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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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ziert, und jeder sprach, schnatterte, krähte,
blöckte, wieherte oder brummte in dem To-
ne der Maske, die ihm zu Theil geworden.
Dieses machte ein so tolles Konzert, daß
Faust dem Teufel gestund, das Stückchen
mache seiner Laune Ehre. Der Schöppe
allein, unter der Maske eines Pantalons,
saß leblos da, und seine Frau wollte unter
der Gestalt einer Truthenne ersticken. Nach-
dem sich Faust lange genug an dem Spuck
ergötzt hatte, gab er dem Teufel einen Wink,
und sie fuhren zum Fenster hinaus, nach-
dem der leztere für diesmal den gewöhnli-
chen Gestank der Hölle hinterlassen hatte.

Nach und nach verschwand der Spuck,
und als die weisen Herren morgens in der
Rathsstube erschienen, war nichts mehr
davon übrig, als obiger Spruch, der in
glühenden Buchstaben an der Wand brann-
te, und den man nothgedrungen, mit einer
eisernen Thüre bedeckte, und nur jedem neu-
en Rathsglied, unter dem Siegel der Ver-
schwiegenheit, als ein Staatsgeheimniß

zeigte.

ziert, und jeder ſprach, ſchnatterte, kraͤhte,
bloͤckte, wieherte oder brummte in dem To-
ne der Maske, die ihm zu Theil geworden.
Dieſes machte ein ſo tolles Konzert, daß
Fauſt dem Teufel geſtund, das Stuͤckchen
mache ſeiner Laune Ehre. Der Schoͤppe
allein, unter der Maske eines Pantalons,
ſaß leblos da, und ſeine Frau wollte unter
der Geſtalt einer Truthenne erſticken. Nach-
dem ſich Fauſt lange genug an dem Spuck
ergoͤtzt hatte, gab er dem Teufel einen Wink,
und ſie fuhren zum Fenſter hinaus, nach-
dem der leztere fuͤr diesmal den gewoͤhnli-
chen Geſtank der Hoͤlle hinterlaſſen hatte.

Nach und nach verſchwand der Spuck,
und als die weiſen Herren morgens in der
Rathsſtube erſchienen, war nichts mehr
davon uͤbrig, als obiger Spruch, der in
gluͤhenden Buchſtaben an der Wand brann-
te, und den man nothgedrungen, mit einer
eiſernen Thuͤre bedeckte, und nur jedem neu-
en Rathsglied, unter dem Siegel der Ver-
ſchwiegenheit, als ein Staatsgeheimniß

zeigte.
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[106/0117] ziert, und jeder ſprach, ſchnatterte, kraͤhte, bloͤckte, wieherte oder brummte in dem To- ne der Maske, die ihm zu Theil geworden. Dieſes machte ein ſo tolles Konzert, daß Fauſt dem Teufel geſtund, das Stuͤckchen mache ſeiner Laune Ehre. Der Schoͤppe allein, unter der Maske eines Pantalons, ſaß leblos da, und ſeine Frau wollte unter der Geſtalt einer Truthenne erſticken. Nach- dem ſich Fauſt lange genug an dem Spuck ergoͤtzt hatte, gab er dem Teufel einen Wink, und ſie fuhren zum Fenſter hinaus, nach- dem der leztere fuͤr diesmal den gewoͤhnli- chen Geſtank der Hoͤlle hinterlaſſen hatte. Nach und nach verſchwand der Spuck, und als die weiſen Herren morgens in der Rathsſtube erſchienen, war nichts mehr davon uͤbrig, als obiger Spruch, der in gluͤhenden Buchſtaben an der Wand brann- te, und den man nothgedrungen, mit einer eiſernen Thuͤre bedeckte, und nur jedem neu- en Rathsglied, unter dem Siegel der Ver- ſchwiegenheit, als ein Staatsgeheimniß zeigte.

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/117>, abgerufen am 23.11.2024.