Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.Daß es Brüchten gab oder einer ins Hun- 39. Denn seine vortrefliche Kanzellehren Musten fast jeden Sünder bessern und bekehren, Besonders sein eigenes Leben war Ein ächtes Tugenden Exemplar, Drittes Kapitel. Fortsetzung des vorigen. 1. Seine Vorgänger thaten bei gutem Muthe Sich gerne bei andern bene und zu gute, Und waren mit Weib und Kindern viel, Wo was zu essen oder trincken vorfiel. 2. Er aber gieng höchstselten zum Schmause Und geschah es, so eilte er doch früh nach Hause, Denn er haßte alle Schmarozerei Und blieb seiner geistlichen Würde getreu. 3. Er war auch zu Hause kein heimlicher Prasser, Trunk wie Timotheus nur wenig Wein, doch mit Wasser, Bei der Tafel, und sonsten nur für Den Durst ein leichtes Hausmannsbier. 4. Bei
Daß es Bruͤchten gab oder einer ins Hun- 39. Denn ſeine vortrefliche Kanzellehren Muſten faſt jeden Suͤnder beſſern und bekehren, Beſonders ſein eigenes Leben war Ein aͤchtes Tugenden Exemplar, Drittes Kapitel. Fortſetzung des vorigen. 1. Seine Vorgaͤnger thaten bei gutem Muthe Sich gerne bei andern bene und zu gute, Und waren mit Weib und Kindern viel, Wo was zu eſſen oder trincken vorfiel. 2. Er aber gieng hoͤchſtſelten zum Schmauſe Und geſchah es, ſo eilte er doch fruͤh nach Hauſe, Denn er haßte alle Schmarozerei Und blieb ſeiner geiſtlichen Wuͤrde getreu. 3. Er war auch zu Hauſe kein heimlicher Praſſer, Trunk wie Timotheus nur wenig Wein, doch mit Waſſer, Bei der Tafel, und ſonſten nur fuͤr Den Durſt ein leichtes Hausmannsbier. 4. Bei
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="38"> <pb facs="#f0035" n="13"/> <l>Daß es Bruͤchten gab oder einer ins Hun-</l><lb/> <l>deloch</l><lb/> <l>Wegen veruͤbeter Exceſſe kroch.</l> </lg><lb/> <lg n="39"> <l>39. Denn ſeine vortrefliche Kanzellehren</l><lb/> <l>Muſten faſt jeden Suͤnder beſſern und bekehren,</l><lb/> <l>Beſonders ſein eigenes Leben war</l><lb/> <l>Ein aͤchtes Tugenden Exemplar,</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Drittes Kapitel.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Fortſetzung des vorigen.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>1. <hi rendition="#in">S</hi>eine Vorgaͤnger thaten bei gutem Muthe</l><lb/> <l>Sich gerne bei andern bene und zu gute,</l><lb/> <l>Und waren mit Weib und Kindern viel,</l><lb/> <l>Wo was zu eſſen oder trincken vorfiel.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>2. Er aber gieng hoͤchſtſelten zum Schmauſe</l><lb/> <l>Und geſchah es, ſo eilte er doch fruͤh nach Hauſe,</l><lb/> <l>Denn er haßte alle Schmarozerei</l><lb/> <l>Und blieb ſeiner geiſtlichen Wuͤrde getreu.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>3. Er war auch zu Hauſe kein heimlicher Praſſer,</l><lb/> <l>Trunk wie Timotheus nur wenig Wein, doch</l><lb/> <l>mit Waſſer,</l><lb/> <l>Bei der Tafel, und ſonſten nur fuͤr</l><lb/> <l>Den Durſt ein leichtes Hausmannsbier.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">4. Bei</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [13/0035]
Daß es Bruͤchten gab oder einer ins Hun-
deloch
Wegen veruͤbeter Exceſſe kroch.
39. Denn ſeine vortrefliche Kanzellehren
Muſten faſt jeden Suͤnder beſſern und bekehren,
Beſonders ſein eigenes Leben war
Ein aͤchtes Tugenden Exemplar,
Drittes Kapitel.
Fortſetzung des vorigen.
1. Seine Vorgaͤnger thaten bei gutem Muthe
Sich gerne bei andern bene und zu gute,
Und waren mit Weib und Kindern viel,
Wo was zu eſſen oder trincken vorfiel.
2. Er aber gieng hoͤchſtſelten zum Schmauſe
Und geſchah es, ſo eilte er doch fruͤh nach Hauſe,
Denn er haßte alle Schmarozerei
Und blieb ſeiner geiſtlichen Wuͤrde getreu.
3. Er war auch zu Hauſe kein heimlicher Praſſer,
Trunk wie Timotheus nur wenig Wein, doch
mit Waſſer,
Bei der Tafel, und ſonſten nur fuͤr
Den Durſt ein leichtes Hausmannsbier.
4. Bei
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |