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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

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I. Cap. Begriff, Abtheilung, Quellen, u. s. w.
non scripto. Giess. 1661, und in dessen Operib. I. 13 sqq.
J. W. Hoffmann diss. de observantia gentium. Vitob. 1736.
rec. Francof. ad Viadr. 1758. 4. A. F. Reinhardt von den
Wirkungen der stillschweigenden Einwilligung zwischen freien
Völkern; in dessen Samml. jurist. philosoph. und krit. Aufsätze
(1775), St. V, S. 307 ff. v. Kamptz neue Lit., §. 240 f. --
Von dem Beweise, den Eigenschaften, und der Wirkung des
Herkommens, s. Klüber's öffentliches Recht des teutschen Bun-
des, §. 58 ff. -- In einer Menge von europäischen Staatsver-
trägen, zeigt sich über viele Gegenstände so grosse Ueberein-
stimmung
, dass einer dem andern sichtbar zum Muster ge-
dient hat, dass folglich jener bei diesem zuweilen als Erklä-
rungsmittel dienen kann.
c) Erfordernisse dieser stillschweigenden Handlungen und des
Herkommens; s. Günther a. a. O. I. 18. 28 ff. J. J. Burlamaqui
principes ou elemens du droit politique (a Lausanne 1784. 8.),
P. I, ch. I, §. 11 et 12. Schmalz europ. Völkerrecht, S. 45.
d) Z. B. der Acte final du congres de Vienne, die heilige Allianz
(Sainte-Alliance), und der wiener Allianz-Vertrag wider Buo-
naparte und seine Anhänger, vom 25. März 1815.
e) Blosser Völkergebrauch ist die Sitte, diplomatischen Agenten
am Schluss ihrer Sendung (§. 225), und Unterhändlern nach
Abschliessung eines Staatsvertrags, Geschenke zu machen. So
auch die ehemalige Sitte, den fremden Gesandten freie Zeh-
rung zu geben (§. 170 b). Andere Beispiele unten, §. 34, 35,
49, 90, 113--122, 136, 139 a, 228 c, 239, 243 ff.
f) Etliche verstehen unter Herkommen oder Gewohnheitsrecht
der Völker, einen so genannten vermutheten Vertrag (con-
ventio praesumta). Von Martens Einl. in das positive euro-
päische VR., §. 2 f., 40, 59 u. 60. Die Einwilligung in eine
solche HandlungsNorm sey zu vermuthen von jedem Volk, das
zu der Classe gesitteter Völker, gezählt werden wolle. Gro-
tius
de jure belli et pacis, proleg. §. 17. Wolf jur. gent., in
praefat. De Vattel, droit des gens, prelimin. §. 21. Gün-
ther
a. a. O. Th. I, §. 4. -- Auf diese präsumtive Einwilli-
gung aller civilisirten Völker, gründen sie ein Recht, das ei-
nige Neuere modificirtes natürliches VR. nennen. v. Ompteda
a. a. O. I. 9. -- Das ganze VR. baut auf vermuthete Einwil-
ligung der Völker, der ungenannte Verfasser des Buchs De
jure generis humani vel divisi in gentes, etc. (Stuttg. 1811.
8.), p. 59.
I. Cap. Begriff, Abtheilung, Quellen, u. s. w.
non scripto. Giess. 1661, und in dessen Operib. I. 13 sqq.
J. W. Hoffmann diss. de observantia gentium. Vitob. 1736.
rec. Francof. ad Viadr. 1758. 4. A. F. Reinhardt von den
Wirkungen der stillschweigenden Einwilligung zwischen freien
Völkern; in dessen Samml. jurist. philosoph. und krit. Aufsätze
(1775), St. V, S. 307 ff. v. Kamptz neue Lit., §. 240 f. —
Von dem Beweise, den Eigenschaften, und der Wirkung des
Herkommens, s. Klüber’s öffentliches Recht des teutschen Bun-
des, §. 58 ff. — In einer Menge von europäischen Staatsver-
trägen, zeigt sich über viele Gegenstände so groſse Ueberein-
stimmung
, daſs einer dem andern sichtbar zum Muster ge-
dient hat, daſs folglich jener bei diesem zuweilen als Erklä-
rungsmittel dienen kann.
c) Erfordernisse dieser stillschweigenden Handlungen und des
Herkommens; s. Günther a. a. O. I. 18. 28 ff. J. J. Burlamaqui
principes ou élémens du droit politique (à Lausanne 1784. 8.),
P. I, ch. I, §. 11 et 12. Schmalz europ. Völkerrecht, S. 45.
d) Z. B. der Acte final du congrès de Vienne, die heilige Allianz
(Sainte-Alliance), und der wiener Allianz-Vertrag wider Buo-
naparte und seine Anhänger, vom 25. März 1815.
