Kosegarten, Ludwig Gotthard: Poesieen. Bd. 1. Leipzig, 1798.Dort werd' ich, meine Ida, Dafern du Tugend liebtest Und schöne Thaten übtest, Dich schimmernd wiedersehn, In lilienweisser Seide, In bräutlichem Geschmeide, In Myrten, welche duftig Dein goldnes Haar durchwehn! Da werd' ich wonnetrunken, Im Amaranthenkranze, In hochzeitlichem Glanze, Ellwinen wiedersehn, Fest an mein Herz sie schliessen, Sie Braut und Schwester grüssen, Und zwischen ihr und Iden Durch Edens Auen gehn. Wer sagt mir an: Wo wandelt, In welchen Blumenfeldern, In welchen Lorbeerwäldern Der Dichter selge Schhaar? Wo klingen Assafs Psalmen? Wo rauschen Miltons Palmen? Wo kränzet Cona's Sänger Sein silberweisses Haar? Dort werd' ich, meine Ida, Dafern du Tugend liebtest Und schöne Thaten übtest, Dich schimmernd wiedersehn, In lilienweiſser Seide, In bräutlichem Geschmeide, In Myrten, welche duftig Dein goldnes Haar durchwehn! Da werd' ich wonnetrunken, Im Amaranthenkranze, In hochzeitlichem Glanze, Ellwinen wiedersehn, Fest an mein Herz sie schlieſsen, Sie Braut und Schwester grüſsen, Und zwischen ihr und Iden Durch Edens Auen gehn. Wer sagt mir an: Wo wandelt, In welchen Blumenfeldern, In welchen Lorbeerwäldern Der Dichter selge Schhaar? Wo klingen Assafs Psalmen? Wo rauschen Miltons Palmen? Wo kränzet Cona's Sänger Sein silberweiſses Haar? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0124" n="84"/> <lg n="14"> <l>Dort werd' ich, meine Ida,</l><lb/> <l>Dafern du Tugend liebtest</l><lb/> <l>Und schöne Thaten übtest,</l><lb/> <l>Dich schimmernd wiedersehn,</l><lb/> <l>In lilienweiſser Seide,</l><lb/> <l>In bräutlichem Geschmeide,</l><lb/> <l>In Myrten, welche duftig</l><lb/> <l>Dein goldnes Haar durchwehn!</l> </lg><lb/> <lg n="15"> <l>Da werd' ich wonnetrunken,</l><lb/> <l>Im Amaranthenkranze,</l><lb/> <l>In hochzeitlichem Glanze,</l><lb/> <l>Ellwinen wiedersehn,</l><lb/> <l>Fest an mein Herz sie schlieſsen,</l><lb/> <l>Sie Braut und Schwester grüſsen,</l><lb/> <l>Und zwischen ihr und Iden</l><lb/> <l>Durch Edens Auen gehn.</l> </lg><lb/> <lg n="16"> <l>Wer sagt mir an: Wo wandelt,</l><lb/> <l>In welchen Blumenfeldern,</l><lb/> <l>In welchen Lorbeerwäldern</l><lb/> <l>Der Dichter selge Schhaar?</l><lb/> <l>Wo klingen Assafs Psalmen?</l><lb/> <l>Wo rauschen Miltons Palmen?</l><lb/> <l>Wo kränzet Cona's Sänger</l><lb/> <l>Sein silberweiſses Haar?</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [84/0124]
Dort werd' ich, meine Ida,
Dafern du Tugend liebtest
Und schöne Thaten übtest,
Dich schimmernd wiedersehn,
In lilienweiſser Seide,
In bräutlichem Geschmeide,
In Myrten, welche duftig
Dein goldnes Haar durchwehn!
Da werd' ich wonnetrunken,
Im Amaranthenkranze,
In hochzeitlichem Glanze,
Ellwinen wiedersehn,
Fest an mein Herz sie schlieſsen,
Sie Braut und Schwester grüſsen,
Und zwischen ihr und Iden
Durch Edens Auen gehn.
Wer sagt mir an: Wo wandelt,
In welchen Blumenfeldern,
In welchen Lorbeerwäldern
Der Dichter selge Schhaar?
Wo klingen Assafs Psalmen?
Wo rauschen Miltons Palmen?
Wo kränzet Cona's Sänger
Sein silberweiſses Haar?
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