Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite
Kirchenhoheit.
e) Pütters Lit. III. 694. Klübers Lit. §. 1478. Eben-
dess
. kl. jur. Biblioth. XI. 294. Selchow elem. jur.
germ. priv. §. 557. Danz Handb. des t. Privatr. II,
§. 262. Jargow v. d. Regalien, 132. Scheideman-
tel
a. a. O. II. 53 ff. F. X. v. Moshamm über Amor-
tisationsGesetze Regensb. 1798. 8. -- Ein baier. Edict
v. 31. Dec. 1811 belegt die Vermächtnisse und Schen-
kungen an die Kirchen und Geistlichen, mit einem Ab-
zug von zwei Quarten (quarta scholarum et pauperum)
des Ertrags.
§. 438.
Vermögen und Religiosen aufgehobener und nicht aufgehobener
geistlicher Corporationen
.

I) Theoretisch wird gestritten a), ob das
Vermögen aufgehobener geistlicher
Corporationen
, insonderheit aufgehobe-
ner Klöster, 1) fortwährend als Kirchen-
gut b), oder 2) als zurückgefallen an die
Stifter, oder deren Nachkommen c), so weit
es geschenktes Gut ist, oder, wenn nicht 3)
als gemeinschaftliches Eigenthum des Staates
und der geistlichen Corporationen (§. 254),
welches jener in Alleineigenthum verwandle d),
doch 4) als lediges Gut zu betrachten sey e),
welches dem StaatsFiscus heimfalle? Auch
ob, in solchem Fall, das auswärtige Ver-
mögen untrennbar sey von der inländischen
Hauptstiftung f)? Oder ob der StaatsFiscus
berechtigt sey zu der Occupation inländi-

Kirchenhoheit.
e) Pütters Lit. III. 694. Klübers Lit. §. 1478. Eben-
deſs
. kl. jur. Biblioth. XI. 294. Selchow elem. jur.
germ. priv. §. 557. Danz Handb. des t. Privatr. II,
§. 262. Jargow v. d. Regalien, 132. Scheideman-
tel
a. a. O. II. 53 ff. F. X. v. Moshamm über Amor-
tisationsGesetze Regensb. 1798. 8. — Ein baier. Edict
v. 31. Dec. 1811 belegt die Vermächtnisse und Schen-
kungen an die Kirchen und Geistlichen, mit einem Ab-
zug von zwei Quarten (quarta scholarum et pauperum)
des Ertrags.
§. 438.
Vermögen und Religiosen aufgehobener und nicht aufgehobener
geistlicher Corporationen
.

