Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Wie eine Dohl' aus Lüften niederstürzen, Nicht um olympsche Seligkeit wollt' ich, Um Zevs unsterblich Leben, es nicht thun. Alkmene. Und ich, zehn Toden reicht' ich meine Brust. Geh'! Nicht in deinem Haus' siehst du mich wieder. Du zeigst mich keiner Frau in Hellas mehr. Jupiter. Dem ganzen Kreise der Olympischen, Alkmene! -- Welch ein Wort? Dich in die Schaar Glanzwerfend aller Götter führ ich ein. Und wär' ich Zevs, wenn du dem Reigen nahtest, Die ew'ge Here müßte vor dir aufstehn, Und Artemis, die strenge, dich begrüßen. Alkmene. Geh, deine Güt' erdrückt mich. Laß mich fliehn. Jupiter. Alkmene! G 2
Wie eine Dohl’ aus Luͤften niederſtuͤrzen, Nicht um olympſche Seligkeit wollt’ ich, Um Zevs unſterblich Leben, es nicht thun. Alkmene. Und ich, zehn Toden reicht’ ich meine Bruſt. Geh’! Nicht in deinem Hauſ’ ſiehſt du mich wieder. Du zeigſt mich keiner Frau in Hellas mehr. Jupiter. Dem ganzen Kreiſe der Olympiſchen, Alkmene! — Welch ein Wort? Dich in die Schaar Glanzwerfend aller Goͤtter fuͤhr ich ein. Und waͤr’ ich Zevs, wenn du dem Reigen nahteſt, Die ew’ge Here muͤßte vor dir aufſtehn, Und Artemis, die ſtrenge, dich begruͤßen. Alkmene. Geh, deine Guͤt’ erdruͤckt mich. Laß mich fliehn. Jupiter. Alkmene! G 2
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Wie eine Dohl’ aus Luͤften niederſtuͤrzen,
Nicht um olympſche Seligkeit wollt’ ich,
Um Zevs unſterblich Leben, es nicht thun.
Alkmene.
Und ich, zehn Toden reicht’ ich meine Bruſt.
Geh’! Nicht in deinem Hauſ’ ſiehſt du mich
wieder.
Du zeigſt mich keiner Frau in Hellas mehr.
Jupiter.
Dem ganzen Kreiſe der Olympiſchen,
Alkmene! — Welch ein Wort? Dich in die
Schaar
Glanzwerfend aller Goͤtter fuͤhr ich ein.
Und waͤr’ ich Zevs, wenn du dem Reigen nahteſt,
Die ew’ge Here muͤßte vor dir aufſtehn,
Und Artemis, die ſtrenge, dich begruͤßen.
Alkmene.
Geh, deine Guͤt’ erdruͤckt mich. Laß mich fliehn.
Jupiter.
Alkmene!
G 2
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