wenn ihr mir dann mit mehrerer Bescheiden- heit etwas zu sagen wißt, das diesem Volke und mir nutzen kann, so steht euch mein Ohr immer offen."
Nach diesen Worten, die er mit festem und unverstelltem Tone aussprach, zog er sich zurück, und ließ Fausten, der keine Ant- wort sogleich finden konnte, stehen. Die- ser sagte beym Weggehen zu dem Teufel: "Welchem von beyden soll ich nun glauben?" Der Teufel zuckte die Schultern, denn da, wo es ihm für die Hölle nützlich, nachthei- lig für Fausten und die Menschen schien, wollte er nichts zu wissen scheinen.
Faust. Daß ich doch dich frage! Ich will dem Rufe meines Herzens folgen; ein solcher Mann, der mir so nah durch seine Denkart verwandt ist, soll nicht sterben!
Hätte Faust unsre junge Freiheitsschrei- er gekannt, er würde sich in dem Doktor Robertus nicht geirrt haben; aber ihm war die Erscheinung neuer als uns.
Mor-
wenn ihr mir dann mit mehrerer Beſcheiden- heit etwas zu ſagen wißt, das dieſem Volke und mir nutzen kann, ſo ſteht euch mein Ohr immer offen.“
Nach dieſen Worten, die er mit feſtem und unverſtelltem Tone ausſprach, zog er ſich zuruͤck, und ließ Fauſten, der keine Ant- wort ſogleich finden konnte, ſtehen. Die- ſer ſagte beym Weggehen zu dem Teufel: „Welchem von beyden ſoll ich nun glauben?“ Der Teufel zuckte die Schultern, denn da, wo es ihm fuͤr die Hoͤlle nuͤtzlich, nachthei- lig fuͤr Fauſten und die Menſchen ſchien, wollte er nichts zu wiſſen ſcheinen.
Fauſt. Daß ich doch dich frage! Ich will dem Rufe meines Herzens folgen; ein ſolcher Mann, der mir ſo nah durch ſeine Denkart verwandt iſt, ſoll nicht ſterben!
Haͤtte Fauſt unſre junge Freiheitsſchrei- er gekannt, er wuͤrde ſich in dem Doktor Robertus nicht geirrt haben; aber ihm war die Erſcheinung neuer als uns.
Mor-
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wenn ihr mir dann mit mehrerer Beſcheiden-
heit etwas zu ſagen wißt, das dieſem Volke
und mir nutzen kann, ſo ſteht euch mein
Ohr immer offen.“
Nach dieſen Worten, die er mit feſtem
und unverſtelltem Tone ausſprach, zog er
ſich zuruͤck, und ließ Fauſten, der keine Ant-
wort ſogleich finden konnte, ſtehen. Die-
ſer ſagte beym Weggehen zu dem Teufel:
„Welchem von beyden ſoll ich nun glauben?“
Der Teufel zuckte die Schultern, denn da,
wo es ihm fuͤr die Hoͤlle nuͤtzlich, nachthei-
lig fuͤr Fauſten und die Menſchen ſchien,
wollte er nichts zu wiſſen ſcheinen.
Fauſt. Daß ich doch dich frage! Ich will
dem Rufe meines Herzens folgen; ein ſolcher
Mann, der mir ſo nah durch ſeine Denkart
verwandt iſt, ſoll nicht ſterben!
Haͤtte Fauſt unſre junge Freiheitsſchrei-
er gekannt, er wuͤrde ſich in dem Doktor
Robertus nicht geirrt haben; aber ihm war
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/185>, abgerufen am 22.11.2024.
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