Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Neunte Vorlesung. Herzhöhle.der das Herz sich bildet (Herzhöhle Reichert, Halshöhle Re-mak). Die Begrenzungen derselben sind auf dem Querschnitte 4) ge- gen die Wirbelsäule zu das obere Spaltungsblatt der vereinigten Seitenplatten, das nun als äussere Wand des Vorderdarms erscheint Darmfaserplatte.und Darmfaserplatte heisst (Fig. 22 df); 2) seitlich und unten das untere oder äussere Spaltungsblatt, das wieder aus zwei Theilen Hautplatten.besteht, nämlich a) den sogenannten Hautplatten hp (hier von Remak Halsplatten genannt), welche mit dem Hornblatte vereint die seitliche Leibeswand bilden und in die seitlichen Theile der Kopf- Herzkappe.kappe übergehen und b) der sogenannten Herzkappe von Remak oder dem Theile der Kopfkappe, welcher mit der Wand des Vorder- darmes zusammenhängt, wie diess Fig. 23 lehrt. Im Längsschnitte Herz. [Abbildung]
Fig. 23. (Fig. 23) sieht man, dass die Herzhöhlehh auch in die Kopfkappe kk sich hin- einzieht und sind ihre Begrenzungen hier 1) nach hinten die Wand des Vorder- darms df, 2) gegen den Kopf zu eine Haut, die mit den Hautplatten zusam- menhängt und später als Kopftheil des Amnios erscheint ks, 3) gegen den Dot- ter die Fortsetzung der Faserwand des Vorderdarms oder die Herzkappe von Remak hk. Das Herz selbst bildet sich in der Wand des Vorderdarms aus der Darmfaserplatte und ist anfänglich ein solider gerader Zellenstrang, der aber bald eine Höhlung erhält und auch sonst rasch sich weiter umändert, wie diess später beschrieben werden soll. Während die geschilderten Vorgänge [Abbildung]
Fig. 23. Längsschnitt durch die Axe des Vordertheils eines Hühnerem- Neunte Vorlesung. Herzhöhle.der das Herz sich bildet (Herzhöhle Reichert, Halshöhle Re-mak). Die Begrenzungen derselben sind auf dem Querschnitte 4) ge- gen die Wirbelsäule zu das obere Spaltungsblatt der vereinigten Seitenplatten, das nun als äussere Wand des Vorderdarms erscheint Darmfaserplatte.und Darmfaserplatte heisst (Fig. 22 df); 2) seitlich und unten das untere oder äussere Spaltungsblatt, das wieder aus zwei Theilen Hautplatten.besteht, nämlich a) den sogenannten Hautplatten hp (hier von Remak Halsplatten genannt), welche mit dem Hornblatte vereint die seitliche Leibeswand bilden und in die seitlichen Theile der Kopf- Herzkappe.kappe übergehen und b) der sogenannten Herzkappe von Remak oder dem Theile der Kopfkappe, welcher mit der Wand des Vorder- darmes zusammenhängt, wie diess Fig. 23 lehrt. Im Längsschnitte Herz. [Abbildung]
Fig. 23. (Fig. 23) sieht man, dass die Herzhöhlehh auch in die Kopfkappe kk sich hin- einzieht und sind ihre Begrenzungen hier 1) nach hinten die Wand des Vorder- darms df, 2) gegen den Kopf zu eine Haut, die mit den Hautplatten zusam- menhängt und später als Kopftheil des Amnios erscheint ks, 3) gegen den Dot- ter die Fortsetzung der Faserwand des Vorderdarms oder die Herzkappe von Remak hk. Das Herz selbst bildet sich in der Wand des Vorderdarms aus der Darmfaserplatte und ist anfänglich ein solider gerader Zellenstrang, der aber bald eine Höhlung erhält und auch sonst rasch sich weiter umändert, wie diess später beschrieben werden soll. Während die geschilderten Vorgänge [Abbildung]
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Neunte Vorlesung.
der das Herz sich bildet (Herzhöhle Reichert, Halshöhle Re-
mak). Die Begrenzungen derselben sind auf dem Querschnitte 4) ge-
gen die Wirbelsäule zu das obere Spaltungsblatt der vereinigten
Seitenplatten, das nun als äussere Wand des Vorderdarms erscheint
und Darmfaserplatte heisst (Fig. 22 df); 2) seitlich und unten
das untere oder äussere Spaltungsblatt, das wieder aus zwei Theilen
besteht, nämlich a) den sogenannten Hautplatten hp (hier von
Remak Halsplatten genannt), welche mit dem Hornblatte vereint die
seitliche Leibeswand bilden und in die seitlichen Theile der Kopf-
kappe übergehen und b) der sogenannten Herzkappe von Remak
oder dem Theile der Kopfkappe, welcher mit der Wand des Vorder-
darmes zusammenhängt, wie diess Fig. 23 lehrt. Im Längsschnitte
[Abbildung Fig. 23.]
(Fig. 23) sieht man, dass die Herzhöhle
hh auch in die Kopfkappe kk sich hin-
einzieht und sind ihre Begrenzungen
hier 1) nach hinten die Wand des Vorder-
darms df, 2) gegen den Kopf zu eine
Haut, die mit den Hautplatten zusam-
menhängt und später als Kopftheil des
Amnios erscheint ks, 3) gegen den Dot-
ter die Fortsetzung der Faserwand des
Vorderdarms oder die Herzkappe von
Remak hk. Das Herz selbst bildet sich
in der Wand des Vorderdarms aus der
Darmfaserplatte und ist anfänglich ein
solider gerader Zellenstrang, der aber
bald eine Höhlung erhält und auch sonst
rasch sich weiter umändert, wie diess
später beschrieben werden soll.
Herzhöhle.
Darmfaserplatte.
Hautplatten.
Herzkappe.
Herz.
Während die geschilderten Vorgänge
schon am Ende des ersten Brüttages am
Kopfe sich einleiten, ist im ganzen übri-
gen Theile der Embryonalanlage von einer vordern und von seitlichen
Bauchwänden noch nichts zu bemerken. Erst viel später und zwar
[Abbildung Fig. 23. Längsschnitt durch die Axe des Vordertheils eines Hühnerem-
bryo vom Ende des ersten Tages. Nach Remak. Schematisch. h Hornblatt,
k Kopfplatten, m Medullarrohr, ch Chorda, d Drüsenblatt, df Faserschicht
des Vorderdarmes, aus welcher das Herz sich bildet, hh Herzhöhle, hk Herz-
kappe, ks Kopfscheide, kk Kopfkappe.]
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