Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798."Eile, geleite sie her. Dann geh, und kämpf' um Freudig vernahm der Jüngling des Fürsten eh- renden Antrag. Freudig stürmt' er den Rugard hinab, und warf sich, wo Puliz *) Seine waldige Scheitel den Wogen enthebt, in die Schiffe, Welche frohlockten, die Braut des geliebten Ge- bieters zu führen. Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie. Da grüssten Jaromars Segel den Hafen der schönumuferten Warne. Warne, dich grüsst mein Gesang. In deinem Wellengeriesel Grüss' ich dich, segne dich, in deinen Schatten- gestaden. Warne, mein Herz ist dir hold. Du durchschlän- gelst, ein silberner Faden, *) Puliz, ein kleines romantisches Eiland, das, gleich
einem grünen Amphitheater, am Fusse des Rugard aus einem Meerbusen emporsteigt, den die Krümmung des Landes und der Halbinseln Jasmund und Wittow bilden. „Eile, geleite sie her. Dann geh, und kämpf' um Freudig vernahm der Jüngling des Fürsten eh- renden Antrag. Freudig stürmt' er den Rugard hinab, und warf sich, wo Puliz *) Seine waldige Scheitel den Wogen enthebt, in die Schiffe, Welche frohlockten, die Braut des geliebten Ge- bieters zu führen. Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie. Da grüſsten Jaromars Segel den Hafen der schönumuferten Warne. Warne, dich grüſst mein Gesang. In deinem Wellengeriesel Grüſs' ich dich, segne dich, in deinen Schatten- gestaden. Warne, mein Herz ist dir hold. Du durchschlän- gelst, ein silberner Faden, *) Puliz, ein kleines romantisches Eiland, das, gleich
einem grünen Amphitheater, am Fuſse des Rugard aus einem Meerbusen emporsteigt, den die Krümmung des Landes und der Halbinseln Jasmund und Wittow bilden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="14"> <pb facs="#f0172" n="130"/> <l>„Eile, geleite sie her. Dann geh, und kämpf' um</l><lb/> <l>Agathen!“</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Freudig vernahm der Jüngling des Fürsten eh-</l><lb/> <l>renden Antrag.</l><lb/> <l>Freudig stürmt' er den Rugard hinab, und warf</l><lb/> <l>sich, wo <hi rendition="#g">Puliz</hi> <note place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Puliz</hi>, ein kleines romantisches Eiland, das, gleich<lb/> einem grünen Amphitheater, am Fuſse des Rugard aus einem<lb/> Meerbusen emporsteigt, den die Krümmung des Landes und<lb/> der Halbinseln Jasmund und Wittow bilden.</note></l><lb/> <l>Seine waldige Scheitel den Wogen enthebt, in die</l><lb/> <l>Schiffe,</l><lb/> <l>Welche frohlockten, die Braut des geliebten Ge-</l><lb/> <l>bieters zu führen.</l> </lg><lb/> <lg n="16"> <l>Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie.</l><lb/> <l>Da grüſsten</l><lb/> <l>Jaromars Segel den Hafen der schönumuferten</l><lb/> <l>Warne.</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l>Warne, dich grüſst mein Gesang. In deinem</l><lb/> <l>Wellengeriesel</l><lb/> <l>Grüſs' ich dich, segne dich, in deinen Schatten-</l><lb/> <l>gestaden.</l><lb/> <l>Warne, mein Herz ist dir hold. Du durchschlän-</l><lb/> <l>gelst, ein silberner Faden,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0172]
„Eile, geleite sie her. Dann geh, und kämpf' um
Agathen!“
Freudig vernahm der Jüngling des Fürsten eh-
renden Antrag.
Freudig stürmt' er den Rugard hinab, und warf
sich, wo Puliz *)
Seine waldige Scheitel den Wogen enthebt, in die
Schiffe,
Welche frohlockten, die Braut des geliebten Ge-
bieters zu führen.
Zweymal sank die Sonn', und dreymal stieg sie.
Da grüſsten
Jaromars Segel den Hafen der schönumuferten
Warne.
Warne, dich grüſst mein Gesang. In deinem
Wellengeriesel
Grüſs' ich dich, segne dich, in deinen Schatten-
gestaden.
Warne, mein Herz ist dir hold. Du durchschlän-
gelst, ein silberner Faden,
*) Puliz, ein kleines romantisches Eiland, das, gleich
einem grünen Amphitheater, am Fuſse des Rugard aus einem
Meerbusen emporsteigt, den die Krümmung des Landes und
der Halbinseln Jasmund und Wittow bilden.
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