Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

"Spüre auch daß jede gebrauchte Arznei
"Zu ihrer Heilung unwürksam sey.

29. "Sie suche schon längst mit tugendhaften
Werken
"Sich zu einem seligen Abschiede zu stärken
"Und gebe als eine bekehrte Sünderin
"Ihrem Schicksale sich willig hin."
30. Herr Jobs suchte nun bestmöglichstermaßen
Alles dasjenige beisammen zu fassen
Was ein vernünftiger geistlicher Mann
In solchem Fall zur Tröstung nur sagen
kann;
31. Blieb folglich auf ausdrückliches Verlangen
Nun auf dem Gute bei der Frau van der
Tangen,
Und seine traurige Exulantenschaft
Hatte für diesmal ihre Endschaft.
32. Es fand auch würklich die Frau van der
Tangen
In des braven Herrn Jobsens Umgang man-
chen
Christerbaulichen Beruhigungsgrund,
Den sie vorher nicht so gut verstund.

Acht

„Spuͤre auch daß jede gebrauchte Arznei
„Zu ihrer Heilung unwuͤrkſam ſey.

29. „Sie ſuche ſchon laͤngſt mit tugendhaften
Werken
„Sich zu einem ſeligen Abſchiede zu ſtaͤrken
„Und gebe als eine bekehrte Suͤnderin
„Ihrem Schickſale ſich willig hin.“
30. Herr Jobs ſuchte nun beſtmoͤglichſtermaßen
Alles dasjenige beiſammen zu faſſen
Was ein vernuͤnftiger geiſtlicher Mann
In ſolchem Fall zur Troͤſtung nur ſagen
kann;
31. Blieb folglich auf ausdruͤckliches Verlangen
Nun auf dem Gute bei der Frau van der
Tangen,
Und ſeine traurige Exulantenſchaft
Hatte fuͤr diesmal ihre Endſchaft.
32. Es fand auch wuͤrklich die Frau van der
Tangen
In des braven Herrn Jobſens Umgang man-
chen
Chriſterbaulichen Beruhigungsgrund,
Den ſie vorher nicht ſo gut verſtund.

Acht
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="28">
            <pb facs="#f0144" n="122"/>
            <l>&#x201E;Spu&#x0364;re auch daß jede gebrauchte Arznei</l><lb/>
            <l>&#x201E;Zu ihrer Heilung unwu&#x0364;rk&#x017F;am &#x017F;ey.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="29">
            <l>29. &#x201E;Sie &#x017F;uche &#x017F;chon la&#x0364;ng&#x017F;t mit tugendhaften</l><lb/>
            <l>Werken</l><lb/>
            <l>&#x201E;Sich zu einem &#x017F;eligen Ab&#x017F;chiede zu &#x017F;ta&#x0364;rken</l><lb/>
            <l>&#x201E;Und gebe als eine bekehrte Su&#x0364;nderin</l><lb/>
            <l>&#x201E;Ihrem Schick&#x017F;ale &#x017F;ich willig hin.&#x201C;</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="30">
            <l>30. Herr Jobs &#x017F;uchte nun be&#x017F;tmo&#x0364;glich&#x017F;termaßen</l><lb/>
            <l>Alles dasjenige bei&#x017F;ammen zu fa&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
            <l>Was ein vernu&#x0364;nftiger gei&#x017F;tlicher Mann</l><lb/>
            <l>In &#x017F;olchem Fall zur Tro&#x0364;&#x017F;tung nur &#x017F;agen</l><lb/>
            <l>kann;</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="31">
            <l>31. Blieb folglich auf ausdru&#x0364;ckliches Verlangen</l><lb/>
            <l>Nun auf dem Gute bei der Frau van der</l><lb/>
            <l>Tangen,</l><lb/>
            <l>Und &#x017F;eine traurige Exulanten&#x017F;chaft</l><lb/>
            <l>Hatte fu&#x0364;r diesmal ihre End&#x017F;chaft.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="32">
            <l>32. Es fand auch wu&#x0364;rklich die Frau van der</l><lb/>
            <l>Tangen</l><lb/>
            <l>In des braven Herrn Job&#x017F;ens Umgang man-</l><lb/>
            <l>chen</l><lb/>
            <l>Chri&#x017F;terbaulichen Beruhigungsgrund,</l><lb/>
            <l>Den &#x017F;ie vorher nicht &#x017F;o gut ver&#x017F;tund.</l>
          </lg>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Acht</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0144] „Spuͤre auch daß jede gebrauchte Arznei „Zu ihrer Heilung unwuͤrkſam ſey. 29. „Sie ſuche ſchon laͤngſt mit tugendhaften Werken „Sich zu einem ſeligen Abſchiede zu ſtaͤrken „Und gebe als eine bekehrte Suͤnderin „Ihrem Schickſale ſich willig hin.“ 30. Herr Jobs ſuchte nun beſtmoͤglichſtermaßen Alles dasjenige beiſammen zu faſſen Was ein vernuͤnftiger geiſtlicher Mann In ſolchem Fall zur Troͤſtung nur ſagen kann; 31. Blieb folglich auf ausdruͤckliches Verlangen Nun auf dem Gute bei der Frau van der Tangen, Und ſeine traurige Exulantenſchaft Hatte fuͤr diesmal ihre Endſchaft. 32. Es fand auch wuͤrklich die Frau van der Tangen In des braven Herrn Jobſens Umgang man- chen Chriſterbaulichen Beruhigungsgrund, Den ſie vorher nicht ſo gut verſtund. Acht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/144
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/144>, abgerufen am 28.04.2024.