Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Deine säuselnden Hayn'. Es spiegeln die Wangen Burg des hallenden Meers! schön bist du. Deine Gefilde Lächeln in jedem ländlichen Reiz. Die üppigen Wiesen Duften von Quendel und Klee. Es wogt in der Kühle des Weizens Grünliche Fluth. Es glühn in den Gärten die Traub' und der Pfirsich. Funkenstäubend entgaukelt die Schmerle dem klaren Gewässer Deiner Weiher. Es flötet im thauenden Busche die Drossel Zwischen der Nachtigal Schlag. Und horch! vom spriessenden Frühroth Bis zu den Rosen des sinkenden Abends erschallet das Brüllen Weidender Heerden, das Jauchzen der Schnitter, die gellende Lache Fröhlicher Dirnen in dir. -- Schön bist du, Tochter des lauten Ufers, vertraulich und lieb. Doch warst du in Tagen der Vorzeit Deine säuselnden Hayn'. Es spiegeln die Wangen Burg des hallenden Meers! schön bist du. Deine Gefilde Lächeln in jedem ländlichen Reiz. Die üppigen Wiesen Duften von Quendel und Klee. Es wogt in der Kühle des Weizens Grünliche Fluth. Es glühn in den Gärten die Traub' und der Pfirsich. Funkenstäubend entgaukelt die Schmerle dem klaren Gewässer Deiner Weiher. Es flötet im thauenden Busche die Drossel Zwischen der Nachtigal Schlag. Und horch! vom sprieſsenden Frühroth Bis zu den Rosen des sinkenden Abends erschallet das Brüllen Weidender Heerden, das Jauchzen der Schnitter, die gellende Lache Fröhlicher Dirnen in dir. — Schön bist du, Tochter des lauten Ufers, vertraulich und lieb. Doch warst du in Tagen der Vorzeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <pb facs="#f0162" n="120"/> <l>Deine säuselnden Hayn'. Es spiegeln die Wangen</l><lb/> <l>des Himmels</l><lb/> <l>Sich in den Fluthen so rosig, die deine Ferse be-</l><lb/> <l>spühlen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Burg des hallenden Meers! schön bist du.</l><lb/> <l>Deine Gefilde</l><lb/> <l>Lächeln in jedem ländlichen Reiz. Die üppigen</l><lb/> <l>Wiesen</l><lb/> <l>Duften von Quendel und Klee. Es wogt in der</l><lb/> <l>Kühle des Weizens</l><lb/> <l>Grünliche Fluth. Es glühn in den Gärten die Traub'</l><lb/> <l>und der Pfirsich.</l><lb/> <l>Funkenstäubend entgaukelt die Schmerle dem klaren</l><lb/> <l>Gewässer</l><lb/> <l>Deiner Weiher. Es flötet im thauenden Busche die</l><lb/> <l>Drossel</l><lb/> <l>Zwischen der Nachtigal Schlag. Und horch! vom</l><lb/> <l>sprieſsenden Frühroth</l><lb/> <l>Bis zu den Rosen des sinkenden Abends erschallet</l><lb/> <l>das Brüllen</l><lb/> <l>Weidender Heerden, das Jauchzen der Schnitter,</l><lb/> <l>die gellende Lache</l><lb/> <l>Fröhlicher Dirnen in dir. — Schön bist du, Tochter</l><lb/> <l>des lauten</l><lb/> <l>Ufers, vertraulich und lieb. Doch warst du in</l><lb/> <l>Tagen der Vorzeit</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0162]
Deine säuselnden Hayn'. Es spiegeln die Wangen
des Himmels
Sich in den Fluthen so rosig, die deine Ferse be-
spühlen.
Burg des hallenden Meers! schön bist du.
Deine Gefilde
Lächeln in jedem ländlichen Reiz. Die üppigen
Wiesen
Duften von Quendel und Klee. Es wogt in der
Kühle des Weizens
Grünliche Fluth. Es glühn in den Gärten die Traub'
und der Pfirsich.
Funkenstäubend entgaukelt die Schmerle dem klaren
Gewässer
Deiner Weiher. Es flötet im thauenden Busche die
Drossel
Zwischen der Nachtigal Schlag. Und horch! vom
sprieſsenden Frühroth
Bis zu den Rosen des sinkenden Abends erschallet
das Brüllen
Weidender Heerden, das Jauchzen der Schnitter,
die gellende Lache
Fröhlicher Dirnen in dir. — Schön bist du, Tochter
des lauten
Ufers, vertraulich und lieb. Doch warst du in
Tagen der Vorzeit
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