welche die Herzen nnserer Vorfahren erwärmte, und zu Tugenden entflammte, die wir noch stau- nend bewundern -- ach! nur bewundern müs- sen, denn ausüben? könnten wir's!! -- --
VII. Jn Hütten wont Elend, und ihre Bewoner seufzen unter dem Joch der Sklaverei.
Es muß ein seelenvoller Gedanke für jeden Bidermann sein, daß es unter uns Deutschen noch Männer gibt, die Mut haben, ihre Stimme zum Volk zu erheben, die feilen Lohn nicht achten, und nicht kriechen vor den Schwel- len der Reichen, und Mächtigen dieser Erde. -- Die sich hinweg sehen über das Geschmeis der kriechenden Heuchler und Gleisner, und schänd- liche Thaten, die im finstern verübt werden, ans Licht bringen, die schlechte und entehrende Hand- lungen ihrer Zeitgenossen sichtbar machen, und aufdekken die Blössen ihres Jahrhunderts. Jch
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welche die Herzen nnſerer Vorfahren erwaͤrmte, und zu Tugenden entflammte, die wir noch ſtau- nend bewundern — ach! nur bewundern muͤſ- ſen, denn ausuͤben? koͤnnten wir’s!! — —
VII. Jn Huͤtten wont Elend, und ihre Bewoner ſeufzen unter dem Joch der Sklaverei.
Es muß ein ſeelenvoller Gedanke fuͤr jeden Bidermann ſein, daß es unter uns Deutſchen noch Maͤnner gibt, die Mut haben, ihre Stimme zum Volk zu erheben, die feilen Lohn nicht achten, und nicht kriechen vor den Schwel- len der Reichen, und Maͤchtigen dieſer Erde. — Die ſich hinweg ſehen uͤber das Geſchmeis der kriechenden Heuchler und Gleisner, und ſchaͤnd- liche Thaten, die im finſtern veruͤbt werden, ans Licht bringen, die ſchlechte und entehrende Hand- lungen ihrer Zeitgenoſſen ſichtbar machen, und aufdekken die Bloͤſſen ihres Jahrhunderts. Jch
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welche die Herzen nnſerer Vorfahren erwaͤrmte,
und zu Tugenden entflammte, die wir noch ſtau-
nend bewundern — ach! nur bewundern muͤſ-
ſen, denn ausuͤben? koͤnnten wir’s!! — —
VII.
Jn Huͤtten wont Elend, und ihre
Bewoner ſeufzen unter dem
Joch der Sklaverei.
Es muß ein ſeelenvoller Gedanke fuͤr jeden
Bidermann ſein, daß es unter uns Deutſchen
noch Maͤnner gibt, die Mut haben, ihre
Stimme zum Volk zu erheben, die feilen Lohn
nicht achten, und nicht kriechen vor den Schwel-
len der Reichen, und Maͤchtigen dieſer Erde. —
Die ſich hinweg ſehen uͤber das Geſchmeis der
kriechenden Heuchler und Gleisner, und ſchaͤnd-
liche Thaten, die im finſtern veruͤbt werden, ans
Licht bringen, die ſchlechte und entehrende Hand-
lungen ihrer Zeitgenoſſen ſichtbar machen, und
aufdekken die Bloͤſſen ihres Jahrhunderts. Jch
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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/157>, abgerufen am 17.02.2025.
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