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Kompert, Leopold: Eine Verlorene. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 8. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–309. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schritt immer rascher vorwärts; ein anderer Umkreis öffnete sich seinem Blicke, -- auf einem Felde, abwärts von der Straße, sah er ein weibliches Wesen emsig arbeiten. Sie war ihm mit dem Rücken zugewandt, aber er kannte das Feld . . .

All sein Blut drängte sich gegen den Kopf. Sollte es Madlena sein?

Er bog querfeldein von der Straße. Auf dem weichen, grasbewachsenen Raine, auf dem er zu dem Acker gelangen konnte, wurden seine Schritte nicht gehört, aber je näher er kam, desto mehr schwankten seine Füße; es war ihm, als drehten sich die Felder im Kreise rings um ihn. Er stand schon hinter Madlena, als diese, die den Nahenden nicht gehört hatte, noch immer in ihrer Arbeit fortfuhr. Die Haue, womit sie die Erdäpfelstauden aus der lockern Erde hervorholte, senkte sich, fuhr wieder auf. Madlena ahnte nicht, wer hinter ihr stand.

Nur einige Schritte von ihr stand Josseph, die Hände auf dem Rücken gekreuzt, und schaute sprachlos dem Thun Madlena's zu. Plötzlich ließ Madlena die Haue fallen; sie richtete sich auf und sah um sich. . . .

Ein gellender Schrei, der Josseph's innerstes Leben traf, und eine Bewegung, als wenn sie fliehen wollte, war das Einzige, was dieser erste Augenblick ihr entlockte. Dann bedeckte sie mit beiden Händen das todtbleich gewordene Antlitz.

schritt immer rascher vorwärts; ein anderer Umkreis öffnete sich seinem Blicke, — auf einem Felde, abwärts von der Straße, sah er ein weibliches Wesen emsig arbeiten. Sie war ihm mit dem Rücken zugewandt, aber er kannte das Feld . . .

All sein Blut drängte sich gegen den Kopf. Sollte es Madlena sein?

Er bog querfeldein von der Straße. Auf dem weichen, grasbewachsenen Raine, auf dem er zu dem Acker gelangen konnte, wurden seine Schritte nicht gehört, aber je näher er kam, desto mehr schwankten seine Füße; es war ihm, als drehten sich die Felder im Kreise rings um ihn. Er stand schon hinter Madlena, als diese, die den Nahenden nicht gehört hatte, noch immer in ihrer Arbeit fortfuhr. Die Haue, womit sie die Erdäpfelstauden aus der lockern Erde hervorholte, senkte sich, fuhr wieder auf. Madlena ahnte nicht, wer hinter ihr stand.

Nur einige Schritte von ihr stand Josseph, die Hände auf dem Rücken gekreuzt, und schaute sprachlos dem Thun Madlena's zu. Plötzlich ließ Madlena die Haue fallen; sie richtete sich auf und sah um sich. . . .

Ein gellender Schrei, der Josseph's innerstes Leben traf, und eine Bewegung, als wenn sie fliehen wollte, war das Einzige, was dieser erste Augenblick ihr entlockte. Dann bedeckte sie mit beiden Händen das todtbleich gewordene Antlitz.

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[0197] schritt immer rascher vorwärts; ein anderer Umkreis öffnete sich seinem Blicke, — auf einem Felde, abwärts von der Straße, sah er ein weibliches Wesen emsig arbeiten. Sie war ihm mit dem Rücken zugewandt, aber er kannte das Feld . . . All sein Blut drängte sich gegen den Kopf. Sollte es Madlena sein? Er bog querfeldein von der Straße. Auf dem weichen, grasbewachsenen Raine, auf dem er zu dem Acker gelangen konnte, wurden seine Schritte nicht gehört, aber je näher er kam, desto mehr schwankten seine Füße; es war ihm, als drehten sich die Felder im Kreise rings um ihn. Er stand schon hinter Madlena, als diese, die den Nahenden nicht gehört hatte, noch immer in ihrer Arbeit fortfuhr. Die Haue, womit sie die Erdäpfelstauden aus der lockern Erde hervorholte, senkte sich, fuhr wieder auf. Madlena ahnte nicht, wer hinter ihr stand. Nur einige Schritte von ihr stand Josseph, die Hände auf dem Rücken gekreuzt, und schaute sprachlos dem Thun Madlena's zu. Plötzlich ließ Madlena die Haue fallen; sie richtete sich auf und sah um sich. . . . Ein gellender Schrei, der Josseph's innerstes Leben traf, und eine Bewegung, als wenn sie fliehen wollte, war das Einzige, was dieser erste Augenblick ihr entlockte. Dann bedeckte sie mit beiden Händen das todtbleich gewordene Antlitz.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:25:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:25:39Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Kompert, Leopold: Eine Verlorene. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 8. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 95–309. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kompert_verlorene_1910/197>, abgerufen am 23.11.2024.