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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.

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Zweiter Abschnitt. pkl_011.002
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Von den Versgliedern. -- Metrik.
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§. 14. Sowohl in der ungebundenen, prosaischen, pkl_011.005
als auch in der gebundenen Rede wechseln pkl_011.006
lange und kurze Silben mit einander ab. Dadurch pkl_011.007
kommt Bewegung, Fluß in die Sprache. Jn der pkl_011.008
gebundenen Rede erfolgt diese Bewegung beständig pkl_011.009
nach einer mehr oder weniger regelmäßigen Gliederung pkl_011.010
der Zeittheile: sie ist rhythmisch. Auch pkl_011.011
bei der Prosa kann von Rhythmus die Rede sein, aber pkl_011.012
nie in der Weise und in der Ausdehnung, wie in der pkl_011.013
gebundenen Rede. So tritt der Rhythmus als ein pkl_011.014
wesentliches Unterscheidungsmerkmal der gebundenen pkl_011.015
Rede auf.

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§. 15. Durch die rhythmische Gliederung treten pkl_011.017
einzelne Zeittheile in stärkerem Tone heraus, als andere. pkl_011.018
Die letztern, weniger betonten (gewöhnlich pkl_011.019
tonlos genannten) Zeittheile bezeichnet man mit dem pkl_011.020
Namen Senkung, Thesis; die erstern, stärker betonten pkl_011.021
bilden die Hebung, die Arsis. Die Senkung pkl_011.022
besteht aus einer oder aus mehreren leichten pkl_011.023
Silben, die Hebung dagegen (wenigstens in den pkl_011.024
eigentlich deutschen Versen) stets nur aus einer pkl_011.025
schweren Silbe.

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§. 14. Sowohl in der ungebundenen, prosaischen, pkl_011.005
als auch in der gebundenen Rede wechseln pkl_011.006
lange und kurze Silben mit einander ab. Dadurch pkl_011.007
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Rede auf.

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§. 15. Durch die rhythmische Gliederung treten pkl_011.017
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[E11/0037] pkl_011.001 Zweiter Abschnitt. pkl_011.002 [Abbildung] pkl_011.003 Von den Versgliedern. — Metrik. pkl_011.004 §. 14. Sowohl in der ungebundenen, prosaischen, pkl_011.005 als auch in der gebundenen Rede wechseln pkl_011.006 lange und kurze Silben mit einander ab. Dadurch pkl_011.007 kommt Bewegung, Fluß in die Sprache. Jn der pkl_011.008 gebundenen Rede erfolgt diese Bewegung beständig pkl_011.009 nach einer mehr oder weniger regelmäßigen Gliederung pkl_011.010 der Zeittheile: sie ist rhythmisch. Auch pkl_011.011 bei der Prosa kann von Rhythmus die Rede sein, aber pkl_011.012 nie in der Weise und in der Ausdehnung, wie in der pkl_011.013 gebundenen Rede. So tritt der Rhythmus als ein pkl_011.014 wesentliches Unterscheidungsmerkmal der gebundenen pkl_011.015 Rede auf. pkl_011.016 §. 15. Durch die rhythmische Gliederung treten pkl_011.017 einzelne Zeittheile in stärkerem Tone heraus, als andere. pkl_011.018 Die letztern, weniger betonten (gewöhnlich pkl_011.019 tonlos genannten) Zeittheile bezeichnet man mit dem pkl_011.020 Namen Senkung, Thesis; die erstern, stärker betonten pkl_011.021 bilden die Hebung, die Arsis. Die Senkung pkl_011.022 besteht aus einer oder aus mehreren leichten pkl_011.023 Silben, die Hebung dagegen (wenigstens in den pkl_011.024 eigentlich deutschen Versen) stets nur aus einer pkl_011.025 schweren Silbe.

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Zitationshilfe: Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. E11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/37>, abgerufen am 23.11.2024.