Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.
Doch unter einer Decke noch. S' ist irgend Ein schändliches Geheimniß noch, von dem Sie weiß, und nur aus Schonung hier nichts sagt. Ruprecht. Geheimniß! Welches? Veit. Warum hast du eingepackt? He? Warum hast du gestern Abend eingepackt? Ruprecht. Die Sachen? Veit. Röcke, Hosen, ja, und Wäsche; Ein Bündel, wie's ein Reisender just auf Die Schultern wirft? Ruprecht. Weil ich nach Utrecht soll! Weil ich zum Regiment soll! Himmel-Donner --! Glaubt er, daß ich --? Veit. Nach Utrecht? Ja, nach Utrecht! Du hast geeilt, nach Utrecht hinzukommen! Vorgestern wußtest du noch nicht, ob du Den fünften oder sechsten Tag wirst reisen. Walter. Weiß er zur Sache was zu melden, Vater?
Doch unter einer Decke noch. S’ iſt irgend Ein ſchaͤndliches Geheimniß noch, von dem Sie weiß, und nur aus Schonung hier nichts ſagt. Ruprecht. Geheimniß! Welches? Veit. Warum haſt du eingepackt? He? Warum haſt du geſtern Abend eingepackt? Ruprecht. Die Sachen? Veit. Roͤcke, Hoſen, ja, und Waͤſche; Ein Buͤndel, wie’s ein Reiſender juſt auf Die Schultern wirft? Ruprecht. Weil ich nach Utrecht ſoll! Weil ich zum Regiment ſoll! Himmel-Donner —! Glaubt er, daß ich —? Veit. Nach Utrecht? Ja, nach Utrecht! Du haſt geeilt, nach Utrecht hinzukommen! Vorgeſtern wußteſt du noch nicht, ob du Den fuͤnften oder ſechſten Tag wirſt reiſen. Walter. Weiß er zur Sache was zu melden, Vater? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#VEI"> <p><pb facs="#f0104" n="98"/> Doch unter einer Decke noch. S’ iſt irgend<lb/> Ein ſchaͤndliches Geheimniß noch, von dem<lb/> Sie weiß, und nur aus Schonung hier nichts ſagt.</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/> <p>Geheimniß! Welches?</p> </sp><lb/> <sp who="#VEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Veit.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Warum haſt du eingepackt?</hi><lb/> He? Warum haſt du geſtern Abend eingepackt?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Sachen?</p> </sp><lb/> <sp who="#VEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Veit.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Roͤcke, Hoſen, ja, und Waͤſche;</hi><lb/> Ein Buͤndel, wie’s ein Reiſender juſt auf<lb/> Die Schultern wirft?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Weil ich nach Utrecht ſoll!</hi><lb/> Weil ich zum Regiment ſoll! Himmel-Donner —!<lb/> Glaubt er, daß ich —?</p> </sp><lb/> <sp who="#VEI"> <speaker> <hi rendition="#g">Veit.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Nach Utrecht? Ja, nach Utrecht!</hi><lb/> Du haſt geeilt, nach Utrecht hinzukommen!<lb/> Vorgeſtern wußteſt du noch nicht, ob du<lb/> Den fuͤnften oder ſechſten Tag wirſt reiſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>Weiß er zur Sache was zu melden, Vater?</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [98/0104]
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Ein ſchaͤndliches Geheimniß noch, von dem
Sie weiß, und nur aus Schonung hier nichts ſagt.
Ruprecht.
Geheimniß! Welches?
Veit.
Warum haſt du eingepackt?
He? Warum haſt du geſtern Abend eingepackt?
Ruprecht.
Die Sachen?
Veit.
Roͤcke, Hoſen, ja, und Waͤſche;
Ein Buͤndel, wie’s ein Reiſender juſt auf
Die Schultern wirft?
Ruprecht.
Weil ich nach Utrecht ſoll!
Weil ich zum Regiment ſoll! Himmel-Donner —!
Glaubt er, daß ich —?
Veit.
Nach Utrecht? Ja, nach Utrecht!
Du haſt geeilt, nach Utrecht hinzukommen!
Vorgeſtern wußteſt du noch nicht, ob du
Den fuͤnften oder ſechſten Tag wirſt reiſen.
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_krug_1811/104>, abgerufen am 23.07.2024. |