Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 1. Hannover, 1788.legenheiten zu mischen. Leide nicht, daß ir¬ Ueberhaupt sollen alle Zwistigkeiten unter macht
legenheiten zu miſchen. Leide nicht, daß ir¬ Ueberhaupt ſollen alle Zwiſtigkeiten unter macht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0186" n="156"/> legenheiten zu miſchen. Leide nicht, daß ir¬<lb/> gend jemand, wer es auch ſey, ohne Dein Bit¬<lb/> ten, ſich um Deine haͤuslichen Umſtaͤnde be¬<lb/> kuͤmmere! Weiſe ſolche Naſeweiſigkeiten mit<lb/> aller maͤnnlichen Entſchloſſenheit von Dir!<lb/> Allein bethe, daß der Himmel Dich bewahre<lb/> vor ſolchen alten Hexen von Schwiegermuͤt¬<lb/> tern, die alles wiſſen, alles thun und, wenn<lb/> ſie auch dumm wie das Vieh ſind, dennoch al¬<lb/> les dirigieren wollen, deren Geſchaͤft iſt, Hez¬<lb/> zereyen anzuſtiften, zu unterhalten, und die<lb/> mit Koͤchinnen und Haushaͤlterinnen gemein¬<lb/> ſchaftliche Sache machen, um aus chriſtlicher<lb/> Liebe die Handlungen des Naͤchſten auszuſpaͤhn.<lb/> Sollteſt Du aber zum Ungluͤck ſo eine Meer¬<lb/> katze, ein ſolches ſataniſches Hausgeraͤth mit<lb/> erheyrathet haben; ſo ergreife die erſte Gele¬<lb/> genheit, da ſie ſich in Deine Hausvaters-Ange¬<lb/> legenheiten miſchen will, um ihre freundlichen,<lb/> frommen Dienſte auf eine ſolche Art zu verbit¬<lb/> ten, daß ſie Dir ſo bald nicht wiederkomme!<lb/> Es giebt aber auch gute, edle Schwiegermuͤt¬<lb/> ter.</p><lb/> <p>Ueberhaupt ſollen alle Zwiſtigkeiten unter<lb/> Eheleuten nur unter ihren vier Augen ausge¬<lb/> <fw place="bottom" type="catch">macht<lb/></fw> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [156/0186]
legenheiten zu miſchen. Leide nicht, daß ir¬
gend jemand, wer es auch ſey, ohne Dein Bit¬
ten, ſich um Deine haͤuslichen Umſtaͤnde be¬
kuͤmmere! Weiſe ſolche Naſeweiſigkeiten mit
aller maͤnnlichen Entſchloſſenheit von Dir!
Allein bethe, daß der Himmel Dich bewahre
vor ſolchen alten Hexen von Schwiegermuͤt¬
tern, die alles wiſſen, alles thun und, wenn
ſie auch dumm wie das Vieh ſind, dennoch al¬
les dirigieren wollen, deren Geſchaͤft iſt, Hez¬
zereyen anzuſtiften, zu unterhalten, und die
mit Koͤchinnen und Haushaͤlterinnen gemein¬
ſchaftliche Sache machen, um aus chriſtlicher
Liebe die Handlungen des Naͤchſten auszuſpaͤhn.
Sollteſt Du aber zum Ungluͤck ſo eine Meer¬
katze, ein ſolches ſataniſches Hausgeraͤth mit
erheyrathet haben; ſo ergreife die erſte Gele¬
genheit, da ſie ſich in Deine Hausvaters-Ange¬
legenheiten miſchen will, um ihre freundlichen,
frommen Dienſte auf eine ſolche Art zu verbit¬
ten, daß ſie Dir ſo bald nicht wiederkomme!
Es giebt aber auch gute, edle Schwiegermuͤt¬
ter.
Ueberhaupt ſollen alle Zwiſtigkeiten unter
Eheleuten nur unter ihren vier Augen ausge¬
macht
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