Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite
O liegt nur im Gebete,
Feig in den Staub gebückt! --
Daß euch der Gott zertrete,
Der in den Blitzen zückt!
Die Glocke in dem Sturme,
Die zum Gebete ruft,
Lockt erst nach ihrem Thurme
Die flammenschwangre Luft. --
Und eine andre Menge,
Steht dem Verderben nah,
Mit blitzendem Gepränge,
In Waffenrüstung da.
Wie sie noch ohne Grauen,
Ganz ruhig fürder ziehn,
Und nach den Blitzen schauen,
Die immer näher glühn.
Was soll das ew'ge Zaudern? --
Hier hilft nur rasche That,
Die kraftvoll ohne Schaudern,
Das Schlangenhaupt zertrat.
Soll euch die Rüstung schützen? --
Sonst wehrt sie wohl dem Streich,
3
O liegt nur im Gebete,
Feig in den Staub gebuͤckt! —
Daß euch der Gott zertrete,
Der in den Blitzen zuͤckt!
Die Glocke in dem Sturme,
Die zum Gebete ruft,
Lockt erſt nach ihrem Thurme
Die flammenſchwangre Luft. —
Und eine andre Menge,
Steht dem Verderben nah,
Mit blitzendem Gepraͤnge,
In Waffenruͤſtung da.
Wie ſie noch ohne Grauen,
Ganz ruhig fuͤrder ziehn,
Und nach den Blitzen ſchauen,
Die immer naͤher gluͤhn.
Was ſoll das ew'ge Zaudern? —
Hier hilft nur raſche That,
Die kraftvoll ohne Schaudern,
Das Schlangenhaupt zertrat.
Soll euch die Ruͤſtung ſchuͤtzen? —
Sonſt wehrt ſie wohl dem Streich,
3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0045" n="33"/>
            <lg n="3">
              <l>O liegt nur im Gebete,</l><lb/>
              <l>Feig in den Staub gebu&#x0364;ckt! &#x2014;</l><lb/>
              <l>Daß euch der Gott zertrete,</l><lb/>
              <l>Der in den Blitzen zu&#x0364;ckt!</l><lb/>
              <l>Die Glocke in dem Sturme,</l><lb/>
              <l>Die zum Gebete ruft,</l><lb/>
              <l>Lockt er&#x017F;t nach ihrem Thurme</l><lb/>
              <l>Die flammen&#x017F;chwangre Luft. &#x2014;</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="4">
              <l>Und eine andre Menge,</l><lb/>
              <l>Steht dem Verderben nah,</l><lb/>
              <l>Mit blitzendem Gepra&#x0364;nge,</l><lb/>
              <l>In Waffenru&#x0364;&#x017F;tung da.</l><lb/>
              <l>Wie &#x017F;ie noch ohne Grauen,</l><lb/>
              <l>Ganz ruhig fu&#x0364;rder ziehn,</l><lb/>
              <l>Und nach den Blitzen &#x017F;chauen,</l><lb/>
              <l>Die immer na&#x0364;her glu&#x0364;hn.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="5">
              <l>Was &#x017F;oll das ew'ge Zaudern? &#x2014;</l><lb/>
              <l>Hier hilft nur ra&#x017F;che That,</l><lb/>
              <l>Die kraftvoll ohne Schaudern,</l><lb/>
              <l>Das Schlangenhaupt zertrat.</l><lb/>
              <l>Soll euch die Ru&#x0364;&#x017F;tung &#x017F;chu&#x0364;tzen? &#x2014;</l><lb/>
              <l>Son&#x017F;t wehrt &#x017F;ie wohl dem Streich,</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">3<lb/></fw>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0045] O liegt nur im Gebete, Feig in den Staub gebuͤckt! — Daß euch der Gott zertrete, Der in den Blitzen zuͤckt! Die Glocke in dem Sturme, Die zum Gebete ruft, Lockt erſt nach ihrem Thurme Die flammenſchwangre Luft. — Und eine andre Menge, Steht dem Verderben nah, Mit blitzendem Gepraͤnge, In Waffenruͤſtung da. Wie ſie noch ohne Grauen, Ganz ruhig fuͤrder ziehn, Und nach den Blitzen ſchauen, Die immer naͤher gluͤhn. Was ſoll das ew'ge Zaudern? — Hier hilft nur raſche That, Die kraftvoll ohne Schaudern, Das Schlangenhaupt zertrat. Soll euch die Ruͤſtung ſchuͤtzen? — Sonſt wehrt ſie wohl dem Streich, 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/45
Zitationshilfe: Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/45>, abgerufen am 22.11.2024.