Klaj, Johann: Lobrede der Teutschen Poeterey. Nürnberg, 1645.Anhang. VOn der Alten Teutschen Poeterey könte man nicht nur Plurima secuti fudistis carmina Bardi. Am Marcellinus l. 15. sagt: Bardi fortia virorum illustrium facta, sare
Anhang. VOn der Alten Teutſchen Poeterey koͤnte man nicht nur Plurima ſecuti fudiſtis carmina Bardi. Am Marcellinus l. 15. ſagt: Bardi fortia virorum illuſtrium facta, ſare
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Anhang.
VOn der Alten Teutſchen Poeterey koͤnte man nicht nur
eine Rede/ ſondern ein groſſes Buch ſchreiben/ wann ſol-
che Arbeit heut zu Tag ſo hoch geachtet were/ als zu Kaͤi-
ſer Maximilians, Chriſtloͤblichen Angedenckens/ Zeiten/
vo @oelchem Beat. Rhenanus alſo ſchreibet: Solebat olim Maximi-
lianus Cæſar propoſita mercede ſuos provocare ad quærenda
vel Diplomata vel Carmina, quæ ante quingentos, & quot ex-
cedit, annos eſſent conſcripta, & qui monſtravit vetuſtum
Codicem, nunquã indonatus abivit: fuitenim Princeps libera
liſſimus. t. 2. f. 113. Goldaſt/ der in Teutſchen Sachen wolerfahr-
ne und uͤm unſere Sprache wolverdiente Mann meldet Anfangs Con-
ſtitutionum Imperialium, Tuiſcon habe unter andern Satzun-
gen gebotten: Man ſoll die dapfferen Thaten den Nachkommen
zur Tugendfolge Geſangsweis verfaſſen. Nach Erſchaffung der
Welt 1910. daß ſolches geſchehen/ bezeuget Tacitus de moribus
German. Celebrant, ſagt er/ carminibusantiquis (quod unum
apudillos memoriæ & annalium genus eſt) Tuisconem, & fi-
lium ejus Mannum &c. Vnd an einem andern Ort (An. l. 2. c. 88. n. 5.)
ſchreibter/ daß Armins/ der Teutſchen Feldherꝛn Lob geſungen wordẽ
noch zu ſeiner Zeit/ als er nemlich unter dem Keiſer Tiberio in Teutſch-
land ein Soldat geweſen. Der Barden gedenket Beroſus der Elte-
ſten Chaldæiſchen Scribenten einer. Sext. Pomp. Feſtus lit. B. n. 15.
Bardusgallicè Cantor appellatur, qui virorum fortium laudes
canit à gente Bardorum, de quibus Lucanus:
Plurima ſecuti fudiſtis carmina Bardi.
Am Marcellinus l. 15. ſagt: Bardi fortia virorum illuſtrium facta,
Heroicis verſibus compoſita, cum dulcibus Lyræ modulis can-
titârunt. Sie wurden alſo genennet von den Baͤrten/ welche ſie laͤn-
ger als andere Leute zu tragen pflegen/ (Bart/ ſagt Becanus, werde ge-
ſagt/ wie behart) oder von dem Wehrt die Wehrten oder Wuͤrdigen.
Hiervon iſt zu leſen Maibomius in Comment. de Bardovic. in no-
tis f. 4. Von den Druiden iſt viel zu leſen bey Pomp. Mela. l. 4. Cæ-
ſare
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