Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799."Und die ziemliche Stärcke des Hinterkopfs, 20. "Das hangende Haar auf Nacken und Rücken, "Scheint ein je ne sais quoi auszudrücken, "Und des Halses und der Brust Contour, "Deutet auf eine gute Natur.) 21. Der Baron machte also, wie leicht zu er- messen, In seiner Liebe erstaunliche Progressen, Verfertigte auch manches Schäfergedicht, Wo beim Lesen einem das Herz schier bricht. 22. Oft wandelten sie in einsamen Feldern, Oder spazirten in schattichten Wäldern, Hand in Hand und Arm in Arm, Und wurden inner- und äusserlich warm. 23. Auch an sanft rieselnden Silberbächen, Pflegten sie über ihre Liebe sich zu besprechen, Und, siehe da, ihr zärtlichs Gespräch ergoß, Sich so sanft und glatt, wie der Bach floß. 24. Oder sie sanken aufs weiche Moos nieder, Hörten des Hänflings und andrer Vögel Lieder, Und ahmten ihnen in der zärtlichen Klag, So viel als es nur menschmöglich war, nach, 25. Am zärtlichsten waren ihre Wechselgefühle, Auf den Wanderschaften in der Abendkühle, Bei
„Und die ziemliche Staͤrcke des Hinterkopfs, 20. „Das hangende Haar auf Nacken und Ruͤcken, „Scheint ein je ne ſais quoi auszudruͤcken, „Und des Halſes und der Bruſt Contour, „Deutet auf eine gute Natur.) 21. Der Baron machte alſo, wie leicht zu er- meſſen, In ſeiner Liebe erſtaunliche Progreſſen, Verfertigte auch manches Schaͤfergedicht, Wo beim Leſen einem das Herz ſchier bricht. 22. Oft wandelten ſie in einſamen Feldern, Oder ſpazirten in ſchattichten Waͤldern, Hand in Hand und Arm in Arm, Und wurden inner- und aͤuſſerlich warm. 23. Auch an ſanft rieſelnden Silberbaͤchen, Pflegten ſie uͤber ihre Liebe ſich zu beſprechen, Und, ſiehe da, ihr zaͤrtlichs Geſpraͤch ergoß, Sich ſo ſanft und glatt, wie der Bach floß. 24. Oder ſie ſanken aufs weiche Moos nieder, Hoͤrten des Haͤnflings und andrer Voͤgel Lieder, Und ahmten ihnen in der zaͤrtlichen Klag, So viel als es nur menſchmoͤglich war, nach, 25. Am zaͤrtlichſten waren ihre Wechſelgefuͤhle, Auf den Wanderſchaften in der Abendkuͤhle, Bei
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„Und die ziemliche Staͤrcke des Hinterkopfs,
„Zeiget deutlich an eine noch Jungfer Jobs.
20. „Das hangende Haar auf Nacken und Ruͤcken,
„Scheint ein je ne ſais quoi auszudruͤcken,
„Und des Halſes und der Bruſt Contour,
„Deutet auf eine gute Natur.)
21. Der Baron machte alſo, wie leicht zu er-
meſſen,
In ſeiner Liebe erſtaunliche Progreſſen,
Verfertigte auch manches Schaͤfergedicht,
Wo beim Leſen einem das Herz ſchier bricht.
22. Oft wandelten ſie in einſamen Feldern,
Oder ſpazirten in ſchattichten Waͤldern,
Hand in Hand und Arm in Arm,
Und wurden inner- und aͤuſſerlich warm.
23. Auch an ſanft rieſelnden Silberbaͤchen,
Pflegten ſie uͤber ihre Liebe ſich zu beſprechen,
Und, ſiehe da, ihr zaͤrtlichs Geſpraͤch ergoß,
Sich ſo ſanft und glatt, wie der Bach floß.
24. Oder ſie ſanken aufs weiche Moos nieder,
Hoͤrten des Haͤnflings und andrer Voͤgel Lieder,
Und ahmten ihnen in der zaͤrtlichen Klag,
So viel als es nur menſchmoͤglich war, nach,
25. Am zaͤrtlichſten waren ihre Wechſelgefuͤhle,
Auf den Wanderſchaften in der Abendkuͤhle,
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Zitationshilfe: | Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/78>, abgerufen am 27.07.2024. |