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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

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I. Cap. Recht des Kriegs.
den Feind des Bundesgenossen, oder nur par-
ticulär
, durch Sendung einer bestimmten An-
zahl von Hülftruppen oder Kriegsschiffen, oder
von Subsidien an Geld und andern Kriegsbe-
dürfnissen. Das erste kann geschehen a), mit-
telst abgesonderter oder gemeinschaftlicher Füh-
rung des Kriegs, die letzte etwa unter einem
gemeinschaftlichen Oberbefehlhaber (Generalis-
simus); desgleichen mit oder ohne Festsetzung
eines gemeinschaftlichen OperationsPlans. Bei
gemeinschaftlichen KriegsOperationen sind Er-
oberungen und Beute, in der Regel, nach Ver-
hältniss gemeinschaftlich b). Bei Wiedererobe-
rungen, welche einer von beiden Bundesgenos-
sen macht, gebührt dem andern und seinen Un-
terthanen das jus postliminii c). Kein Theil ist,
den Fall der dringendsten Noth ausgenommen,
ohne Einwilligung des andern, befugt zu Schlies-
sung eines allgemeinen Waffenstillstandes oder
SeparatFriedens d), so lang noch möglich ist,
den Zweck des Kriegsbündnisses zu erreichen e).

a) Moser's Versuch, X. 1. 70. 77.
b) Bei einem SocietätsKrieg auf gleichen oder verhältnissmä-
sigen Gewinn und Verlust, können Bundesgenossen ange-
messene Vertheilung der Eroberungen und des Verlustes ge-
genseitig fordern. Vergl. den französisch - spanischen Fa-
milienVertrag v. 1761, Art. 18, in de Martens recueil, I. 7.
Ebendess. essai concernant les armateurs, §. 50.
c) Vattel, liv. III, ch. 14, §. 207. De Steck sur le droit de
postliminie ou de recousse; in s. Essais sur plusieurs ma-
tieres interessantes (Halle 1790. 8.), n° 8. Vergl. oben, §.
254 u. 257.

I. Cap. Recht des Kriegs.
den Feind des Bundesgenossen, oder nur par-
ticulär
, durch Sendung einer bestimmten An-
zahl von Hülftruppen oder Kriegsschiffen, oder
von Subsidien an Geld und andern Kriegsbe-
dürfnissen. Das erste kann geschehen a), mit-
telst abgesonderter oder gemeinschaftlicher Füh-
rung des Kriegs, die letzte etwa unter einem
gemeinschaftlichen Oberbefehlhaber (Generalis-
simus); desgleichen mit oder ohne Festsetzung
eines gemeinschaftlichen OperationsPlans. Bei
gemeinschaftlichen KriegsOperationen sind Er-
oberungen und Beute, in der Regel, nach Ver-
hältniſs gemeinschaftlich b). Bei Wiedererobe-
rungen, welche einer von beiden Bundesgenos-
sen macht, gebührt dem andern und seinen Un-
terthanen das jus postliminii c). Kein Theil ist,
den Fall der dringendsten Noth ausgenommen,
ohne Einwilligung des andern, befugt zu Schlies-
sung eines allgemeinen Waffenstillstandes oder
SeparatFriedens d), so lang noch möglich ist,
den Zweck des Kriegsbündnisses zu erreichen e).

a) Moser’s Versuch, X. 1. 70. 77.
b) Bei einem SocietätsKrieg auf gleichen oder verhältniſsmä-
sigen Gewinn und Verlust, können Bundesgenossen ange-
messene Vertheilung der Eroberungen und des Verlustes ge-
genseitig fordern. Vergl. den französisch ‒ spanischen Fa-
milienVertrag v. 1761, Art. 18, in de Martens recueil, I. 7.
Ebendess. essai concernant les armateurs, §. 50.
c) Vattel, liv. III, ch. 14, §. 207. De Steck sur le droit de
postliminie ou de recousse; in s. Essais sur plusieurs ma-
tières intéressantes (Halle 1790. 8.), n° 8. Vergl. oben, §.
254 u. 257.
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[437/0069] I. Cap. Recht des Kriegs. den Feind des Bundesgenossen, oder nur par- ticulär, durch Sendung einer bestimmten An- zahl von Hülftruppen oder Kriegsschiffen, oder von Subsidien an Geld und andern Kriegsbe- dürfnissen. Das erste kann geschehen a), mit- telst abgesonderter oder gemeinschaftlicher Füh- rung des Kriegs, die letzte etwa unter einem gemeinschaftlichen Oberbefehlhaber (Generalis- simus); desgleichen mit oder ohne Festsetzung eines gemeinschaftlichen OperationsPlans. Bei gemeinschaftlichen KriegsOperationen sind Er- oberungen und Beute, in der Regel, nach Ver- hältniſs gemeinschaftlich b). Bei Wiedererobe- rungen, welche einer von beiden Bundesgenos- sen macht, gebührt dem andern und seinen Un- terthanen das jus postliminii c). Kein Theil ist, den Fall der dringendsten Noth ausgenommen, ohne Einwilligung des andern, befugt zu Schlies- sung eines allgemeinen Waffenstillstandes oder SeparatFriedens d), so lang noch möglich ist, den Zweck des Kriegsbündnisses zu erreichen e). a⁾ Moser’s Versuch, X. 1. 70. 77. b⁾ Bei einem SocietätsKrieg auf gleichen oder verhältniſsmä- sigen Gewinn und Verlust, können Bundesgenossen ange- messene Vertheilung der Eroberungen und des Verlustes ge- genseitig fordern. Vergl. den französisch ‒ spanischen Fa- milienVertrag v. 1761, Art. 18, in de Martens recueil, I. 7. Ebendess. essai concernant les armateurs, §. 50. c⁾ Vattel, liv. III, ch. 14, §. 207. De Steck sur le droit de postliminie ou de recousse; in s. Essais sur plusieurs ma- tières intéressantes (Halle 1790. 8.), n° 8. Vergl. oben, §. 254 u. 257.

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/69>, abgerufen am 23.11.2024.