Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. Sie müsten auff den Winck vor mich zu Felde ge-hen. Es müste Schild und Schwerdt den Feind zur Rache ziehn. Idren. Wo man der Tyranney des Schicksals will entfliehn/ So müssen wir Verstand u. alle Sinnen schärffen/ Das wohl bekannte Kleid und Waffen von uns werffen. Es dient zu unsrer Flucht/ nichts/ als ein fremdes Kleid/ Den Anfang mach' ich selbst. Hier ist nicht Wartens-Zeit. Honor. So wil ich Schwerdt und Schild mit Thrä- nen von mir legen/ Bey dieser Helden-Schaar/ die bloß um meinet wegen Verlohren Geist und Blut. So rath ich meiner Flucht/ Daß mich in fremder Tracht kein Feind als Fein- din sucht. Idren. Princeßin/ schaut sie hier den todten Mohren liegen/ Es kan in dieser Flucht uns dessen Rock vergnügen/ Honor. Daß man sich alsobald den braunen Moh- ren nah'. Idren. Er dient recht wohl vor sie. (Idreno will ihn entkleiden) Sir. Honor', Honoria! Honor. Hilff Himmel/ was ist diß? Wie/ daß ich mich entfärbe? Wer Z z 5
Drittes Buch. Sie muͤſten auff den Winck vor mich zu Felde ge-hen. Es muͤſte Schild und Schwerdt den Feind zur Rache ziehn. Idren. Wo man der Tyranney des Schickſals will entfliehn/ So muͤſſen wir Verſtand u. alle Siñen ſchaͤrffen/ Das wohl bekannte Kleid und Waffen von uns werffen. Es dient zu unſrer Flucht/ nichts/ als ein fremdes Kleid/ Den Anfang mach’ ich ſelbſt. Hier iſt nicht Wartens-Zeit. Honor. So wil ich Schwerdt und Schild mit Thraͤ- nen von mir legen/ Bey dieſer Helden-Schaar/ die bloß um meinet wegen Verlohren Geiſt und Blut. So rath ich meiner Flucht/ Daß mich in fremder Tracht kein Feind als Fein- din ſucht. Idren. Princeßin/ ſchaut ſie hier den todten Mohren liegen/ Es kan in dieſer Flucht uns deſſen Rock vergnuͤgẽ/ Honor. Daß man ſich alſobald den braunen Moh- ren nah’. Idren. Er dient recht wohl vor ſie. (Idreno will ihn entkleiden) Sir. Honor’, Honoria! Honor. Hilff Himmel/ was iſt diß? Wie/ daß ich mich entfaͤrbe? Wer Z z 5
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Drittes Buch.
Sie muͤſten auff den Winck vor mich zu Felde ge-
hen.
Es muͤſte Schild und Schwerdt den Feind zur
Rache ziehn.
Idren. Wo man der Tyranney des Schickſals will
entfliehn/
So muͤſſen wir Verſtand u. alle Siñen ſchaͤrffen/
Das wohl bekannte Kleid und Waffen von uns
werffen.
Es dient zu unſrer Flucht/ nichts/ als ein fremdes
Kleid/
Den Anfang mach’ ich ſelbſt. Hier iſt nicht
Wartens-Zeit.
Honor. So wil ich Schwerdt und Schild mit Thraͤ-
nen von mir legen/
Bey dieſer Helden-Schaar/ die bloß um meinet
wegen
Verlohren Geiſt und Blut. So rath ich meiner
Flucht/
Daß mich in fremder Tracht kein Feind als Fein-
din ſucht.
Idren. Princeßin/ ſchaut ſie hier den todten Mohren
liegen/
Es kan in dieſer Flucht uns deſſen Rock vergnuͤgẽ/
Honor. Daß man ſich alſobald den braunen Moh-
ren nah’.
Idren. Er dient recht wohl vor ſie. (Idreno will ihn
entkleiden)
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Honor. Hilff Himmel/ was iſt diß? Wie/ daß ich
mich entfaͤrbe?
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