folg breite sich in dem ganzen Umfange aus, den er haben kann. Aber lasset uns auf diesem Pfade fort, und weit fortgehn.
Jn dem grossen beynah gränzlosen Bezirke der Wissenschaften, oder dessen, was von dem Denkenden und Tiefsinnigen gekant, und von dem Guten und Edlen empfunden zu werden verdient, liegen Gegenden, Landschaften, auch wol Reiche, die von uns und den Ausländern gemeinschaftlich oder allein, halb oder ganz be- sessen werden, schlechter oder besser sind ange- baut worden; liegen andre unentdekte Länder, die man theils glaubt von fern gesehn zu haben, und theils nicht einmal mutmasset. Wenn die Republik auf dem jezigen Landtage den grossen Entschluß fasset, den wir euch gleich anzeigen wollen, wenn er mit deutscher Beständigkeit, mit diesem unüberwindlichen Ausdauren, ins Werk gerichtet wird; so werden die, welche ein Jahrhundert nach uns Landtag halten, unsre Male mit Blumen bestreun, daß wir ihn gefast, daß wir es zum bleibenden unveränderlichen Grundsaze der Republik gemacht haben, von dem nur der Feige, und der Geistlose abweichen dürfen, den der Greis dem Jünglinge, der Freund dem Freunde, aber auch der Jüngling dem Greise, und der Feind dem Feinde zurufen soll:
"Hin-
folg breite ſich in dem ganzen Umfange aus, den er haben kann. Aber laſſet uns auf dieſem Pfade fort, und weit fortgehn.
Jn dem groſſen beynah graͤnzloſen Bezirke der Wiſſenſchaften, oder deſſen, was von dem Denkenden und Tiefſinnigen gekant, und von dem Guten und Edlen empfunden zu werden verdient, liegen Gegenden, Landſchaften, auch wol Reiche, die von uns und den Auslaͤndern gemeinſchaftlich oder allein, halb oder ganz be- ſeſſen werden, ſchlechter oder beſſer ſind ange- baut worden; liegen andre unentdekte Laͤnder, die man theils glaubt von fern geſehn zu haben, und theils nicht einmal mutmaſſet. Wenn die Republik auf dem jezigen Landtage den groſſen Entſchluß faſſet, den wir euch gleich anzeigen wollen, wenn er mit deutſcher Beſtaͤndigkeit, mit dieſem unuͤberwindlichen Ausdauren, ins Werk gerichtet wird; ſo werden die, welche ein Jahrhundert nach uns Landtag halten, unſre Male mit Blumen beſtreun, daß wir ihn gefaſt, daß wir es zum bleibenden unveraͤnderlichen Grundſaze der Republik gemacht haben, von dem nur der Feige, und der Geiſtloſe abweichen duͤrfen, den der Greis dem Juͤnglinge, der Freund dem Freunde, aber auch der Juͤngling dem Greiſe, und der Feind dem Feinde zurufen ſoll:
„Hin-
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folg breite ſich in dem ganzen Umfange aus,
den er haben kann. Aber laſſet uns auf dieſem
Pfade fort, und weit fortgehn.
Jn dem groſſen beynah graͤnzloſen Bezirke
der Wiſſenſchaften, oder deſſen, was von dem
Denkenden und Tiefſinnigen gekant, und von
dem Guten und Edlen empfunden zu werden
verdient, liegen Gegenden, Landſchaften, auch
wol Reiche, die von uns und den Auslaͤndern
gemeinſchaftlich oder allein, halb oder ganz be-
ſeſſen werden, ſchlechter oder beſſer ſind ange-
baut worden; liegen andre unentdekte Laͤnder,
die man theils glaubt von fern geſehn zu haben,
und theils nicht einmal mutmaſſet. Wenn die
Republik auf dem jezigen Landtage den groſſen
Entſchluß faſſet, den wir euch gleich anzeigen
wollen, wenn er mit deutſcher Beſtaͤndigkeit,
mit dieſem unuͤberwindlichen Ausdauren, ins
Werk gerichtet wird; ſo werden die, welche ein
Jahrhundert nach uns Landtag halten, unſre
Male mit Blumen beſtreun, daß wir ihn gefaſt,
daß wir es zum bleibenden unveraͤnderlichen
Grundſaze der Republik gemacht haben, von
dem nur der Feige, und der Geiſtloſe abweichen
duͤrfen, den der Greis dem Juͤnglinge, der
Freund dem Freunde, aber auch der Juͤngling
dem Greiſe, und der Feind dem Feinde zurufen
ſoll:
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/512>, abgerufen am 25.11.2024.
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