Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-, Grunds Abh. über das Recht der Pensionen. (OhneDruckort.) 1811. 8. Vergl. die angef. baierische HauptLandespragmatik, Art. 11 u. 17 ff., wo desswe- gen bei der Besoldung der Staatsdiener, Standesgehalt und Dienstgebals unterschieden wird. Jener bleibt, als Pension oder Ruhegehalt. c) Um jedem Zweifel vorzubeugen, wird in manchen Ländern, bei Annahme der Staatsdiener, wechselseitige, vierteljährige oder halbjährige, Aufkündigung bedun- gen. Moser v. d. Landeshoh. in Regier. Sachen, 183. Cramer, T. III. obs. 824. Ebendess. Nebenst. Th. 79, S. 94. Für ungültig hält diese Bedingung, Rönnberg a. a. O. Abth. 4, Abschn. 2. Dawider, Gönner §. 101. -- Für ungültig wird die KündigungsClausel er- klärt, in d. fürstl. lippe-dermoldischen Bekanntma- chung v. 25. Mai 1807. Rhein. Bund, XI. 233. -- Durch Gesetze sollte fest stehen, dass Richter, gegen ihren Willen, anders nicht als durch gerichtliches Er- kenntniss von dem Richteramt entfernt werden dürfen. d) Die Meinungen sind sehr getheilt. Z. B. 1) einige, vorzüglich ältere Rechtslehrer, halten ein Staatsamt nur dann für wiederruflich, auf Seite des Staates, wenn solches auf Bitte des Dieners verliehen ist. -- 2) Andere sprechen nur dem Diener die Aufkündi- gungsFreiheit zu. Cramer T. II. obs. 628. III. obs. 824. Ebendess. Nebenst. Th. 38, Num. 5. Th. 79. Num. 7. Malacord l. c. §. 11. 15. sq. v. d. Becke a. a. O. §. 59 u. 98--104. Rönnberg a. a. O. Abth. 4. Abschn. 1.; wenigstens dann, wenn der Diener ausserhalb seines Amtes nicht Unterthan des Staates ist. De Münchhausen de jure ministrorum exigendi a principe dimissionem, §. 12. -- 3) Nach Andern kann ein Diener, der vorhin Unterthan des Dienstberrn gewesen, nach Belieben entlassen werden, nicht aber ein in Dienste genommener Ausländer. De Ludewig consil. Halens. JCtor. T. II. lib. 2. cons. 62. num. 6. II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-, Grunds Abh. über das Recht der Pensionen. (OhneDruckort.) 1811. 8. Vergl. die angef. baierische HauptLandespragmatik, Art. 11 u. 17 ff., wo deſswe- gen bei der Besoldung der Staatsdiener, Standesgehalt und Dienstgebals unterschieden wird. Jener bleibt, als Pension oder Ruhegehalt. c) Um jedem Zweifel vorzubeugen, wird in manchen Ländern, bei Annahme der Staatsdiener, wechselseitige, vierteljährige oder halbjährige, Aufkündigung bedun- gen. Moser v. d. Landeshoh. in Regier. Sachen, 183. Cramer, T. III. obs. 824. Ebendess. Nebenst. Th. 79, S. 94. Für ungültig hält diese Bedingung, Rönnberg a. a. O. Abth. 4, Abschn. 2. Dawider, Gönner §. 101. — Für ungültig wird die KündigungsClausel er- klärt, in d. fürstl. lippe-dermoldischen Bekanntma- chung v. 25. Mai 1807. Rhein. Bund, XI. 233. — Durch Gesetze sollte fest stehen, daſs Richter, gegen ihren Willen, anders nicht als durch gerichtliches Er- kenntniſs von dem Richteramt entfernt werden dürfen. d) Die Meinungen sind sehr getheilt. Z. B. 1) einige, vorzüglich ältere Rechtslehrer, halten ein Staatsamt nur dann für wiederruflich, auf Seite des Staates, wenn solches auf Bitte des Dieners verliehen ist. — 2) Andere sprechen nur dem Diener die Aufkündi- gungsFreiheit zu. Cramer T. II. obs. 628. III. obs. 824. Ebendess. Nebenst. Th. 38, Num. 5. Th. 79. Num. 7. Malacord l. c. §. 11. 15. sq. v. d. Becke a. a. O. §. 59 u. 98—104. Rönnberg a. a. O. Abth. 4. Abschn. 1.; wenigstens dann, wenn der Diener ausserhalb seines Amtes nicht Unterthan des Staates ist. De Münchhausen de jure ministrorum exigendi a principe dimissionem, §. 12. — 3) Nach Andern kann ein Diener, der vorhin Unterthan des Dienstberrn gewesen, nach Belieben entlassen werden, nicht aber ein in Dienste genommener Ausländer. De Ludewig consil. 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II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-,
b⁾
Grunds Abh. über das Recht der Pensionen. (Ohne
Druckort.) 1811. 8. Vergl. die angef. baierische
HauptLandespragmatik, Art. 11 u. 17 ff., wo deſswe-
gen bei der Besoldung der Staatsdiener, Standesgehalt
und Dienstgebals unterschieden wird. Jener bleibt, als
Pension oder Ruhegehalt.
c⁾ Um jedem Zweifel vorzubeugen, wird in manchen
Ländern, bei Annahme der Staatsdiener, wechselseitige,
vierteljährige oder halbjährige, Aufkündigung bedun-
gen. Moser v. d. Landeshoh. in Regier. Sachen, 183.
Cramer, T. III. obs. 824. Ebendess. Nebenst. Th. 79,
S. 94. Für ungültig hält diese Bedingung, Rönnberg
a. a. O. Abth. 4, Abschn. 2. Dawider, Gönner §.
101. — Für ungültig wird die KündigungsClausel er-
klärt, in d. fürstl. lippe-dermoldischen Bekanntma-
chung v. 25. Mai 1807. Rhein. Bund, XI. 233. —
Durch Gesetze sollte fest stehen, daſs Richter, gegen
ihren Willen, anders nicht als durch gerichtliches Er-
kenntniſs von dem Richteramt entfernt werden dürfen.
d⁾ Die Meinungen sind sehr getheilt. Z. B. 1) einige,
vorzüglich ältere Rechtslehrer, halten ein Staatsamt
nur dann für wiederruflich, auf Seite des Staates,
wenn solches auf Bitte des Dieners verliehen ist. —
2) Andere sprechen nur dem Diener die Aufkündi-
gungsFreiheit zu. Cramer T. II. obs. 628. III. obs.
824. Ebendess. Nebenst. Th. 38, Num. 5. Th. 79.
Num. 7. Malacord l. c. §. 11. 15. sq. v. d. Becke
a. a. O. §. 59 u. 98—104. Rönnberg a. a. O. Abth.
4. Abschn. 1.; wenigstens dann, wenn der Diener
ausserhalb seines Amtes nicht Unterthan des Staates
ist. De Münchhausen de jure ministrorum exigendi
a principe dimissionem, §. 12. — 3) Nach Andern
kann ein Diener, der vorhin Unterthan des Dienstberrn
gewesen, nach Belieben entlassen werden, nicht aber
ein in Dienste genommener Ausländer. De Ludewig
consil. Halens. JCtor. T. II. lib. 2. cons. 62. num. 6.
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