Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822. Feldmarschall (befremdet.) Was macht des Prinzen Durchlaucht? Graf Heinrich (heimlich.) Arthur! Prinz Arthur. Hier! Graf Heinrich. Ich glaub Du bist des Teufels?! Prinz Arthur. Was befiehlt mein Marschall? (er nimmt wieder Stift und Tafel zur Hand. Der Feldmarschall sieht ihn einen Augenblick fragend an. -- Pause.) Rittmeister von Golz (nachdem er geschrieben.) Vom Platz nicht, der ihm angewiesen, weichen -- Feldmarschall (fährt fort.) Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß -- Prinz Arthur. (zum Rittmeister Golz, heimlich, indem er in seine Schreib- tafel sieht.) Wer? Lieber Golz! Was? Ich? Rittmeister von Golz. Ihr, ja! Wer sonst? Prinz Arthur. Vom Platz nicht soll ich --? Rittmeister von Golz. Freilich! Feldmarschall. Nun? Habt ihr? Prinz Arthur (laut.) Vom Platz nicht, der mir angewiesen, weichen -- (er schreibt.) Feldmarschall. Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß -- (er hält inne.) B 2
Feldmarſchall (befremdet.) Was macht des Prinzen Durchlaucht? Graf Heinrich (heimlich.) Arthur! Prinz Arthur. Hier! Graf Heinrich. Ich glaub Du biſt des Teufels?! Prinz Arthur. Was befiehlt mein Marſchall? (er nimmt wieder Stift und Tafel zur Hand. Der Feldmarſchall ſieht ihn einen Augenblick fragend an. — Pauſe.) Rittmeiſter von Golz (nachdem er geſchrieben.) Vom Platz nicht, der ihm angewieſen, weichen — Feldmarſchall (fährt fort.) Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß — Prinz Arthur. (zum Rittmeiſter Golz, heimlich, indem er in ſeine Schreib- tafel ſieht.) Wer? Lieber Golz! Was? Ich? Rittmeiſter von Golz. Ihr, ja! Wer ſonſt? Prinz Arthur. Vom Platz nicht ſoll ich —? Rittmeiſter von Golz. Freilich! Feldmarſchall. Nun? Habt ihr? Prinz Arthur (laut.) Vom Platz nicht, der mir angewieſen, weichen — (er ſchreibt.) Feldmarſchall. Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß — (er hält inne.) B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0032" n="19"/> <sp who="#FEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Feldmarſchall</hi> </hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c">(befremdet.)</hi> </stage><lb/> <p>Was macht des Prinzen Durchlaucht?</p> </sp><lb/> <sp who="#HEIN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi> </hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c">(heimlich.)</hi> </stage><lb/> <p>Arthur!</p> </sp><lb/> <sp who="#ARTHUR"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Hier!</p> </sp><lb/> <sp who="#HEIN"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Graf Heinrich</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich glaub<lb/> Du biſt des Teufels?!</p> </sp><lb/> <sp who="#ARTHUR"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Was befiehlt mein Marſchall?</p><lb/> <stage>(er nimmt wieder Stift und Tafel zur Hand. Der Feldmarſchall<lb/> ſieht ihn einen Augenblick fragend an. — Pauſe.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#RIT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Rittmeiſter von Golz</hi> </hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c">(nachdem er geſchrieben.)</hi> </stage><lb/> <p>Vom Platz nicht, der ihm angewieſen, weichen —</p> </sp><lb/> <sp who="#FEL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Feldmarſchall</hi> </hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c">(fährt fort.)</hi> </stage><lb/> <p>Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß —</p> </sp><lb/> <sp who="#ARTHUR"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/> <stage>(zum Rittmeiſter Golz, heimlich, indem er in ſeine Schreib-<lb/> tafel ſieht.)</stage><lb/> <p>Wer? Lieber Golz! Was? Ich?</p> </sp><lb/> <sp who="#RIT"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Rittmeiſter von Golz</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Ihr, ja! Wer ſonſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#ARTHUR"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Vom Platz nicht ſoll ich —?</p> </sp><lb/> <sp who="#RIT"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Rittmeiſter von Golz</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Freilich!</p> </sp><lb/> <sp who="#FEL"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Feldmarſchall</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun? Habt ihr?</p> </sp><lb/> <sp who="#ARTHUR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Prinz Arthur</hi> </hi> </speaker> <stage> <hi rendition="#c">(laut.)</hi> </stage><lb/> <p>Vom Platz nicht, der mir angewieſen, weichen —</p><lb/> <stage>(er ſchreibt.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#FEL"> <speaker> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Feldmarſchall</hi>.</hi> </speaker><lb/> <p>Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß —</p><lb/> <stage>(er hält inne.)</stage><lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [19/0032]
Feldmarſchall (befremdet.)
Was macht des Prinzen Durchlaucht?
Graf Heinrich (heimlich.)
Arthur!
Prinz Arthur.
Hier!
Graf Heinrich.
Ich glaub
Du biſt des Teufels?!
Prinz Arthur.
Was befiehlt mein Marſchall?
(er nimmt wieder Stift und Tafel zur Hand. Der Feldmarſchall
ſieht ihn einen Augenblick fragend an. — Pauſe.)
Rittmeiſter von Golz (nachdem er geſchrieben.)
Vom Platz nicht, der ihm angewieſen, weichen —
Feldmarſchall (fährt fort.)
Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß —
Prinz Arthur.
(zum Rittmeiſter Golz, heimlich, indem er in ſeine Schreib-
tafel ſieht.)
Wer? Lieber Golz! Was? Ich?
Rittmeiſter von Golz.
Ihr, ja! Wer ſonſt?
Prinz Arthur.
Vom Platz nicht ſoll ich —?
Rittmeiſter von Golz.
Freilich!
Feldmarſchall.
Nun? Habt ihr?
Prinz Arthur (laut.)
Vom Platz nicht, der mir angewieſen, weichen —
(er ſchreibt.)
Feldmarſchall.
Als bis, gedrängt von Hennings und von Truchß —
(er hält inne.)
B 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/32 |
Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/32>, abgerufen am 04.07.2024. |