Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Und Frauenunschuld, Frauenlieb, Steht noch als höchstes Gut, Wo deutscher Ahnen Sitte blieb,Und deutscher Jünglings-Muth. Noch trifft den Frevler heil'ger Bann,Der diesen Zauber stört; Wer für sein Lieb' nicht sterben kann,Ist keines Kusses werth. Auch du hast noch nicht ausgeflammt Du heil'ge Religion! Was von der ew'gen Liebe stammt,Ist zeitlich nicht entflohn. Das Blut wäscht die Altäre rein,Die wir entheiligt sehn. Die Kreuze schlägt man frevelnd ein,Doch bleibt der Glaube stehn. Und noch regt sich mit Adlers Schwung Der vaterländ'sche Geist Und noch lebt die Begeisterung,Die alle Ketten reißt. Und Frauenunſchuld, Frauenlieb, Steht noch als hoͤchſtes Gut, Wo deutſcher Ahnen Sitte blieb,Und deutſcher Juͤnglings-Muth. Noch trifft den Frevler heil'ger Bann,Der dieſen Zauber ſtoͤrt; Wer fuͤr ſein Lieb' nicht ſterben kann,Iſt keines Kuſſes werth. Auch du haſt noch nicht ausgeflammt Du heil'ge Religion! Was von der ew'gen Liebe ſtammt,Iſt zeitlich nicht entflohn. Das Blut waͤſcht die Altaͤre rein,Die wir entheiligt ſehn. Die Kreuze ſchlaͤgt man frevelnd ein,Doch bleibt der Glaube ſtehn. Und noch regt ſich mit Adlers Schwung Der vaterlaͤnd'ſche Geiſt Und noch lebt die Begeiſterung,Die alle Ketten reißt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0042" n="30"/> <lg n="5"> <l>Und Frauenunſchuld, Frauenlieb,</l><lb/> <l rendition="#et">Steht noch als hoͤchſtes Gut,</l><lb/> <l>Wo deutſcher Ahnen Sitte blieb,</l><lb/> <l rendition="#et">Und deutſcher Juͤnglings-Muth.</l><lb/> <l>Noch trifft den Frevler heil'ger Bann,</l><lb/> <l rendition="#et">Der dieſen Zauber ſtoͤrt;</l><lb/> <l>Wer fuͤr ſein Lieb' nicht ſterben kann,</l><lb/> <l rendition="#et">Iſt keines Kuſſes werth.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Auch du haſt noch nicht ausgeflammt</l><lb/> <l rendition="#et">Du heil'ge Religion!</l><lb/> <l>Was von der ew'gen Liebe ſtammt,</l><lb/> <l rendition="#et">Iſt zeitlich nicht entflohn.</l><lb/> <l>Das Blut waͤſcht die Altaͤre rein,</l><lb/> <l rendition="#et">Die wir entheiligt ſehn.</l><lb/> <l>Die Kreuze ſchlaͤgt man frevelnd ein,</l><lb/> <l rendition="#et">Doch bleibt der Glaube ſtehn.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Und noch regt ſich mit Adlers Schwung</l><lb/> <l rendition="#et">Der vaterlaͤnd'ſche Geiſt</l><lb/> <l>Und noch lebt die Begeiſterung,</l><lb/> <l rendition="#et">Die alle Ketten reißt.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0042]
Und Frauenunſchuld, Frauenlieb,
Steht noch als hoͤchſtes Gut,
Wo deutſcher Ahnen Sitte blieb,
Und deutſcher Juͤnglings-Muth.
Noch trifft den Frevler heil'ger Bann,
Der dieſen Zauber ſtoͤrt;
Wer fuͤr ſein Lieb' nicht ſterben kann,
Iſt keines Kuſſes werth.
Auch du haſt noch nicht ausgeflammt
Du heil'ge Religion!
Was von der ew'gen Liebe ſtammt,
Iſt zeitlich nicht entflohn.
Das Blut waͤſcht die Altaͤre rein,
Die wir entheiligt ſehn.
Die Kreuze ſchlaͤgt man frevelnd ein,
Doch bleibt der Glaube ſtehn.
Und noch regt ſich mit Adlers Schwung
Der vaterlaͤnd'ſche Geiſt
Und noch lebt die Begeiſterung,
Die alle Ketten reißt.
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Zitationshilfe: | Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/42>, abgerufen am 22.07.2024. |