Klein, Felix: Über Riemann's Theorie der Algebraischen Functionen und ihrer Integrale. Leipzig, 1882.ist dabei das nothwendig eindeutige elektrostatische
Potential wohl zu unterscheiden. Die Curve, welche
![]() Fig. 11. Ich weiss nicht, ob es eine experimentelle Anordnung
giebt, um dieses einfachste Schema zu realisiren. Es scheint,
dass man umständlicher zu Werke gehen muss. Denken wir
zuvörderst etwa an thermoelektrische Ströme. Wir wollen die
Die Behauptungen des Textes hängen, wie man weiss, auf das
Engste mit der Theorie der sogenannten Doppelbelegungen zusammen,
wegen deren man Helmholtz in Poggendorffs Annalen Bd. 89, p. 224 ff. (Ueber
einige Gesetze der Vertheilung elektrischer Ströme in körperlichen
Leitern, 1853) sowie C. Neumann in dessen Buche: Untersuchungen
über das Logarithmische und Newton'sche Potential (Leipzig,
Teubner, 1877) vergleichen mag.
ist dabei das nothwendig eindeutige elektrostatische
Potential wohl zu unterscheiden. Die Curve, welche
![]() Fig. 11. Ich weiss nicht, ob es eine experimentelle Anordnung
giebt, um dieses einfachste Schema zu realisiren. Es scheint,
dass man umständlicher zu Werke gehen muss. Denken wir
zuvörderst etwa an thermoelektrische Ströme. Wir wollen die
Die Behauptungen des Textes hängen, wie man weiss, auf das
Engste mit der Theorie der sogenannten Doppelbelegungen zusammen,
wegen deren man Helmholtz in Poggendorffs Annalen Bd. 89, p. 224 ff. (Ueber
einige Gesetze der Vertheilung elektrischer Ströme in körperlichen
Leitern, 1853) sowie C. Neumann in dessen Buche: Untersuchungen
über das Logarithmische und Newton'sche Potential (Leipzig,
Teubner, 1877) vergleichen mag.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0022" n="14"/> ist dabei das nothwendig eindeutige elektrostatische Potential wohl zu unterscheiden. Die Curve, welche <formula notation="TeX">z_0</formula> und <formula notation="TeX">z_1</formula> verbindet, ist für das letztere eine Unstetigkeitscurve, und wird eben hierdurch die Eindeutigkeit des elektrostatischen Potentials ermöglicht<note place="foot"><p>Die Behauptungen des Textes hängen, wie man weiss, auf das Engste mit der Theorie der sogenannten Doppelbelegungen zusammen, wegen deren man Helmholtz in Poggendorffs Annalen Bd. 89, p. 224 ff. (Ueber einige Gesetze der Vertheilung elektrischer Ströme in körperlichen Leitern, 1853) sowie C. Neumann in dessen Buche: Untersuchungen über das Logarithmische und Newton'sche Potential (Leipzig, Teubner, 1877) vergleichen mag.</p></note>.</p> <figure rendition="#c" facs="http://media.dwds.de/dta/images/klein_riemann_1882/figures/image11.png"> <head>Fig. 11.</head><lb/> </figure> <p>Ich weiss nicht, ob es eine experimentelle Anordnung giebt, um dieses einfachste Schema zu realisiren. Es scheint, dass man umständlicher zu Werke gehen muss. Denken wir zuvörderst etwa an <hi rendition="#i">thermoelektrische</hi> Ströme. Wir wollen die <formula notation="TeX">XY</formula>-Ebene zum Theil mit dem Materiale I, zum Theil mit dem Materiale II überdecken und die Stärke der überdeckenden Schichten dabei so bemessen, dass der specifische Leitungswiderstand überall derselbe sei. Wenn wir dann dafür sorgen, dass die beiden durch <formula notation="TeX">z_0</formula> und <formula notation="TeX">z_1</formula> von einander getrennten Theile der Contour, in welcher die zweierlei Materialien zusammenstossen, beide auf constanten, unter sich verschiedenen Temperaturen gehalten werden, so wird in der That eine elektrische Strömung entstehen, wie wir sie haben wollen. Dabei weist das elektrostatische Potential, nach den Vorstellungen, die man der Lehre von der Thermoelektricität zu Grunde legt, an <hi rendition="#i">beiden</hi> Theilen der genannten Contour Unstetigkeiten auf. — Noch complicirter scheint es, elektrische Ströme zu benutzen, wie sie die gewöhnlichen galvanischen Elemente liefern. Man muss die Ebene dann durch mindestens drei Curven, welche von <formula notation="TeX">z_0</formula> nach <formula notation="TeX">z_1</formula> verlaufen, in Theile zerlegen und zwei dieser Theile mit metallischen Belegen, den dritten mit einem feuchten Leiter überdecken. Man vergleiche hierzu die Figur 12.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0022]
ist dabei das nothwendig eindeutige elektrostatische Potential wohl zu unterscheiden. Die Curve, welche [FORMEL] und [FORMEL] verbindet, ist für das letztere eine Unstetigkeitscurve, und wird eben hierdurch die Eindeutigkeit des elektrostatischen Potentials ermöglicht .
[Abbildung Fig. 11.
]
Ich weiss nicht, ob es eine experimentelle Anordnung giebt, um dieses einfachste Schema zu realisiren. Es scheint, dass man umständlicher zu Werke gehen muss. Denken wir zuvörderst etwa an thermoelektrische Ströme. Wir wollen die [FORMEL]-Ebene zum Theil mit dem Materiale I, zum Theil mit dem Materiale II überdecken und die Stärke der überdeckenden Schichten dabei so bemessen, dass der specifische Leitungswiderstand überall derselbe sei. Wenn wir dann dafür sorgen, dass die beiden durch [FORMEL] und [FORMEL] von einander getrennten Theile der Contour, in welcher die zweierlei Materialien zusammenstossen, beide auf constanten, unter sich verschiedenen Temperaturen gehalten werden, so wird in der That eine elektrische Strömung entstehen, wie wir sie haben wollen. Dabei weist das elektrostatische Potential, nach den Vorstellungen, die man der Lehre von der Thermoelektricität zu Grunde legt, an beiden Theilen der genannten Contour Unstetigkeiten auf. — Noch complicirter scheint es, elektrische Ströme zu benutzen, wie sie die gewöhnlichen galvanischen Elemente liefern. Man muss die Ebene dann durch mindestens drei Curven, welche von [FORMEL] nach [FORMEL] verlaufen, in Theile zerlegen und zwei dieser Theile mit metallischen Belegen, den dritten mit einem feuchten Leiter überdecken. Man vergleiche hierzu die Figur 12.
Die Behauptungen des Textes hängen, wie man weiss, auf das Engste mit der Theorie der sogenannten Doppelbelegungen zusammen, wegen deren man Helmholtz in Poggendorffs Annalen Bd. 89, p. 224 ff. (Ueber einige Gesetze der Vertheilung elektrischer Ströme in körperlichen Leitern, 1853) sowie C. Neumann in dessen Buche: Untersuchungen über das Logarithmische und Newton'sche Potential (Leipzig, Teubner, 1877) vergleichen mag.
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Zitationshilfe: | Klein, Felix: Über Riemann's Theorie der Algebraischen Functionen und ihrer Integrale. Leipzig, 1882, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klein_riemann_1882/22>, abgerufen am 29.07.2024. |