Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.

Bild:
<< vorherige Seite
Walter.
Was liegt? Was für ein Kloß liegt euch --?
Adam.
Der Nudelkloß,
Verzeiht, den ich dem Huhne geben soll.
Schluckt mir das Aas die Pille nicht herunter,
Mein Seel, so weiß ich nicht, wie's werden wird.
Walter.
Thut eure Schuldigkeit, sag ich, zum Henker!
Adam.
Beklagter trete vor.
Ruprecht.
Hier, Herr Dorfrichter.
Ruprecht, Veits des Kossäthen Sohn, aus Huisum.
Adam.
Vernahm er dort, was vor Gericht so eben
Frau Marthe gegen ihn hat angebracht?
Ruprecht.
Ja, Herr Dorfrichter, das hab' ich.
Adam.
Getraut er sich
Etwas dagegen aufzubringen, was?
Bekennt er, oder unterfängt er sich,
Hier wie ein gottvergeßner Mensch zu läugnen?
Ruprecht.
Was ich dagegen aufzubringen habe,
Walter.
Was liegt? Was fuͤr ein Kloß liegt euch —?
Adam.
Der Nudelkloß,
Verzeiht, den ich dem Huhne geben ſoll.
Schluckt mir das Aas die Pille nicht herunter,
Mein Seel, ſo weiß ich nicht, wie’s werden wird.
Walter.
Thut eure Schuldigkeit, ſag ich, zum Henker!
Adam.
Beklagter trete vor.
Ruprecht.
Hier, Herr Dorfrichter.
Ruprecht, Veits des Koſſaͤthen Sohn, aus Huiſum.
Adam.
Vernahm er dort, was vor Gericht ſo eben
Frau Marthe gegen ihn hat angebracht?
Ruprecht.
Ja, Herr Dorfrichter, das hab’ ich.
Adam.
Getraut er ſich
Etwas dagegen aufzubringen, was?
Bekennt er, oder unterfaͤngt er ſich,
Hier wie ein gottvergeßner Menſch zu laͤugnen?
Ruprecht.
Was ich dagegen aufzubringen habe,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0072" n="66"/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Was liegt? Was fu&#x0364;r ein Kloß liegt euch &#x2014;?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p><hi rendition="#et">Der Nudelkloß,</hi><lb/>
Verzeiht, den ich dem Huhne geben &#x017F;oll.<lb/>
Schluckt mir das Aas die Pille nicht herunter,<lb/>
Mein Seel, &#x017F;o weiß ich nicht, wie&#x2019;s werden wird.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#WAL">
          <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Thut eure Schuldigkeit, &#x017F;ag ich, zum Henker!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Beklagter trete vor.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#RUP">
          <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/>
          <p><hi rendition="#et">Hier, Herr Dorfrichter.</hi><lb/>
Ruprecht, Veits des Ko&#x017F;&#x017F;a&#x0364;then Sohn, aus Hui&#x017F;um.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Vernahm er dort, was vor Gericht &#x017F;o eben<lb/>
Frau Marthe gegen ihn hat angebracht?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#RUP">
          <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Ja, Herr Dorfrichter, das hab&#x2019; ich.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#ADA">
          <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/>
          <p><hi rendition="#et">Getraut er &#x017F;ich</hi><lb/>
Etwas dagegen aufzubringen, was?<lb/>
Bekennt er, oder unterfa&#x0364;ngt er &#x017F;ich,<lb/>
Hier wie ein gottvergeßner Men&#x017F;ch zu la&#x0364;ugnen?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#RUP">
          <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Was ich dagegen aufzubringen habe,<lb/></p>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0072] Walter. Was liegt? Was fuͤr ein Kloß liegt euch —? Adam. Der Nudelkloß, Verzeiht, den ich dem Huhne geben ſoll. Schluckt mir das Aas die Pille nicht herunter, Mein Seel, ſo weiß ich nicht, wie’s werden wird. Walter. Thut eure Schuldigkeit, ſag ich, zum Henker! Adam. Beklagter trete vor. Ruprecht. Hier, Herr Dorfrichter. Ruprecht, Veits des Koſſaͤthen Sohn, aus Huiſum. Adam. Vernahm er dort, was vor Gericht ſo eben Frau Marthe gegen ihn hat angebracht? Ruprecht. Ja, Herr Dorfrichter, das hab’ ich. Adam. Getraut er ſich Etwas dagegen aufzubringen, was? Bekennt er, oder unterfaͤngt er ſich, Hier wie ein gottvergeßner Menſch zu laͤugnen? Ruprecht. Was ich dagegen aufzubringen habe,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/72
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/72>, abgerufen am 04.12.2024.