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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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der
Asiatischen Banise
Erstes Buch.

BLitz/ Donner/ und Hagel/ als die
rächenden Werckzeuge des gerech-
ten Himmels/ zerschmettere den
Pracht deiner Gold-bedeckten
Thürme/ und die Rache der Götter
verzehre alle Besitzer der Stadt: welche den Un-
tergang des Königlichen Hauses befördert/ oder
nicht solchen nach euserstem Vermögen/ auch mit
Darsetzung ihres Blutes/ gebührend verhindert
haben. Wolten die Götter! es könten meine Au-
gen zu Donner-schwangern Wolcken/ und diese
meine Thränen zu grausamen Sünd-Fluthen
werden: Jch wolte mit tausend Keilen/ als ein
Feuerwerck rechtmässigen Zorns/ nach dem Her-
tzen des vermaledeyten Blut-Hundes werffen/
und dessen gewiß nicht verfehlen: Ja/ es solte al-
sobald dieser Tyranne/ sammt seinem Götter-
und Menschen-verhaßten Anhange/ überschwem-
met und hingerissen werden: Daß nichts/ als ein
verächtliches Andencken überbliebe. Doch/ Ach!
wie irre ich? Was rede ich? Solte wohl solche
Rache ohne Unterscheid und ohne einiges Beden-

cken
A


der
Aſiatiſchen Baniſe
Erſtes Buch.

BLitz/ Donner/ und Hagel/ als die
raͤchenden Werckzeuge des gerech-
ten Himmels/ zerſchmettere den
Pracht deiner Gold-bedeckten
Thuͤrme/ und die Rache der Goͤtter
verzehre alle Beſitzer der Stadt: welche den Un-
tergang des Koͤniglichen Hauſes befoͤrdert/ oder
nicht ſolchen nach euſerſtem Vermoͤgen/ auch mit
Darſetzung ihres Blutes/ gebuͤhrend verhindert
haben. Wolten die Goͤtter! es koͤnten meine Au-
gen zu Donner-ſchwangern Wolcken/ und dieſe
meine Thraͤnen zu grauſamen Suͤnd-Fluthen
werden: Jch wolte mit tauſend Keilen/ als ein
Feuerwerck rechtmaͤſſigen Zorns/ nach dem Her-
tzen des vermaledeyten Blut-Hundes werffen/
und deſſen gewiß nicht verfehlen: Ja/ es ſolte al-
ſobald dieſer Tyranne/ ſammt ſeinem Goͤtter-
und Menſchen-verhaßten Anhange/ uͤberſchwem-
met und hingeriſſen werden: Daß nichts/ als ein
veraͤchtliches Andencken uͤberbliebe. Doch/ Ach!
wie irre ich? Was rede ich? Solte wohl ſolche
Rache ohne Unterſcheid und ohne einiges Beden-

cken
A
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[1/0021] der Aſiatiſchen Baniſe Erſtes Buch. BLitz/ Donner/ und Hagel/ als die raͤchenden Werckzeuge des gerech- ten Himmels/ zerſchmettere den Pracht deiner Gold-bedeckten Thuͤrme/ und die Rache der Goͤtter verzehre alle Beſitzer der Stadt: welche den Un- tergang des Koͤniglichen Hauſes befoͤrdert/ oder nicht ſolchen nach euſerſtem Vermoͤgen/ auch mit Darſetzung ihres Blutes/ gebuͤhrend verhindert haben. Wolten die Goͤtter! es koͤnten meine Au- gen zu Donner-ſchwangern Wolcken/ und dieſe meine Thraͤnen zu grauſamen Suͤnd-Fluthen werden: Jch wolte mit tauſend Keilen/ als ein Feuerwerck rechtmaͤſſigen Zorns/ nach dem Her- tzen des vermaledeyten Blut-Hundes werffen/ und deſſen gewiß nicht verfehlen: Ja/ es ſolte al- ſobald dieſer Tyranne/ ſammt ſeinem Goͤtter- und Menſchen-verhaßten Anhange/ uͤberſchwem- met und hingeriſſen werden: Daß nichts/ als ein veraͤchtliches Andencken uͤberbliebe. Doch/ Ach! wie irre ich? Was rede ich? Solte wohl ſolche Rache ohne Unterſcheid und ohne einiges Beden- cken A

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/21>, abgerufen am 21.11.2024.