Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.18. Man hat ex post vieles gesagt und geplaudert Wofür einem die Haut grauset und schaudert, Nemlich es ginge gedachter Herr Schluck Bei hellem Mittag herum als Spuck. 19. Einige haben ihn gesehn durch dem Fenster- glase. Mit seiner Brille auf der großen Nase, Und sein Advokatengewand Leuchtend wie höllischer Feuerbrand; 20. Und in seinem Hause höret man Jammer und Gepolter, Als läg einer auf der peinlichen Folter; Und er rasselt mit Ketten an der Thür; Gott bewahr jeden Christenmenschen dafür! 21. Man hat einen Währwolf hier kürzlich ge- sehen In Gestalt eines großen Hundes herumgehen; Auch spricht man von mancher Behexerei, Welche hieselbst geschehen sey. 22. Ich aber wollte schier gewiß darauf wetten, Daß die Seher und Erzähler sich geirret hät- ten; Denn in Schildburg trau ich keinem einzi- gen Mann Es zu, daß er die Kunst des Hexens kann. 23. Der
18. Man hat ex poſt vieles geſagt und geplaudert Wofuͤr einem die Haut grauſet und ſchaudert, Nemlich es ginge gedachter Herr Schluck Bei hellem Mittag herum als Spuck. 19. Einige haben ihn geſehn durch dem Fenſter- glaſe. Mit ſeiner Brille auf der großen Naſe, Und ſein Advokatengewand Leuchtend wie hoͤlliſcher Feuerbrand; 20. Und in ſeinem Hauſe hoͤret man Jammer und Gepolter, Als laͤg einer auf der peinlichen Folter; Und er raſſelt mit Ketten an der Thuͤr; Gott bewahr jeden Chriſtenmenſchen dafuͤr! 21. Man hat einen Waͤhrwolf hier kuͤrzlich ge- ſehen In Geſtalt eines großen Hundes herumgehen; Auch ſpricht man von mancher Behexerei, Welche hieſelbſt geſchehen ſey. 22. Ich aber wollte ſchier gewiß darauf wetten, Daß die Seher und Erzaͤhler ſich geirret haͤt- ten; Denn in Schildburg trau ich keinem einzi- gen Mann Es zu, daß er die Kunſt des Hexens kann. 23. Der
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18. Man hat ex poſt vieles geſagt und geplaudert
Wofuͤr einem die Haut grauſet und ſchaudert,
Nemlich es ginge gedachter Herr Schluck
Bei hellem Mittag herum als Spuck.
19. Einige haben ihn geſehn durch dem Fenſter-
glaſe.
Mit ſeiner Brille auf der großen Naſe,
Und ſein Advokatengewand
Leuchtend wie hoͤlliſcher Feuerbrand;
20. Und in ſeinem Hauſe hoͤret man Jammer
und Gepolter,
Als laͤg einer auf der peinlichen Folter;
Und er raſſelt mit Ketten an der Thuͤr;
Gott bewahr jeden Chriſtenmenſchen dafuͤr!
21. Man hat einen Waͤhrwolf hier kuͤrzlich ge-
ſehen
In Geſtalt eines großen Hundes herumgehen;
Auch ſpricht man von mancher Behexerei,
Welche hieſelbſt geſchehen ſey.
22. Ich aber wollte ſchier gewiß darauf wetten,
Daß die Seher und Erzaͤhler ſich geirret haͤt-
ten;
Denn in Schildburg trau ich keinem einzi-
gen Mann
Es zu, daß er die Kunſt des Hexens kann.
23. Der
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