Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. Recht der MilitärStrasse für Baiern, Preussen, u. Oestreich,durch badische, hessische, oldenburgische u. a. Staaten, fest- gesetzt in dem angef. Reces-general von 1819, Art. 6, 23, u. 32. 14) Die Rechte des teutschen Bundes in den Bundes- festungen. Der angef. Reces-general v. 1819, Art. 15, 16, 20--22, 35--38. Klüber's öffentl. Recht des t. Bundes, §. 153. §. 138. Grundsätze von StaatsServituten. 1) Bei StaatsServituten, müssen beide Theile a) Durch den AllianzVertrag v. 1793, Art. 6--8 u. 11 (Mar- tens recueil, V. 222.), übernahm die Republik Polen nicht sowohl eine StaatsServitut, als vielmehr eine Abhängigkeit II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. Recht der MilitärStrasse für Baiern, Preussen, u. Oestreich,durch badische, hessische, oldenburgische u. a. Staaten, fest- gesetzt in dem angef. Recès-général von 1819, Art. 6, 23, u. 32. 14) Die Rechte des teutschen Bundes in den Bundes- festungen. Der angef. Recès-général v. 1819, Art. 15, 16, 20—22, 35—38. Klüber’s öffentl. Recht des t. Bundes, §. 153. §. 138. Grundsätze von StaatsServituten. 1) Bei StaatsServituten, müssen beide Theile a) Durch den AllianzVertrag v. 1793, Art. 6—8 u. 11 (Mar- tens recueil, V. 222.), übernahm die Republik Polen nicht sowohl eine StaatsServitut, als vielmehr eine Abhängigkeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <note place="end" n="c)"><pb facs="#f0228" n="222"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.</hi></fw><lb/> Recht der MilitärStrasse für Baiern, Preussen, u. Oestreich,<lb/> durch badische, hessische, oldenburgische u. a. Staaten, fest-<lb/> gesetzt in dem angef. Recès-général von 1819, Art. 6, 23,<lb/> u. 32. 14) Die Rechte des teutschen Bundes in den Bundes-<lb/> festungen. Der angef. Recès-général v. 1819, Art. 15, 16,<lb/> 20—22, 35—38. <hi rendition="#k">Klüber</hi>’s öffentl. Recht des t. Bundes,<lb/> §. 153.</note> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 138.<lb/><hi rendition="#i">Grundsätze von StaatsServituten.</hi></head><lb/> <p>1) Bei StaatsServituten, müssen beide Theile<lb/><hi rendition="#i">unabhängige</hi> Staaten seyn <hi rendition="#i">a</hi>). 2) Die <hi rendition="#i">Unab-<lb/> hängigkeit</hi> des Berechtigten, in Ansehung sei-<lb/> ner Befugniſs, von dem belasteten Staate, ist<lb/> wesentlicher Charakter einer StaatsServitut <hi rendition="#i">b</hi>).<lb/> 3) Alle Staatsdienstbarkeiten sind, auf beiden<lb/> Seiten, <hi rendition="#i">dinglich c</hi>). 4) Nicht nur Hoheitsrech-<lb/> te, sondern auch <hi rendition="#i">Privat</hi>rechte, verbunden mit<lb/> der Staatshoheit darüber, können Gegenstand der<lb/> StaatsServituten seyn <hi rendition="#i">d</hi>). Hingegen sind <hi rendition="#i">bloſse<lb/> Privatrechte</hi>, wenn sie gleich einem auswärtigen<lb/> Regenten, oder einer fremden landesherrlichen<lb/> Kammer zustehen, z. B. Grundeigenthum, Ren-<lb/> ten, Triftgerechtigkeit, unterworfen der inlän-<lb/> dischen Staatshoheit, nie StaatsServitut <hi rendition="#i">e</hi>). 5) Rech-<lb/> te, auch hoheitliche, und Befreiungen, welche<lb/> das Staatsrecht eines einzelnen Staates, einzelnen<lb/> Unterthanen, oder einer gewissen PersonenClas-<lb/> se, in dem Staatsgebiet beilegt, gehören nicht<lb/> in die Reihe der StaatsServituten <hi rendition="#i">f</hi>).</p><lb/> <note place="end" n="a)">Durch den AllianzVertrag v. 1793, Art. 6—8 u. 11 (<hi rendition="#k">Mar-<lb/> tens</hi> recueil, V. 222.), übernahm die Republik Polen nicht<lb/> sowohl eine StaatsServitut, als vielmehr eine Abhängigkeit<lb/></note> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [222/0228]
II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.
c⁾
Recht der MilitärStrasse für Baiern, Preussen, u. Oestreich,
durch badische, hessische, oldenburgische u. a. Staaten, fest-
gesetzt in dem angef. Recès-général von 1819, Art. 6, 23,
u. 32. 14) Die Rechte des teutschen Bundes in den Bundes-
festungen. Der angef. Recès-général v. 1819, Art. 15, 16,
20—22, 35—38. Klüber’s öffentl. Recht des t. Bundes,
§. 153.
§. 138.
Grundsätze von StaatsServituten.
1) Bei StaatsServituten, müssen beide Theile
unabhängige Staaten seyn a). 2) Die Unab-
hängigkeit des Berechtigten, in Ansehung sei-
ner Befugniſs, von dem belasteten Staate, ist
wesentlicher Charakter einer StaatsServitut b).
3) Alle Staatsdienstbarkeiten sind, auf beiden
Seiten, dinglich c). 4) Nicht nur Hoheitsrech-
te, sondern auch Privatrechte, verbunden mit
der Staatshoheit darüber, können Gegenstand der
StaatsServituten seyn d). Hingegen sind bloſse
Privatrechte, wenn sie gleich einem auswärtigen
Regenten, oder einer fremden landesherrlichen
Kammer zustehen, z. B. Grundeigenthum, Ren-
ten, Triftgerechtigkeit, unterworfen der inlän-
dischen Staatshoheit, nie StaatsServitut e). 5) Rech-
te, auch hoheitliche, und Befreiungen, welche
das Staatsrecht eines einzelnen Staates, einzelnen
Unterthanen, oder einer gewissen PersonenClas-
se, in dem Staatsgebiet beilegt, gehören nicht
in die Reihe der StaatsServituten f).
a⁾ Durch den AllianzVertrag v. 1793, Art. 6—8 u. 11 (Mar-
tens recueil, V. 222.), übernahm die Republik Polen nicht
sowohl eine StaatsServitut, als vielmehr eine Abhängigkeit
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