I) Theoretisch wird gestritten a), ob das
Vermögen aufgehobener geistlicher
Corporationen
, insonderheit aufgehobe-
ner Klöster, 1) fortwährend als Kirchen-
gut b), oder 2) als zurückgefallen an die
Stifter, oder deren Nachkommen c), so weit
es geschenktes Gut ist, oder, wenn nicht 3)
als gemeinschaftliches Eigenthum des Staates
und der geistlichen Corporationen (§. 254),
welches jener in Alleineigenthum verwandle d),
doch 4) als lediges Gut zu betrachten sey e),
welches dem StaatsFiscus heimfalle? Auch
ob, in solchem Fall, das auswärtige Ver-
mögen untrennbar sey von der inländischen
Hauptstiftung f)? Oder ob der StaatsFiscus
berechtigt sey zu der Occupation inländi-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0767" n="743"/>
            <fw place="top" type="header">Kirchenhoheit.</fw><lb/>
            <note place="end" n="e)"><hi rendition="#k">Pütters</hi> Lit. III. 694. <hi rendition="#k">Klübers</hi> Lit. §. 1478. <hi rendition="#i">Eben-<lb/>
de&#x017F;s</hi>. kl. jur. Biblioth. XI. 294. <hi rendition="#k">Selchow</hi> elem. jur.<lb/>
germ. priv. §. 557. <hi rendition="#k">Danz</hi> Handb. des t. Privatr. II,<lb/>
§. 262. <hi rendition="#k">Jargow</hi> v. d. Regalien, 132. <hi rendition="#k">Scheideman-<lb/>
tel</hi> a. a. O. II. 53 ff. F. X. v. <hi rendition="#k">Moshamm</hi> über Amor-<lb/>
tisationsGesetze Regensb. 1798. 8. &#x2014; Ein <hi rendition="#i">baier</hi>. Edict<lb/>
v. 31. Dec. 1811 belegt die Vermächtnisse und Schen-<lb/>
kungen an die Kirchen und Geistlichen, mit einem Ab-<lb/>
zug von zwei Quarten (quarta scholarum et pauperum)<lb/>
des Ertrags.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 438.<lb/><hi rendition="#i">Vermögen und Religiosen aufgehobener und nicht aufgehobener<lb/>
geistlicher Corporationen</hi>.</head><lb/>
            <p>I) Theoretisch wird gestritten <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>), ob das<lb/><hi rendition="#g">Vermögen aufgehobener geistlicher<lb/>
Corporationen</hi>, insonderheit aufgehobe-<lb/>
ner Klöster, 1) fortwährend als Kirchen-<lb/>
gut <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>), oder 2) als zurückgefallen an die<lb/>
Stifter, oder deren Nachkommen <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>), so weit<lb/>
es geschenktes Gut ist, oder, wenn nicht 3)<lb/>
als gemeinschaftliches Eigenthum des Staates<lb/>
und der geistlichen Corporationen (§. 254),<lb/>
welches jener in Alleineigenthum verwandle <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>),<lb/>
doch 4) als lediges Gut zu betrachten sey <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>),<lb/>
welches dem StaatsFiscus heimfalle? Auch<lb/>
ob, in solchem Fall, das <hi rendition="#g">auswärtige</hi> Ver-<lb/>
mögen untrennbar sey von der inländischen<lb/>
Hauptstiftung <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">f</hi></hi>)? Oder ob der StaatsFiscus<lb/>
berechtigt sey zu der Occupation <hi rendition="#g">inländi-</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[743/0767] Kirchenhoheit. e⁾ Pütters Lit. III. 694. Klübers Lit. §. 1478. Eben- deſs. kl. jur. Biblioth. XI. 294. Selchow elem. jur. germ. priv. §. 557. Danz Handb. des t. Privatr. II, §. 262. Jargow v. d. Regalien, 132. Scheideman- tel a. a. O. II. 53 ff. F. X. v. Moshamm über Amor- tisationsGesetze Regensb. 1798. 8. — Ein baier. Edict v. 31. Dec. 1811 belegt die Vermächtnisse und Schen- kungen an die Kirchen und Geistlichen, mit einem Ab- zug von zwei Quarten (quarta scholarum et pauperum) des Ertrags. §. 438. Vermögen und Religiosen aufgehobener und nicht aufgehobener geistlicher Corporationen. I) Theoretisch wird gestritten a), ob das Vermögen aufgehobener geistlicher Corporationen, insonderheit aufgehobe- ner Klöster, 1) fortwährend als Kirchen- gut b), oder 2) als zurückgefallen an die Stifter, oder deren Nachkommen c), so weit es geschenktes Gut ist, oder, wenn nicht 3) als gemeinschaftliches Eigenthum des Staates und der geistlichen Corporationen (§. 254), welches jener in Alleineigenthum verwandle d), doch 4) als lediges Gut zu betrachten sey e), welches dem StaatsFiscus heimfalle? Auch ob, in solchem Fall, das auswärtige Ver- mögen untrennbar sey von der inländischen Hauptstiftung f)? Oder ob der StaatsFiscus berechtigt sey zu der Occupation inländi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/767
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 743. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/767>, abgerufen am 03.12.2024.