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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 3. Halle, 1769.

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Der Messias. Dreyzehnter Gesang.
Ha! vernahmt ihrs? Er sah es offen, und ohne den Todten!
Und er schwur nicht! Du hast mehr als geschworen, o Römer!
Rufts, u. reißt dem Hauptmann sein Schwert von den Hüften, u. stößt sichs
Wütend ins Eingeweide mit beyden Armen hinunter,
Schleudert es weit von sich weg, und taumelt nieder zu sterben!
Als er sich wälzt in rauchendem Blute, riß er die Wund' auf,
Spritzte Blut gen Himmel: Ha Nazaräer! so rief er,
Starb! ... Und Cneus ergriff sein liegendes Schwert, und nahte
Sich dem Todten, und ließ es auf ihn, wie es blutete, fallen.
Schrecken, euch, und, ewige Nacht, und dir, o Verzweiflung,
Weih ich dieß Schwert!.. Da wandt' er sich schnell, u. verließ die Versammlung.
Auch die entrüstete Seele des Todten entfloh ihr, und mußte
Einem Schatten folgen, der sie durch Finsterniß führte.
Aber nun war der Engel des Todes im Thale Benhinnon,
Und da wandt' er auf Einmal sich um, da erblickt' ihn die Seele.
Wer vermag das furchtbare Schaun des richtenden Engels,
Wer zu beschreiben die Donnerstimme, mit welcher er rufte?
Ephod Obaddon, so heißt der siebenfältigen Rache
Namen, und mein Namen! Jch bin der Verderber Einer!
Bins, der die Erstgeburt an dem Strome schlug. Von Gehenna,
Blick umher, du bist in Gehenna! bring' ich dich weiter,
Jn die Tiefe der Tiefen hinab! Sie entschwebten dem Thale.


Der
Der Meſſias. Dreyzehnter Geſang.
Ha! vernahmt ihrs? Er ſah es offen, und ohne den Todten!
Und er ſchwur nicht! Du haſt mehr als geſchworen, o Roͤmer!
Rufts, u. reißt dem Hauptmañ ſein Schweꝛt von den Huͤften, u. ſtoͤßt ſichs
Wuͤtend ins Eingeweide mit beyden Armen hinunter,
Schleudert es weit von ſich weg, und taumelt nieder zu ſterben!
Als er ſich waͤlzt in rauchendem Blute, riß er die Wund’ auf,
Spritzte Blut gen Himmel: Ha Nazaraͤer! ſo rief er,
Starb! … Und Cneus ergriff ſein liegendes Schwert, und nahte
Sich dem Todten, und ließ es auf ihn, wie es blutete, fallen.
Schrecken, euch, und, ewige Nacht, und dir, o Verzweiflung,
Weih ich dieß Schweꝛt!.. Da wandt’ er ſich ſchnell, u. verließ die Verſam̃lung.
Auch die entruͤſtete Seele des Todten entfloh ihr, und mußte
Einem Schatten folgen, der ſie durch Finſterniß fuͤhrte.
Aber nun war der Engel des Todes im Thale Benhinnon,
Und da wandt’ er auf Einmal ſich um, da erblickt’ ihn die Seele.
Wer vermag das furchtbare Schaun des richtenden Engels,
Wer zu beſchreiben die Donnerſtimme, mit welcher er rufte?
Ephod Obaddon, ſo heißt der ſiebenfaͤltigen Rache
Namen, und mein Namen! Jch bin der Verderber Einer!
Bins, der die Erſtgeburt an dem Strome ſchlug. Von Gehenna,
Blick umher, du biſt in Gehenna! bring’ ich dich weiter,
Jn die Tiefe der Tiefen hinab! Sie entſchwebten dem Thale.


Der
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[138/0154] Der Meſſias. Dreyzehnter Geſang. Ha! vernahmt ihrs? Er ſah es offen, und ohne den Todten! Und er ſchwur nicht! Du haſt mehr als geſchworen, o Roͤmer! Rufts, u. reißt dem Hauptmañ ſein Schweꝛt von den Huͤften, u. ſtoͤßt ſichs Wuͤtend ins Eingeweide mit beyden Armen hinunter, Schleudert es weit von ſich weg, und taumelt nieder zu ſterben! Als er ſich waͤlzt in rauchendem Blute, riß er die Wund’ auf, Spritzte Blut gen Himmel: Ha Nazaraͤer! ſo rief er, Starb! … Und Cneus ergriff ſein liegendes Schwert, und nahte Sich dem Todten, und ließ es auf ihn, wie es blutete, fallen. Schrecken, euch, und, ewige Nacht, und dir, o Verzweiflung, Weih ich dieß Schweꝛt!.. Da wandt’ er ſich ſchnell, u. verließ die Verſam̃lung. Auch die entruͤſtete Seele des Todten entfloh ihr, und mußte Einem Schatten folgen, der ſie durch Finſterniß fuͤhrte. Aber nun war der Engel des Todes im Thale Benhinnon, Und da wandt’ er auf Einmal ſich um, da erblickt’ ihn die Seele. Wer vermag das furchtbare Schaun des richtenden Engels, Wer zu beſchreiben die Donnerſtimme, mit welcher er rufte? Ephod Obaddon, ſo heißt der ſiebenfaͤltigen Rache Namen, und mein Namen! Jch bin der Verderber Einer! Bins, der die Erſtgeburt an dem Strome ſchlug. Von Gehenna, Blick umher, du biſt in Gehenna! bring’ ich dich weiter, Jn die Tiefe der Tiefen hinab! Sie entſchwebten dem Thale. Der

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Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 3. Halle, 1769, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias03_1769/154>, abgerufen am 25.11.2024.