Koch, Robert: Untersuchung über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten. Leipzig, 1878.Vorrede. scheint mir deswegen nothwendig, die bis jetzt gewonnenen Re¬sultate zu veröffentlichen. In Betreff der dieser Schrift beigegebenen Abbildungen habe Vorrede. scheint mir deswegen nothwendig, die bis jetzt gewonnenen Re¬sultate zu veröffentlichen. In Betreff der dieser Schrift beigegebenen Abbildungen habe <TEI> <text> <body> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0014" n="4"/><fw place="top" type="header">Vorrede.<lb/></fw> scheint mir deswegen nothwendig, die bis jetzt gewonnenen Re¬<lb/> sultate zu veröffentlichen.</p><lb/> <p>In Betreff der dieser Schrift beigegebenen Abbildungen habe<lb/> ich hier noch eine Bemerkung zu machen. In einem Aufsatze<lb/> über Untersuchung und Photographiren der Bakterien (Beiträge<lb/> zur Biologie der Pflanzen, herausgegeben von <hi rendition="#k">F. Cohn</hi> II. Bd.<lb/> 3. Heft) hatte ich den Wunsch ausgesprochen, dass, um möglichst<lb/> naturgetreue Abbildungen der pathogenen Bakterien zu erhalten,<lb/> dieselben photographirt werden möchten. Um so mehr fühlte<lb/> ich die Verpflichtung, die bei den Wundinfectionskrankheiten in<lb/> thierischen Geweben aufgefundenen Bakterien photographisch ab¬<lb/> zubilden und habe es an Mühe, dieser Pflicht nachzukommen, auch<lb/> nicht fehlen lassen. Die kleinsten und gerade die am meisten in¬<lb/> teressirenden Bakterien lassen sich jedoch nur durch Färbung und<lb/> Benutzung ihres Farbenbildes in thierischen Geweben sichtbar<lb/> machen und es hat in diesem Falle die photographische Aufnahme<lb/> mit denselben Schwierigkeiten zu thun, wie bei der Photographie<lb/> makroskopischer gefärbter Objekte z. B. eines farbigen Tapeten¬<lb/> musters. Bekanntlich hat man diese Aufgabe mit Hülfe gefärbter<lb/> Collodien gelöst. Dies veranlasste mich, dasselbe Verfahren zum<lb/> Photographiren der gefärbten Bakterien zu verwenden und es<lb/> ist mir in der That gelungen, mit Eosincollodium und Abblendung<lb/> einzelner Theile des Spektrums durch farbige Gläser Bilder von<lb/> mit blauer und rother Anilinfarbe gefärbten Bakterien zu erhalten.<lb/> Doch ist eine so lange Belichtungszeit erforderlich, dass störende<lb/> Erschütterungen des Apparates gar nicht zu vermeiden sind und<lb/> deswegen das Bild der genügenden Schärfe entbehrt, um es nicht<lb/> allein als Ersatz für eine Zeichnung, sondern auch als Beweismittel<lb/> für das Gesehene benutzen zu können. Vorläufig musste ich da¬<lb/> her auf die Veröffentlichung photographischer Abbildungen ver¬<lb/> zichten, hoffe aber noch später, wenn verbesserte Methoden eine<lb/> kürzere Exposition gestatten, diesen Mangel ersetzen zu können.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [4/0014]
Vorrede.
scheint mir deswegen nothwendig, die bis jetzt gewonnenen Re¬
sultate zu veröffentlichen.
In Betreff der dieser Schrift beigegebenen Abbildungen habe
ich hier noch eine Bemerkung zu machen. In einem Aufsatze
über Untersuchung und Photographiren der Bakterien (Beiträge
zur Biologie der Pflanzen, herausgegeben von F. Cohn II. Bd.
3. Heft) hatte ich den Wunsch ausgesprochen, dass, um möglichst
naturgetreue Abbildungen der pathogenen Bakterien zu erhalten,
dieselben photographirt werden möchten. Um so mehr fühlte
ich die Verpflichtung, die bei den Wundinfectionskrankheiten in
thierischen Geweben aufgefundenen Bakterien photographisch ab¬
zubilden und habe es an Mühe, dieser Pflicht nachzukommen, auch
nicht fehlen lassen. Die kleinsten und gerade die am meisten in¬
teressirenden Bakterien lassen sich jedoch nur durch Färbung und
Benutzung ihres Farbenbildes in thierischen Geweben sichtbar
machen und es hat in diesem Falle die photographische Aufnahme
mit denselben Schwierigkeiten zu thun, wie bei der Photographie
makroskopischer gefärbter Objekte z. B. eines farbigen Tapeten¬
musters. Bekanntlich hat man diese Aufgabe mit Hülfe gefärbter
Collodien gelöst. Dies veranlasste mich, dasselbe Verfahren zum
Photographiren der gefärbten Bakterien zu verwenden und es
ist mir in der That gelungen, mit Eosincollodium und Abblendung
einzelner Theile des Spektrums durch farbige Gläser Bilder von
mit blauer und rother Anilinfarbe gefärbten Bakterien zu erhalten.
Doch ist eine so lange Belichtungszeit erforderlich, dass störende
Erschütterungen des Apparates gar nicht zu vermeiden sind und
deswegen das Bild der genügenden Schärfe entbehrt, um es nicht
allein als Ersatz für eine Zeichnung, sondern auch als Beweismittel
für das Gesehene benutzen zu können. Vorläufig musste ich da¬
her auf die Veröffentlichung photographischer Abbildungen ver¬
zichten, hoffe aber noch später, wenn verbesserte Methoden eine
kürzere Exposition gestatten, diesen Mangel ersetzen zu können.
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