Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. bey diesen ohne diß müßigen Stunden mit dero al-lerseits Erlaubniß gar füglich geschehen kan. Als nun solches von allen beliebet ward/ setzten sie sich um des Printzen Bette herum/ und Scandor fieng folgender Gestalt an zu erzehlen: Lebens-Geschichte Printz Balacins und der Princeßin Higvanama. ES wird niemand so gar ein Fremdling in den in
Der Aſiatiſchen Baniſe. bey dieſen ohne diß muͤßigen Stunden mit dero al-lerſeits Erlaubniß gar fuͤglich geſchehen kan. Als nun ſolches von allen beliebet ward/ ſetzten ſie ſich um des Printzen Bette herum/ und Scandor fieng folgender Geſtalt an zu erzehlen: Lebens-Geſchichte Printz Balacins und der Princeßin Higvanama. ES wiꝛd niemand ſo gar ein Fꝛemdling in den in
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
bey dieſen ohne diß muͤßigen Stunden mit dero al-
lerſeits Erlaubniß gar fuͤglich geſchehen kan. Als
nun ſolches von allen beliebet ward/ ſetzten ſie ſich
um des Printzen Bette herum/ und Scandor
fieng folgender Geſtalt an zu erzehlen:
Lebens-Geſchichte Printz Balacins
und der Princeßin Higvanama.
ES wiꝛd niemand ſo gar ein Fꝛemdling in den
Aſiatiſchen Begebenheiten ſeyn/ dem nicht
die mehr tadel-als lobwuͤrdige Regierung des Koͤ-
nigs von Ava/ Dacoſem/ meines Printzens Herr
Vater/ in etwas bekandt ſeyn wird: bevoraus/
wie er eine groſſe Urſache des jaͤmmerlichen Un-
tergangs von Pegu geweſen ſey. Dieſer Daco-
ſem hatte eine Tochter des Koͤniges von Bengala
zur Gemahlin/ mit welcher er zwey Printzen und
eine Princeßin zeugete/ wovon der aͤlteſte Printz
gleichfals den Namen ſeines Herrn Vaters/ Da-
coſem/ fuͤhrete; Der juͤngere/ als mein gebieten-
der Herr/ Balacin/ die Princeßin aber Higvana-
ma/ genennet ward. Weil er nun gerne vor ie-
dem Printzen eine Krone gewuͤndſchet haͤtte/ Ava
aber nicht zulaͤnglich ſeyn wolte: als warff er ein
ſehnſuͤchtiges Auge auff das Reich Pegu/ welches
ſein leiblicher Bruder/ als Kaͤyſer beherrſchete/
und nach deſſen Tode den ungluͤckſeligen Prin-
tzen Xemindo/ als einigen Erben und Beſitzer des
groſſen Reichs Pegu/ hinterlaſſen hatte. Sol-
ches ſtach nun unſern alten Dacoſem gewaltig
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