e) Bloſser Völkergebrauch ist die Sitte, diplomatischen Agenten
am Schluſs ihrer Sendung (§. 225), und Unterhändlern nach
Abschlieſsung eines Staatsvertrags, Geschenke zu machen. So
auch die ehemalige Sitte, den fremden Gesandten freie Zeh-
rung zu geben (§. 170 b). Andere Beispiele unten, §. 34, 35,
49, 90, 113—122, 136, 139 a, 228 c, 239, 243 ff.
f) Etliche verstehen unter Herkommen oder Gewohnheitsrecht
der Völker, einen so genannten vermutheten Vertrag (con-
ventio praesumta). Von Martens Einl. in das positive euro-
päische VR., §. 2 f., 40, 59 u. 60. Die Einwilligung in eine
solche HandlungsNorm sey zu vermuthen von jedem Volk, das
zu der Classe gesitteter Völker, gezählt werden wolle. Gro-
tius
de jure belli et pacis, proleg. §. 17. Wolf jur. gent., in
praefat. De Vattel, droit des gens, prélimin. §. 21. Gün-
ther
a. a. O. Th. I, §. 4. — Auf diese präsumtive Einwilli-
gung aller civilisirten Völker, gründen sie ein Recht, das ei-
nige Neuere modificirtes natürliches VR. nennen. v. Ompteda
a. a. O. I. 9. — Das ganze VR. baut auf vermuthete Einwil-
ligung der Völker, der ungenannte Verfasser des Buchs De
jure generis humani vel divisi in gentes, etc. (Stuttg. 1811.
8.), p. 59.
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[21/0027] I. Cap. Begriff, Abtheilung, Quellen, u. s. w. b⁾ non scripto. Giess. 1661, und in dessen Operib. I. 13 sqq. J. W. Hoffmann diss. de observantia gentium. Vitob. 1736. rec. Francof. ad Viadr. 1758. 4. A. F. Reinhardt von den Wirkungen der stillschweigenden Einwilligung zwischen freien Völkern; in dessen Samml. jurist. philosoph. und krit. Aufsätze (1775), St. V, S. 307 ff. v. Kamptz neue Lit., §. 240 f. — Von dem Beweise, den Eigenschaften, und der Wirkung des Herkommens, s. Klüber’s öffentliches Recht des teutschen Bun- des, §. 58 ff. — In einer Menge von europäischen Staatsver- trägen, zeigt sich über viele Gegenstände so groſse Ueberein- stimmung, daſs einer dem andern sichtbar zum Muster ge- dient hat, daſs folglich jener bei diesem zuweilen als Erklä- rungsmittel dienen kann. c⁾ Erfordernisse dieser stillschweigenden Handlungen und des Herkommens; s. Günther a. a. O. I. 18. 28 ff. J. J. Burlamaqui principes ou élémens du droit politique (à Lausanne 1784. 8.), P. I, ch. I, §. 11 et 12. Schmalz europ. Völkerrecht, S. 45. d⁾ Z. B. der Acte final du congrès de Vienne, die heilige Allianz (Sainte-Alliance), und der wiener Allianz-Vertrag wider Buo- naparte und seine Anhänger, vom 25. März 1815. e⁾ Bloſser Völkergebrauch ist die Sitte, diplomatischen Agenten am Schluſs ihrer Sendung (§. 225), und Unterhändlern nach Abschlieſsung eines Staatsvertrags, Geschenke zu machen. So auch die ehemalige Sitte, den fremden Gesandten freie Zeh- rung zu geben (§. 170 b). Andere Beispiele unten, §. 34, 35, 49, 90, 113—122, 136, 139 a, 228 c, 239, 243 ff. f⁾ Etliche verstehen unter Herkommen oder Gewohnheitsrecht der Völker, einen so genannten vermutheten Vertrag (con- ventio praesumta). Von Martens Einl. in das positive euro- päische VR., §. 2 f., 40, 59 u. 60. Die Einwilligung in eine solche HandlungsNorm sey zu vermuthen von jedem Volk, das zu der Classe gesitteter Völker, gezählt werden wolle. Gro- tius de jure belli et pacis, proleg. §. 17. Wolf jur. gent., in praefat. De Vattel, droit des gens, prélimin. §. 21. Gün- ther a. a. O. Th. I, §. 4. — Auf diese präsumtive Einwilli- gung aller civilisirten Völker, gründen sie ein Recht, das ei- nige Neuere modificirtes natürliches VR. nennen. v. Ompteda a. a. O. I. 9. — Das ganze VR. baut auf vermuthete Einwil- ligung der Völker, der ungenannte Verfasser des Buchs De jure generis humani vel divisi in gentes, etc. (Stuttg. 1811. 8.), p. 59.

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/27>, abgerufen am 23.11.2024.