[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773.Vom gleichen Verse. Der Jonikus ist der herrschende Fuß; nach ihm kommender Anapäst und der Baccheus von ungefähr gleich oft vor. Da die beyden ersten schon so viel Bedeutung haben, so durfte ein Dritter, nur unter der Bedingung einer großen Aehnlich- keit mit dem herrschenden, hinzukommen. Werthing. Aber warum wurde, eben dieser Aehnlich- keit wegen, der Baccheus nicht zum zweyten nach dem herr- schenden gemacht, und der Anapäst merklich seltner gebraucht? Selmer. Weil die Versart auf diese Weise Eintönig ge- worden wäre. Der Jonikus ist nicht in der ersten Abtheilung; weil er sonst zu oft vorkommen, und also zu stark würde ge- höret werden. Der vierte ist ohne den Anapäst, weil der Schluß des Verses den Hauptton der Versart haben soll. Der Baccheus darf nur selten für den Jonikus in der vierten Abtheilung ge- setzt werden; es muß aber auch nicht zu selten geschehn, damit der Schluß des Verses zwar merklich, aber auch nicht Eintö- nig sey. So oft nach der Regel, und nach der Erlaubniß, ähnliche Füsse mit einander abwechseln zu lassen, der Didy- mäus für den Jonikus steht (in der vierten Abtheilung steht er niemals) so ist er allezeit ein Wortfuß, damit er dem Verse seinen Hauptton nicht nehme. Ueberhaupt sind die Füsse in dieser Versart oft Wortfüsse. Jhr schnellster Vers ist: [Abbildung]
O entfleuch zum Gebein, ins Gefild, wo die Schlacht schweigt, Erobrer! der langsamste: [Abbildung]
Und ruf dort dir selbst, Würger, Weh zu, daß des Herrn Zornnicht donnernd und
Vom gleichen Verſe. Der Jonikus iſt der herrſchende Fuß; nach ihm kommender Anapaͤſt und der Baccheus von ungefaͤhr gleich oft vor. Da die beyden erſten ſchon ſo viel Bedeutung haben, ſo durfte ein Dritter, nur unter der Bedingung einer großen Aehnlich- keit mit dem herrſchenden, hinzukommen. Werthing. Aber warum wurde, eben dieſer Aehnlich- keit wegen, der Baccheus nicht zum zweyten nach dem herr- ſchenden gemacht, und der Anapaͤſt merklich ſeltner gebraucht? Selmer. Weil die Versart auf dieſe Weiſe Eintoͤnig ge- worden waͤre. Der Jonikus iſt nicht in der erſten Abtheilung; weil er ſonſt zu oft vorkommen, und alſo zu ſtark wuͤrde ge- hoͤret werden. Der vierte iſt ohne den Anapaͤſt, weil der Schluß des Verſes den Hauptton der Versart haben ſoll. Der Baccheus darf nur ſelten fuͤr den Jonikus in der vierten Abtheilung ge- ſetzt werden; es muß aber auch nicht zu ſelten geſchehn, damit der Schluß des Verſes zwar merklich, aber auch nicht Eintoͤ- nig ſey. So oft nach der Regel, und nach der Erlaubniß, aͤhnliche Fuͤſſe mit einander abwechſeln zu laſſen, der Didy- maͤus fuͤr den Jonikus ſteht (in der vierten Abtheilung ſteht er niemals) ſo iſt er allezeit ein Wortfuß, damit er dem Verſe ſeinen Hauptton nicht nehme. Ueberhaupt ſind die Fuͤſſe in dieſer Versart oft Wortfuͤſſe. Jhr ſchnellſter Vers iſt: [Abbildung]
O entfleuch zum Gebein, ins Gefild, wo die Schlacht ſchweigt, Erobrer! der langſamſte: [Abbildung]
Und ruf dort dir ſelbſt, Wuͤrger, Weh zu, daß des Herrn Zornnicht donnernd und
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Vom gleichen Verſe.
Der Jonikus iſt der herrſchende Fuß; nach ihm kommen
der Anapaͤſt und der Baccheus von ungefaͤhr gleich oft vor.
Da die beyden erſten ſchon ſo viel Bedeutung haben, ſo durfte
ein Dritter, nur unter der Bedingung einer großen Aehnlich-
keit mit dem herrſchenden, hinzukommen.
Werthing. Aber warum wurde, eben dieſer Aehnlich-
keit wegen, der Baccheus nicht zum zweyten nach dem herr-
ſchenden gemacht, und der Anapaͤſt merklich ſeltner gebraucht?
Selmer. Weil die Versart auf dieſe Weiſe Eintoͤnig ge-
worden waͤre. Der Jonikus iſt nicht in der erſten Abtheilung;
weil er ſonſt zu oft vorkommen, und alſo zu ſtark wuͤrde ge-
hoͤret werden. Der vierte iſt ohne den Anapaͤſt, weil der Schluß
des Verſes den Hauptton der Versart haben ſoll. Der Baccheus
darf nur ſelten fuͤr den Jonikus in der vierten Abtheilung ge-
ſetzt werden; es muß aber auch nicht zu ſelten geſchehn, damit
der Schluß des Verſes zwar merklich, aber auch nicht Eintoͤ-
nig ſey. So oft nach der Regel, und nach der Erlaubniß,
aͤhnliche Fuͤſſe mit einander abwechſeln zu laſſen, der Didy-
maͤus fuͤr den Jonikus ſteht (in der vierten Abtheilung ſteht
er niemals) ſo iſt er allezeit ein Wortfuß, damit er dem Verſe
ſeinen Hauptton nicht nehme. Ueberhaupt ſind die Fuͤſſe in
dieſer Versart oft Wortfuͤſſe. Jhr ſchnellſter Vers iſt:
[Abbildung]
O entfleuch zum Gebein, ins Gefild, wo die Schlacht ſchweigt, Erobrer!
der langſamſte:
[Abbildung]
Und ruf dort dir ſelbſt, Wuͤrger, Weh zu, daß des Herrn Zorn
nicht donnernd
und
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