Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Wo die Reben dort glühen, dort braußt der Rhein, Der Wüthrich geborgen sich meinte, Da naht es schnell mit Gewitterschein,Und wirft sich mit rüst'gen Armen hinein, Und springt ans Ufer der Feinde, Und wenn ihr die schwarzen Schwimmer fragt,Das ist Lützow's wilde verwegene Jagd. Was braußt dort im Thale die laute Schlacht, Was schlagen die Schwerdter zusammen? Wildherzige Reiter schlagen die Schlacht,Und der Funke der Freiheit ist glühend erwacht, Und lodert in blutigen Flammen. Und wenn ihr die schwarzen Reiter fragt,Das ist Lützow's wilde verwegene Jagd. Wer scheidet dort röchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winselnde Feinde gebettet? -- Es zuckt der Tod auf dem Angesicht,Doch die wackern Herzen erzittern nicht, Das Vaterland ist ja gerettet! Und wenn ihr die schwarzen Gefallnen fragt,Das war Lützo's wilde verwegene Jagd. Wo die Reben dort gluͤhen, dort braußt der Rhein, Der Wuͤthrich geborgen ſich meinte, Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein,Und wirft ſich mit ruͤſt'gen Armen hinein‚ Und ſpringt ans Ufer der Feinde, Und wenn ihr die ſchwarzen Schwimmer fragt,Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd. Was braußt dort im Thale die laute Schlacht, Was ſchlagen die Schwerdter zuſammen? Wildherzige Reiter ſchlagen die Schlacht,Und der Funke der Freiheit iſt gluͤhend erwacht, Und lodert in blutigen Flammen. Und wenn ihr die ſchwarzen Reiter fragt,Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd. Wer ſcheidet dort roͤchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winſelnde Feinde gebettet? — Es zuckt der Tod auf dem Angeſicht,Doch die wackern Herzen erzittern nicht‚ Das Vaterland iſt ja gerettet! Und wenn ihr die ſchwarzen Gefallnen fragt,Das war Luͤtzo's wilde verwegene Jagd. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0079" n="67"/> <lg n="3"> <l>Wo die Reben dort gluͤhen, dort braußt der Rhein,</l><lb/> <l rendition="#et">Der Wuͤthrich geborgen ſich meinte,</l><lb/> <l>Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein,</l><lb/> <l>Und wirft ſich mit ruͤſt'gen Armen hinein‚</l><lb/> <l rendition="#et">Und ſpringt ans Ufer der Feinde,</l><lb/> <l>Und wenn ihr die ſchwarzen Schwimmer fragt,</l><lb/> <l rendition="#et">Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Was braußt dort im Thale die laute Schlacht,</l><lb/> <l rendition="#et">Was ſchlagen die Schwerdter zuſammen?</l><lb/> <l>Wildherzige Reiter ſchlagen die Schlacht,</l><lb/> <l>Und der Funke der Freiheit iſt gluͤhend erwacht,</l><lb/> <l rendition="#et">Und lodert in blutigen Flammen.</l><lb/> <l>Und wenn ihr die ſchwarzen Reiter fragt,</l><lb/> <l rendition="#et">Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Wer ſcheidet dort roͤchelnd vom Sonnenlicht,</l><lb/> <l rendition="#et">Unter winſelnde Feinde gebettet? —</l><lb/> <l>Es zuckt der Tod auf dem Angeſicht,</l><lb/> <l>Doch die wackern Herzen erzittern nicht‚</l><lb/> <l rendition="#et">Das Vaterland iſt ja gerettet!</l><lb/> <l>Und wenn ihr die ſchwarzen Gefallnen fragt,</l><lb/> <l rendition="#et">Das war Luͤtzo's wilde verwegene Jagd.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0079]
Wo die Reben dort gluͤhen, dort braußt der Rhein,
Der Wuͤthrich geborgen ſich meinte,
Da naht es ſchnell mit Gewitterſchein,
Und wirft ſich mit ruͤſt'gen Armen hinein‚
Und ſpringt ans Ufer der Feinde,
Und wenn ihr die ſchwarzen Schwimmer fragt,
Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
Was braußt dort im Thale die laute Schlacht,
Was ſchlagen die Schwerdter zuſammen?
Wildherzige Reiter ſchlagen die Schlacht,
Und der Funke der Freiheit iſt gluͤhend erwacht,
Und lodert in blutigen Flammen.
Und wenn ihr die ſchwarzen Reiter fragt,
Das iſt Luͤtzow's wilde verwegene Jagd.
Wer ſcheidet dort roͤchelnd vom Sonnenlicht,
Unter winſelnde Feinde gebettet? —
Es zuckt der Tod auf dem Angeſicht,
Doch die wackern Herzen erzittern nicht‚
Das Vaterland iſt ja gerettet!
Und wenn ihr die ſchwarzen Gefallnen fragt,
Das war Luͤtzo's wilde verwegene Jagd.
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Zitationshilfe: | Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/79>, abgerufen am 16.02.2025. |