schwätzigkeit und Vertraulichkeit in dem Um¬ gange mit Friseurs, Barbiers und Putzma¬ cherinnen zu hüten. Dies Volk -- doch giebt es auch da Ausnahmen -- ist sehr geneigt, aus einem Hause in das andere zu tragen, In¬ triguen, Ränke, Klatschereyen anzuspinnen, und sich zu allerley unedeln Diensten brauchen zu lassen. Am besten ist es, sich mit ihnen auf einen ernsthaften Fuß zu setzen.
9.
Und nun sollte ich auch etwas von dem Betragen des Dieners gegen den Herrn reden. Ich werde aber diesen Gegenstand größtentheils da abhandeln, wo ich von dem Umgange mit Vornehmern, Reichern und Fürsten rede. Also nur so viel hier: Wer dient; der erfülle treu die Pflichten, zu welchen er sich verbindlich ge¬ macht hat; Er thue darinn lieber zu viel, als zu wenig; Den Vortheil seines Herrn sehe er als seinen eigenen an; Er handle immer so offenbar, und führe seine Geschäfte mit solcher Ordnung, daß es ihm zu keiner Zeit schwer fallen könne, Rechenschaft von seinem Haus¬ halte abzulegen; Er mißbrauche nie das Zu¬
trau¬
ſchwaͤtzigkeit und Vertraulichkeit in dem Um¬ gange mit Friſeurs, Barbiers und Putzma¬ cherinnen zu huͤten. Dies Volk — doch giebt es auch da Ausnahmen — iſt ſehr geneigt, aus einem Hauſe in das andere zu tragen, In¬ triguen, Raͤnke, Klatſchereyen anzuſpinnen, und ſich zu allerley unedeln Dienſten brauchen zu laſſen. Am beſten iſt es, ſich mit ihnen auf einen ernſthaften Fuß zu ſetzen.
9.
Und nun ſollte ich auch etwas von dem Betragen des Dieners gegen den Herrn reden. Ich werde aber dieſen Gegenſtand groͤßtentheils da abhandeln, wo ich von dem Umgange mit Vornehmern, Reichern und Fuͤrſten rede. Alſo nur ſo viel hier: Wer dient; der erfuͤlle treu die Pflichten, zu welchen er ſich verbindlich ge¬ macht hat; Er thue darinn lieber zu viel, als zu wenig; Den Vortheil ſeines Herrn ſehe er als ſeinen eigenen an; Er handle immer ſo offenbar, und fuͤhre ſeine Geſchaͤfte mit ſolcher Ordnung, daß es ihm zu keiner Zeit ſchwer fallen koͤnne, Rechenſchaft von ſeinem Haus¬ halte abzulegen; Er mißbrauche nie das Zu¬
trau¬
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ſchwaͤtzigkeit und Vertraulichkeit in dem Um¬
gange mit Friſeurs, Barbiers und Putzma¬
cherinnen zu huͤten. Dies Volk — doch giebt
es auch da Ausnahmen — iſt ſehr geneigt,
aus einem Hauſe in das andere zu tragen, In¬
triguen, Raͤnke, Klatſchereyen anzuſpinnen,
und ſich zu allerley unedeln Dienſten brauchen
zu laſſen. Am beſten iſt es, ſich mit ihnen auf
einen ernſthaften Fuß zu ſetzen.
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Und nun ſollte ich auch etwas von dem
Betragen des Dieners gegen den Herrn reden.
Ich werde aber dieſen Gegenſtand groͤßtentheils
da abhandeln, wo ich von dem Umgange mit
Vornehmern, Reichern und Fuͤrſten rede. Alſo
nur ſo viel hier: Wer dient; der erfuͤlle treu
die Pflichten, zu welchen er ſich verbindlich ge¬
macht hat; Er thue darinn lieber zu viel, als
zu wenig; Den Vortheil ſeines Herrn ſehe
er als ſeinen eigenen an; Er handle immer ſo
offenbar, und fuͤhre ſeine Geſchaͤfte mit ſolcher
Ordnung, daß es ihm zu keiner Zeit ſchwer
fallen koͤnne, Rechenſchaft von ſeinem Haus¬
halte abzulegen; Er mißbrauche nie das Zu¬
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang01_1788/249>, abgerufen am 25.11.2024.
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