Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
Rosalie.
Das sag' ich auch.
Brigitte.
Die ganze Strahlburg, bei eurem Einzug, als sie
erfuhr, wer ihr seid, schlug die Hände über den Kopf
zusammen und rief: sie ist's!
Rosalie.
Es fehlte nichts, als daß die Glocken ihre Zun-
gen gelös't, und gerufen hätten: ja, ja, ja!
Kunigunde (steht auf).
Ich danke dir, Mütterchen, für deine Erzählung.
Inzwischen nimm diese Ohrringe zum Andenken, und
entferne dich.

(Brigitte ab).

Zehnter Auftritt.
Kunigunde und Rosalie.
Kunigunde (nachdem sie sich im Spiegel betrachtet, geht
gedankenlos ans Fenster und öffnet es. -- Pause).

Hast du mir alles dort zurecht gelegt,
Was ich dem Grafen zugedacht, Rosalie?
Urkunden, Briefe, Zeugnisse?
Rosalie (am Tisch zurück geblieben).
Hier sind sie.
In diesem Einschlag liegen sie beisammen
Roſalie.
Das ſag' ich auch.
Brigitte.
Die ganze Strahlburg, bei eurem Einzug, als ſie
erfuhr, wer ihr ſeid, ſchlug die Hände über den Kopf
zuſammen und rief: ſie iſt's!
Roſalie.
Es fehlte nichts, als daß die Glocken ihre Zun-
gen gelöſ't, und gerufen hätten: ja, ja, ja!
Kunigunde (ſteht auf).
Ich danke dir, Mütterchen, für deine Erzählung.
Inzwiſchen nimm dieſe Ohrringe zum Andenken, und
entferne dich.

(Brigitte ab).

Zehnter Auftritt.
Kunigunde und Roſalie.
Kunigunde (nachdem ſie ſich im Spiegel betrachtet, geht
gedankenlos ans Fenſter und öffnet es. — Pauſe).

Haſt du mir alles dort zurecht gelegt,
Was ich dem Grafen zugedacht, Roſalie?
Urkunden, Briefe, Zeugniſſe?
Roſalie (am Tiſch zurück geblieben).
Hier ſind ſie.
In dieſem Einſchlag liegen ſie beiſammen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0090" n="84"/>
          <sp who="#ROS">
            <speaker><hi rendition="#g">Ro&#x017F;alie</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Das &#x017F;ag' ich auch.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BRI">
            <speaker><hi rendition="#g">Brigitte</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Die ganze Strahlburg, bei eurem Einzug, als &#x017F;ie<lb/>
erfuhr, wer ihr &#x017F;eid, &#x017F;chlug die Hände über den Kopf<lb/>
zu&#x017F;ammen und rief: &#x017F;ie i&#x017F;t's!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ROS">
            <speaker><hi rendition="#g">Ro&#x017F;alie</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Es fehlte nichts, als daß die Glocken ihre Zun-<lb/>
gen gelö&#x017F;'t, und gerufen hätten: ja, ja, ja!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KUN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Kunigunde</hi> </speaker>
            <stage>(&#x017F;teht auf).</stage><lb/>
            <p>Ich danke dir, Mütterchen, für deine Erzählung.<lb/>
Inzwi&#x017F;chen nimm die&#x017F;e Ohrringe zum Andenken, und<lb/>
entferne dich.</p><lb/>
            <stage>(Brigitte ab).</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zehnter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/>
          <stage>Kunigunde und Ro&#x017F;alie.</stage><lb/>
          <sp who="#KUN">
            <speaker> <hi rendition="#g">Kunigunde</hi> </speaker>
            <stage>(nachdem &#x017F;ie &#x017F;ich im Spiegel betrachtet, geht<lb/>
gedankenlos ans Fen&#x017F;ter und öffnet es. &#x2014; Pau&#x017F;e).</stage><lb/>
            <p>Ha&#x017F;t du mir alles dort zurecht gelegt,<lb/>
Was ich dem Grafen zugedacht, Ro&#x017F;alie?<lb/>
Urkunden, Briefe, Zeugni&#x017F;&#x017F;e?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ROS">
            <speaker> <hi rendition="#g">Ro&#x017F;alie</hi> </speaker>
            <stage>(am Ti&#x017F;ch zurück geblieben).</stage><lb/>
            <p>Hier &#x017F;ind &#x017F;ie.<lb/>
In die&#x017F;em Ein&#x017F;chlag liegen &#x017F;ie bei&#x017F;ammen</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0090] Roſalie. Das ſag' ich auch. Brigitte. Die ganze Strahlburg, bei eurem Einzug, als ſie erfuhr, wer ihr ſeid, ſchlug die Hände über den Kopf zuſammen und rief: ſie iſt's! Roſalie. Es fehlte nichts, als daß die Glocken ihre Zun- gen gelöſ't, und gerufen hätten: ja, ja, ja! Kunigunde (ſteht auf). Ich danke dir, Mütterchen, für deine Erzählung. Inzwiſchen nimm dieſe Ohrringe zum Andenken, und entferne dich. (Brigitte ab). Zehnter Auftritt. Kunigunde und Roſalie. Kunigunde (nachdem ſie ſich im Spiegel betrachtet, geht gedankenlos ans Fenſter und öffnet es. — Pauſe). Haſt du mir alles dort zurecht gelegt, Was ich dem Grafen zugedacht, Roſalie? Urkunden, Briefe, Zeugniſſe? Roſalie (am Tiſch zurück geblieben). Hier ſind ſie. In dieſem Einſchlag liegen ſie beiſammen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/90
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/90>, abgerufen am 21.11.2024.