Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr, Geh', störe seine Ruhe nicht. Amphitryon. Was? dort im Hause wär' Amphitryon? Merkur. Hier in dem Hause ja, er und Alkmene. Geh', sag' ich noch einmal, und hüte dich Das Glück der beiden Liebenden zu stören, Willst du nicht, daß er selber dir erscheine, Und deine Unverschämtheit strafen soll. (ab.) Dritte Scene. Amphitryon. Was für ein Schlag fällt dir, Unglücklicher! Vernichtend ist er, es ist aus mit mir. Begraben bin ich schon, und meine Wittwe Schon einem andern Ehgemahl verbunden. Welch' ein Entschluß ist jetzo zu ergreifen? Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,
Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr, Geh’, ſtoͤre ſeine Ruhe nicht. Amphitryon. Was? dort im Hauſe waͤr’ Amphitryon? Merkur. Hier in dem Hauſe ja, er und Alkmene. Geh’, ſag’ ich noch einmal, und huͤte dich Das Gluͤck der beiden Liebenden zu ſtoͤren, Willſt du nicht, daß er ſelber dir erſcheine, Und deine Unverſchaͤmtheit ſtrafen ſoll. (ab.) Dritte Scene. Amphitryon. Was fuͤr ein Schlag faͤllt dir, Ungluͤcklicher! Vernichtend iſt er, es iſt aus mit mir. Begraben bin ich ſchon, und meine Wittwe Schon einem andern Ehgemahl verbunden. Welch’ ein Entſchluß iſt jetzo zu ergreifen? Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MER"> <p><pb facs="#f0153" n="137"/> Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr,<lb/> Geh’, ſtoͤre ſeine Ruhe nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Was? dort im Hauſe waͤr’ Amphitryon?</p> </sp><lb/> <sp who="#MER"> <speaker><hi rendition="#g">Merkur</hi>.</speaker><lb/> <p>Hier in dem Hauſe ja, er und Alkmene.<lb/> Geh’, ſag’ ich noch einmal, und huͤte dich<lb/> Das Gluͤck der beiden Liebenden zu ſtoͤren,<lb/> Willſt du nicht, daß er ſelber dir erſcheine,<lb/> Und deine Unverſchaͤmtheit ſtrafen ſoll.</p><lb/> <stage>(ab.)</stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Dritte Scene</hi>.</head><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Was fuͤr ein Schlag faͤllt dir, Ungluͤcklicher!<lb/> Vernichtend iſt er, es iſt aus mit mir.<lb/> Begraben bin ich ſchon, und meine Wittwe<lb/> Schon einem andern Ehgemahl verbunden.<lb/> Welch’ ein Entſchluß iſt jetzo zu ergreifen?<lb/> Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0153]
Hier wohnt Amphitryon, Thebanerfeldherr,
Geh’, ſtoͤre ſeine Ruhe nicht.
Amphitryon.
Was? dort im Hauſe waͤr’ Amphitryon?
Merkur.
Hier in dem Hauſe ja, er und Alkmene.
Geh’, ſag’ ich noch einmal, und huͤte dich
Das Gluͤck der beiden Liebenden zu ſtoͤren,
Willſt du nicht, daß er ſelber dir erſcheine,
Und deine Unverſchaͤmtheit ſtrafen ſoll.
(ab.)
Dritte Scene.
Amphitryon.
Was fuͤr ein Schlag faͤllt dir, Ungluͤcklicher!
Vernichtend iſt er, es iſt aus mit mir.
Begraben bin ich ſchon, und meine Wittwe
Schon einem andern Ehgemahl verbunden.
Welch’ ein Entſchluß iſt jetzo zu ergreifen?
Soll ich die Schande, die mein Haus getroffen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/153 |
Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/153>, abgerufen am 16.02.2025. |