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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799.

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11. Weil du übrigens von deinem Fleiße schrei-
best,
So rathe ich, daß du fein dabei verbleibest,
Damit das Geld und die edle Zeit
Angewandt werde in Nützlichkeit.
12. Doch mußt du dich nicht so sehr angreifen
Und im Kopf zu viel Gelehrsamkeit häufen,
Denn es trifft, leider! mannichmal ein,
Daß große Gelehrte meist Narren seyn.
13. Dein Vorsatz, zu predigen, thut mir gefal-
len,
Drum übe dich fleißig darin vor allem;
Aber, bei vieler Disputation
Kommt eben nichts Kluges heraus, mein
Sohn!
14. Wozu auch das Privatissimum nützet,
Wenn man schon zehn Stunden im Kollegio
sitzet,
Das begreif' ich um destoweniger wohl,
Da es 20 Reichsthaler kosten soll.
15. Doch lasse ich's vor allen andern passiren:
Denn das Geld, welches du zum Studiren
Gebrauchest, gebe ich gerne her,
Und wenns auch noch dreimal so viel wär.
16. Da
11. Weil du uͤbrigens von deinem Fleiße ſchrei-
beſt,
So rathe ich, daß du fein dabei verbleibeſt,
Damit das Geld und die edle Zeit
Angewandt werde in Nuͤtzlichkeit.
12. Doch mußt du dich nicht ſo ſehr angreifen
Und im Kopf zu viel Gelehrſamkeit haͤufen,
Denn es trifft, leider! mannichmal ein,
Daß große Gelehrte meiſt Narren ſeyn.
13. Dein Vorſatz, zu predigen, thut mir gefal-
len,
Drum uͤbe dich fleißig darin vor allem;
Aber, bei vieler Disputation
Kommt eben nichts Kluges heraus, mein
Sohn!
14. Wozu auch das Privatiſſimum nuͤtzet,
Wenn man ſchon zehn Stunden im Kollegio
ſitzet,
Das begreif’ ich um deſtoweniger wohl,
Da es 20 Reichsthaler koſten ſoll.
15. Doch laſſe ich’s vor allen andern paſſiren:
Denn das Geld, welches du zum Studiren
Gebraucheſt, gebe ich gerne her,
Und wenns auch noch dreimal ſo viel waͤr.
16. Da
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[60/0084] 11. Weil du uͤbrigens von deinem Fleiße ſchrei- beſt, So rathe ich, daß du fein dabei verbleibeſt, Damit das Geld und die edle Zeit Angewandt werde in Nuͤtzlichkeit. 12. Doch mußt du dich nicht ſo ſehr angreifen Und im Kopf zu viel Gelehrſamkeit haͤufen, Denn es trifft, leider! mannichmal ein, Daß große Gelehrte meiſt Narren ſeyn. 13. Dein Vorſatz, zu predigen, thut mir gefal- len, Drum uͤbe dich fleißig darin vor allem; Aber, bei vieler Disputation Kommt eben nichts Kluges heraus, mein Sohn! 14. Wozu auch das Privatiſſimum nuͤtzet, Wenn man ſchon zehn Stunden im Kollegio ſitzet, Das begreif’ ich um deſtoweniger wohl, Da es 20 Reichsthaler koſten ſoll. 15. Doch laſſe ich’s vor allen andern paſſiren: Denn das Geld, welches du zum Studiren Gebraucheſt, gebe ich gerne her, Und wenns auch noch dreimal ſo viel waͤr. 16. Da

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 1. Dortmund, 1799, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade01_1799/84>, abgerufen am 24.11.2024.