilige Treue Wird nie von dir versehrt. Noch vier und zwanzig Stunden, So flieh' ich fern von dir. Was thuts? mein Kleinod bleibet, Elldore bleibet mir.
Triumph! ich kehre wieder, Und treu, und keusch und rein, Schlieſs' ich in heiſsen Armen Elldoren wieder ein. Triumph! auf reinen Lippen Versiegeln wir den Bund. Kein Bubenkuſs entweihte Den frischen Rosenmund.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0240"n="198"/><lgn="17"><l>Wohl kriechen Lotterbuben</l><lb/><l>Staubleckend rund um dich,</l><lb/><l>Und gleiſsen zehnmal glatter</l><lb/><l>Und flimmernder, als ich.</l><lb/><l>Trotz sey den glatten Gecken!</l><lb/><l>Dein Jüngling, stolz und gut,</l><lb/><l>Sein Mädchen, brav und edel,</l><lb/><l>Verschmähn die Raupenbrut.</l></lg><lb/><lgn="18"><l>Triumph! mir flammt die Seele,</l><lb/><l>Wie Blitz von Gottes Schwert.</l><lb/><l>Triumph! die heilige Treue</l><lb/><l>Wird nie von dir versehrt.</l><lb/><l>Noch vier und zwanzig Stunden,</l><lb/><l>So flieh' ich fern von dir.</l><lb/><l>Was thuts? mein Kleinod bleibet,</l><lb/><l>Elldore bleibet mir.</l></lg><lb/><lgn="19"><l>Triumph! ich kehre wieder,</l><lb/><l>Und treu, und keusch und rein,</l><lb/><l>Schlieſs' ich in heiſsen Armen</l><lb/><l>Elldoren wieder ein.</l><lb/><l>Triumph! auf reinen Lippen</l><lb/><l>Versiegeln wir den Bund.</l><lb/><l>Kein Bubenkuſs entweihte</l><lb/><l>Den frischen Rosenmund.</l></lg><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[198/0240]
Wohl kriechen Lotterbuben
Staubleckend rund um dich,
Und gleiſsen zehnmal glatter
Und flimmernder, als ich.
Trotz sey den glatten Gecken!
Dein Jüngling, stolz und gut,
Sein Mädchen, brav und edel,
Verschmähn die Raupenbrut.
Triumph! mir flammt die Seele,
Wie Blitz von Gottes Schwert.
Triumph! die heilige Treue
Wird nie von dir versehrt.
Noch vier und zwanzig Stunden,
So flieh' ich fern von dir.
Was thuts? mein Kleinod bleibet,
Elldore bleibet mir.
Triumph! ich kehre wieder,
Und treu, und keusch und rein,
Schlieſs' ich in heiſsen Armen
Elldoren wieder ein.
Triumph! auf reinen Lippen
Versiegeln wir den Bund.
Kein Bubenkuſs entweihte
Den frischen Rosenmund.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kosegarten_poesieen01_1798/240>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.