Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.
Im Mund', da stolpr' ich in den Morgen schon, Und eh' ich noch den Lauf des Tags beginne, Renkt unser Herrgott mir den Fuß schon aus. Licht. Und wohl den linken obenein? Adam. Den linken? Licht. Hier, den gesetzten? Adam. Freilich! Licht. Allgerechter! Der ohnhin schwer den Weg der Sünde wandelt. Adam. Der Fuß! Was! Schwer! Warum? Licht. Der Klumpfuß? Adam. Klumpfuß! Ein Fuß ist, wie der andere, ein Klumpen. Licht. Erlaubt! Da thut ihr eurem rechten Unrecht. Der rechte kann sich dieser -- Wucht nicht rühmen, Und wagt sich eh'r auf's Schlüpfrige.
Im Mund’, da ſtolpr’ ich in den Morgen ſchon, Und eh’ ich noch den Lauf des Tags beginne, Renkt unſer Herrgott mir den Fuß ſchon aus. Licht. Und wohl den linken obenein? Adam. Den linken? Licht. Hier, den geſetzten? Adam. Freilich! Licht. Allgerechter! Der ohnhin ſchwer den Weg der Suͤnde wandelt. Adam. Der Fuß! Was! Schwer! Warum? Licht. Der Klumpfuß? Adam. Klumpfuß! Ein Fuß iſt, wie der andere, ein Klumpen. Licht. Erlaubt! Da thut ihr eurem rechten Unrecht. Der rechte kann ſich dieſer — Wucht nicht ruͤhmen, Und wagt ſich eh’r auf’s Schluͤpfrige. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#ADA"> <p><pb facs="#f0013" n="7"/> Im Mund’, da ſtolpr’ ich in den Morgen ſchon,<lb/> Und eh’ ich noch den Lauf des Tags beginne,<lb/> Renkt unſer Herrgott mir den Fuß ſchon aus.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p>Und wohl den linken obenein?</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Den linken?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p>Hier, den geſetzten?</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Freilich!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Allgerechter!</hi><lb/> Der ohnhin ſchwer den Weg der Suͤnde wandelt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Fuß! Was! Schwer! Warum?</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Der Klumpfuß?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Klumpfuß!</hi> </p><lb/> <p>Ein Fuß iſt, wie der andere, ein Klumpen.</p> </sp><lb/> <sp who="#LIC"> <speaker><hi rendition="#g">Licht</hi>.</speaker><lb/> <p>Erlaubt! Da thut ihr eurem rechten Unrecht.<lb/> Der rechte kann ſich dieſer — Wucht nicht ruͤhmen,<lb/> Und wagt ſich eh’r auf’s Schluͤpfrige.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [7/0013]
Im Mund’, da ſtolpr’ ich in den Morgen ſchon,
Und eh’ ich noch den Lauf des Tags beginne,
Renkt unſer Herrgott mir den Fuß ſchon aus.
Licht.
Und wohl den linken obenein?
Adam.
Den linken?
Licht.
Hier, den geſetzten?
Adam.
Freilich!
Licht.
Allgerechter!
Der ohnhin ſchwer den Weg der Suͤnde wandelt.
Adam.
Der Fuß! Was! Schwer! Warum?
Licht.
Der Klumpfuß?
Adam.
Klumpfuß!
Ein Fuß iſt, wie der andere, ein Klumpen.
Licht.
Erlaubt! Da thut ihr eurem rechten Unrecht.
Der rechte kann ſich dieſer — Wucht nicht ruͤhmen,
Und wagt ſich eh’r auf’s Schluͤpfrige.
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