Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.33. Du hast ja schon alles spezificiret Und Posten für Posten zum höchsten aufge- führet, Und vierzig Gulden, bei meiner Seel! Sind nicht, wie du glaubst, ein Bagatell. 34. Endlich soll ich gar noch ein Dutzend Pisto- len Zu andern Ausgaben für dich herbei holen; Es wäre dir vielleicht zwar angenehm, Mir aber kommts höchst unbequem. 35. Denn mit den verlangten 30 Dukaten Kannst du dich wegen der Ausgaben schon berathen, Dieses letztere Dutzend Louisd'or, Kommt mir also als Ueberfluß vor. 36. Doch, um deinen Geldmangel zu stillen, Will ich itzt nochmal dein Begehren erfüllen Und sende die Gelder mancherlei Im beikommenden Päcklein herbei. 37. Jedoch muß ich dir hienebst andeuten Es sind heur gar nahrlose Zeiten, Und es fällt mir wahrlich gar schwer, Alle Gelder zu nehmen woher. 38. Mit dem Handel giebts nur Kleinigkeiten, Denn es ist kein Geld unter den Leuten, Und die Rathsherrnschaft wirft auch nicht viel ab, Drum sind meine Einkünfte so knapp. 39. Ich
33. Du haſt ja ſchon alles ſpezificiret Und Poſten fuͤr Poſten zum hoͤchſten aufge- fuͤhret, Und vierzig Gulden, bei meiner Seel! Sind nicht, wie du glaubſt, ein Bagatell. 34. Endlich ſoll ich gar noch ein Dutzend Piſto- len Zu andern Ausgaben fuͤr dich herbei holen; Es waͤre dir vielleicht zwar angenehm, Mir aber kommts hoͤchſt unbequem. 35. Denn mit den verlangten 30 Dukaten Kannſt du dich wegen der Ausgaben ſchon berathen, Dieſes letztere Dutzend Louisd’or, Kommt mir alſo als Ueberfluß vor. 36. Doch, um deinen Geldmangel zu ſtillen, Will ich itzt nochmal dein Begehren erfuͤllen Und ſende die Gelder mancherlei Im beikommenden Paͤcklein herbei. 37. Jedoch muß ich dir hienebſt andeuten Es ſind heur gar nahrloſe Zeiten, Und es faͤllt mir wahrlich gar ſchwer, Alle Gelder zu nehmen woher. 38. Mit dem Handel giebts nur Kleinigkeiten, Denn es iſt kein Geld unter den Leuten, Und die Rathsherrnſchaft wirft auch nicht viel ab, Drum ſind meine Einkuͤnfte ſo knapp. 39. Ich
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33. Du haſt ja ſchon alles ſpezificiret
Und Poſten fuͤr Poſten zum hoͤchſten aufge-
fuͤhret,
Und vierzig Gulden, bei meiner Seel!
Sind nicht, wie du glaubſt, ein Bagatell.
34. Endlich ſoll ich gar noch ein Dutzend Piſto-
len
Zu andern Ausgaben fuͤr dich herbei holen;
Es waͤre dir vielleicht zwar angenehm,
Mir aber kommts hoͤchſt unbequem.
35. Denn mit den verlangten 30 Dukaten
Kannſt du dich wegen der Ausgaben ſchon
berathen,
Dieſes letztere Dutzend Louisd’or,
Kommt mir alſo als Ueberfluß vor.
36. Doch, um deinen Geldmangel zu ſtillen,
Will ich itzt nochmal dein Begehren erfuͤllen
Und ſende die Gelder mancherlei
Im beikommenden Paͤcklein herbei.
37. Jedoch muß ich dir hienebſt andeuten
Es ſind heur gar nahrloſe Zeiten,
Und es faͤllt mir wahrlich gar ſchwer,
Alle Gelder zu nehmen woher.
38. Mit dem Handel giebts nur Kleinigkeiten,
Denn es iſt kein Geld unter den Leuten,
Und die Rathsherrnſchaft wirft auch nicht
viel ab,
Drum ſind meine Einkuͤnfte ſo knapp.
39. Ich
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