Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805.daß Alle dem Verklärten in seinem Glanze Wer kennt den Sonnenadler nicht, der Was übrigens meinen Unbekannten betrifft, In dieser Nacht war grosser Lerm. Aus daß Alle dem Verklaͤrten in ſeinem Glanze Wer kennt den Sonnenadler nicht, der Was uͤbrigens meinen Unbekannten betrifft, In dieſer Nacht war groſſer Lerm. Aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0204" n="202"/> daß Alle dem Verklaͤrten in ſeinem Glanze<lb/> nachſtaunen; — aber der Egoiſt kehrt ploͤzlich<lb/> zuruͤk und ſtatt den Sonnenſtrahl wie Prome-<lb/> theus geraubt zu haben und zur Erde herab-<lb/> zufuͤhren, verbindet er den Umſtehenden die<lb/> Augen, weil er glaubt es blende ſie die<lb/> Sonne.</p><lb/> <p>Wer kennt den Sonnenadler nicht, der<lb/> durch die neuere Geſchichte ſchwebt! —</p><lb/> <p> Was uͤbrigens meinen Unbekannten betrifft,<lb/> ſo gebe ich nach romantiſchem Stoffe hungern-<lb/> den Autoren mein Wort, daß ſich ein maͤßiges<lb/> Honorar mit ſeinem Leben erſchreiben ließe —<lb/> ſie moͤgen ihn nur aufſuchen und ſeine Ge-<lb/> ſchichte beenden laſſen. —</p><lb/> <p>In dieſer Nacht war groſſer Lerm. Aus<lb/> der Hausthuͤr eines beruͤhmten Dichters flog<lb/> eine Peruͤcke und hinter drein eilte ihr Beſiz-<lb/> zer, ſo daß es zweideutig war, ob er dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [202/0204]
daß Alle dem Verklaͤrten in ſeinem Glanze
nachſtaunen; — aber der Egoiſt kehrt ploͤzlich
zuruͤk und ſtatt den Sonnenſtrahl wie Prome-
theus geraubt zu haben und zur Erde herab-
zufuͤhren, verbindet er den Umſtehenden die
Augen, weil er glaubt es blende ſie die
Sonne.
Wer kennt den Sonnenadler nicht, der
durch die neuere Geſchichte ſchwebt! —
Was uͤbrigens meinen Unbekannten betrifft,
ſo gebe ich nach romantiſchem Stoffe hungern-
den Autoren mein Wort, daß ſich ein maͤßiges
Honorar mit ſeinem Leben erſchreiben ließe —
ſie moͤgen ihn nur aufſuchen und ſeine Ge-
ſchichte beenden laſſen. —
In dieſer Nacht war groſſer Lerm. Aus
der Hausthuͤr eines beruͤhmten Dichters flog
eine Peruͤcke und hinter drein eilte ihr Beſiz-
zer, ſo daß es zweideutig war, ob er dem
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Zitationshilfe: | Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klingemann_nachtwachen_1805/204>, abgerufen am 25.07.2024. |