Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

Nebst Taufen, Begraben und ein Bischen
Kinderlehr,
Dieses ist alles und sonst kein Haar mehr.

33. Das Dorf selbst ist sehr herrlich gelegen,
Ueberall blühet und lachet der Segen,
Und alles was die ländliche Natur
Schönes hat, zieret Ohnwitzens Flur.
34. Weiden, Wälder, Gebüsch und Gesträuche,
Schattichte Haine, glatte Bäche und Teiche,
Wiesen, Obstgärten, Hügel und Thal,
Garten und Feld, wechselt ab überall.
35. Da kann mit Vögelfangen und Fischereien,
Sich der Pfarrer nach Gefallen zerstreuen,
Wenn ihn etwa ein sauers Amtsgeschäft
Zu sehr angegriffen und entkräft't;
36. Oder auch manchem Kirschvogel, Rebhuhn
und Hasen,
Das Lebenslicht auf der Jagd ausblasen;
Denn er hat Vogelfang, Jagd und Fi-
scherei,
Nebst Taubenflug, bei seiner Pfarre frei.
37. Wenn

Nebſt Taufen, Begraben und ein Bischen
Kinderlehr,
Dieſes iſt alles und ſonſt kein Haar mehr.

33. Das Dorf ſelbſt iſt ſehr herrlich gelegen,
Ueberall bluͤhet und lachet der Segen,
Und alles was die laͤndliche Natur
Schoͤnes hat, zieret Ohnwitzens Flur.
34. Weiden, Waͤlder, Gebuͤſch und Geſtraͤuche,
Schattichte Haine, glatte Baͤche und Teiche,
Wieſen, Obſtgaͤrten, Huͤgel und Thal,
Garten und Feld, wechſelt ab uͤberall.
35. Da kann mit Voͤgelfangen und Fiſchereien,
Sich der Pfarrer nach Gefallen zerſtreuen,
Wenn ihn etwa ein ſauers Amtsgeſchaͤft
Zu ſehr angegriffen und entkraͤft’t;
36. Oder auch manchem Kirſchvogel, Rebhuhn
und Haſen,
Das Lebenslicht auf der Jagd ausblaſen;
Denn er hat Vogelfang, Jagd und Fi-
ſcherei,
Nebſt Taubenflug, bei ſeiner Pfarre frei.
37. Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="32">
            <pb facs="#f0165" n="143"/>
            <l>Neb&#x017F;t Taufen, Begraben und ein Bischen</l><lb/>
            <l>Kinderlehr,</l><lb/>
            <l>Die&#x017F;es i&#x017F;t alles und &#x017F;on&#x017F;t kein Haar mehr.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="33">
            <l>33. Das Dorf &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t &#x017F;ehr herrlich gelegen,</l><lb/>
            <l>Ueberall blu&#x0364;het und lachet der Segen,</l><lb/>
            <l>Und alles was die la&#x0364;ndliche Natur</l><lb/>
            <l>Scho&#x0364;nes hat, zieret Ohnwitzens Flur.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="34">
            <l>34. Weiden, Wa&#x0364;lder, Gebu&#x0364;&#x017F;ch <choice><sic>uud</sic><corr>und</corr></choice> Ge&#x017F;tra&#x0364;uche,</l><lb/>
            <l>Schattichte Haine, glatte Ba&#x0364;che und Teiche,</l><lb/>
            <l>Wie&#x017F;en, Ob&#x017F;tga&#x0364;rten, Hu&#x0364;gel und Thal,</l><lb/>
            <l>Garten und Feld, wech&#x017F;elt ab u&#x0364;berall.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="35">
            <l>35. Da kann mit Vo&#x0364;gelfangen und Fi&#x017F;chereien,</l><lb/>
            <l>Sich der Pfarrer nach Gefallen zer&#x017F;treuen,</l><lb/>
            <l>Wenn ihn etwa ein &#x017F;auers Amtsge&#x017F;cha&#x0364;ft</l><lb/>
            <l>Zu &#x017F;ehr angegriffen und entkra&#x0364;ft&#x2019;t;</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="36">
            <l>36. Oder auch manchem Kir&#x017F;chvogel, Rebhuhn</l><lb/>
            <l>und Ha&#x017F;en,</l><lb/>
            <l>Das Lebenslicht auf der Jagd ausbla&#x017F;en;</l><lb/>
            <l>Denn er hat Vogelfang, Jagd und Fi-</l><lb/>
            <l>&#x017F;cherei,</l><lb/>
            <l>Neb&#x017F;t Taubenflug, bei &#x017F;einer Pfarre frei.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">37. Wenn</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[143/0165] Nebſt Taufen, Begraben und ein Bischen Kinderlehr, Dieſes iſt alles und ſonſt kein Haar mehr. 33. Das Dorf ſelbſt iſt ſehr herrlich gelegen, Ueberall bluͤhet und lachet der Segen, Und alles was die laͤndliche Natur Schoͤnes hat, zieret Ohnwitzens Flur. 34. Weiden, Waͤlder, Gebuͤſch und Geſtraͤuche, Schattichte Haine, glatte Baͤche und Teiche, Wieſen, Obſtgaͤrten, Huͤgel und Thal, Garten und Feld, wechſelt ab uͤberall. 35. Da kann mit Voͤgelfangen und Fiſchereien, Sich der Pfarrer nach Gefallen zerſtreuen, Wenn ihn etwa ein ſauers Amtsgeſchaͤft Zu ſehr angegriffen und entkraͤft’t; 36. Oder auch manchem Kirſchvogel, Rebhuhn und Haſen, Das Lebenslicht auf der Jagd ausblaſen; Denn er hat Vogelfang, Jagd und Fi- ſcherei, Nebſt Taubenflug, bei ſeiner Pfarre frei. 37. Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/165
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/165>, abgerufen am 19.04.2024.