Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Zeugnusse und Aussage von D. Jacobs Andree Einigkeit. Nürnberg, 1579.

Bild:
<< vorherige Seite

sion bekennen / vber den allerhöchsten vnd fürnemsten Artickeln der lehre / entstanden vnnd getrieben worden / für ein lauter wort gezänck halten / vnnd gentzlich vertuschen solte / denn man were doch im fundament durchauß einig.

Vnd zum zeugniß solches Consenß vnd Einhelligkeit / solte man allerseyts einem gemeinem Cothurno (vnrichtigen zweyffelhafftigen Buch) welchen er geschmidet / vnterschreiben / das all zu harte disputiern einstellen / vnd vnter einander einig vnnd friedsam sein.

Mit dieser seiner Teuscherey oder Triegerey / hat er grosse Fürsten / auch weyse Rähte an viler Fürsten höfen / vnd berümbte Theologen bezaubert vnnd eingenommen. Ich weyß kaum / ob auch dergleichen Exempel solcher plauderey vnnd thollkünheit / auch liederliches beyfals in den Applaudenten / in allen Kirchen Historien zu finden. Vnd haben jhr viel durch jhr eigen zeugniß sich verrahten / vnnd zu erkennen geben / wie gar einen schlechten vnd vngewissen Grundt jhres Glaubens sie geleget.

Wie ist es aber mit dieser Fabel hinauß gegangen? Was hat dieser Friedverheisser guts außgericht vnnd erhalten? Eine gute beute von Gelde / hat er zwar mit sich auß Sachsen gebracht / auch sonst hin vnd wider stattliche Schewren vnd Becher eingesamlet. Hat er aber auch die Einigkeit / darauff er die Leute vertröstet / herwider bracht / vnd angericht? So gar nicht / das er auch noch mehr zwitracht vnd vneinigkeit erwecket vnnd verursachet.

Denn da er zu Weymar von den Rähten vnd Theologen deß Christlichen Fürsten / Herrn Johann Wilhelms / Hertzog zu Sachssen / ernstlich erinnert wurde / seiner begangenen schweren Sünden / wie er nemlich in Preussen vnd Thüringen / mit seiner Tüncherey vnd vergleichung / die Kirchen verwirret / betrübet vnd beley diget hette / Vnd das er nit jetzt abermal eines vnmüglichen dings sich vnterfangen / noch jm fürnemen solte / zwischen Christo vnd Belial eine Gemeynschafft vnd Einigkeit zu tref-

sion bekennen / vber den allerhöchsten vnd fürnemsten Artickeln der lehre / entstanden vnnd getrieben worden / für ein lauter wort gezänck halten / vnnd gentzlich vertuschen solte / denn man were doch im fundament durchauß einig.

Vnd zum zeugniß solches Consenß vnd Einhelligkeit / solte man allerseyts einem gemeinem Cothurno (vnrichtigen zweyffelhafftigen Buch) welchen er geschmidet / vnterschreiben / das all zu harte disputiern einstellen / vnd vnter einander einig vnnd friedsam sein.

Mit dieser seiner Teuscherey oder Triegerey / hat er grosse Fürsten / auch weyse Rähte an viler Fürsten höfen / vnd berümbte Theologen bezaubert vnnd eingenommen. Ich weyß kaum / ob auch dergleichen Exempel solcher plauderey vnnd thollkünheit / auch liederliches beyfals in den Applaudenten / in allen Kirchen Historien zu finden. Vnd haben jhr viel durch jhr eigen zeugniß sich verrahten / vnnd zu erkennen geben / wie gar einen schlechten vnd vngewissen Grundt jhres Glaubens sie geleget.

Wie ist es aber mit dieser Fabel hinauß gegangen? Was hat dieser Friedverheisser guts außgericht vnnd erhalten? Eine gute beute von Gelde / hat er zwar mit sich auß Sachsen gebracht / auch sonst hin vnd wider stattliche Schewren vñ Becher eingesamlet. Hat er aber auch die Einigkeit / darauff er die Leute vertröstet / herwider bracht / vnd angericht? So gar nicht / das er auch noch mehr zwitracht vnd vneinigkeit erwecket vnnd verursachet.

Denn da er zu Weymar von den Rähten vnd Theologen deß Christlichen Fürsten / Herrn Johann Wilhelms / Hertzog zu Sachssen / ernstlich erinnert wurde / seiner begangenen schweren Sünden / wie er nemlich in Preussen vnd Thüringen / mit seiner Tüncherey vnd vergleichung / die Kirchen verwirret / betrübet vnd beley diget hette / Vnd das er nit jetzt abermal eines vnmüglichen dings sich vnterfangen / noch jm fürnemen solte / zwischen Christo vnd Belial eine Gemeynschafft vnd Einigkeit zu tref-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0003"/>
sion bekennen / vber den allerhöchsten vnd fürnemsten Artickeln der                      lehre / entstanden vnnd getrieben worden / für ein lauter wort gezänck halten /                      vnnd gentzlich vertuschen solte / denn man were doch im fundament durchauß                      einig.</p>
        <p>Vnd zum zeugniß solches Consenß vnd Einhelligkeit / solte man allerseyts einem                      gemeinem Cothurno (vnrichtigen zweyffelhafftigen Buch) welchen er geschmidet /                      vnterschreiben / das all zu harte disputiern einstellen / vnd vnter einander                      einig vnnd friedsam sein.</p>
        <p>Mit dieser seiner Teuscherey oder Triegerey / hat er grosse Fürsten / auch weyse                      Rähte an viler Fürsten höfen / vnd berümbte Theologen bezaubert vnnd                      eingenommen. Ich weyß kaum / ob auch dergleichen Exempel solcher plauderey vnnd                      thollkünheit / auch liederliches beyfals in den Applaudenten / in allen Kirchen                      Historien zu finden. Vnd haben jhr viel durch jhr eigen zeugniß sich verrahten /                      vnnd zu erkennen geben / wie gar einen schlechten vnd vngewissen Grundt jhres                      Glaubens sie geleget.</p>
        <p>Wie ist es aber mit dieser Fabel hinauß gegangen? Was hat dieser Friedverheisser                      guts außgericht vnnd erhalten? Eine gute beute von Gelde / hat er zwar mit sich                      auß Sachsen gebracht / auch sonst hin vnd wider stattliche Schewren vn&#x0303; Becher eingesamlet. Hat er aber auch die Einigkeit / darauff er                      die Leute vertröstet / herwider bracht / vnd angericht? So gar nicht / das er                      auch noch mehr zwitracht vnd vneinigkeit erwecket vnnd verursachet.</p>
        <p>Denn da er zu Weymar von den Rähten vnd Theologen deß Christlichen Fürsten /                      Herrn Johann Wilhelms / Hertzog zu Sachssen / ernstlich erinnert wurde / seiner                      begangenen schweren Sünden / wie er nemlich in Preussen vnd Thüringen / mit                      seiner Tüncherey vnd vergleichung / die Kirchen verwirret / betrübet vnd beley                      diget hette / Vnd das er nit jetzt abermal eines vnmüglichen dings sich                      vnterfangen / noch jm fürnemen solte / zwischen Christo vnd Belial eine                      Gemeynschafft vnd Einigkeit zu tref-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0003] sion bekennen / vber den allerhöchsten vnd fürnemsten Artickeln der lehre / entstanden vnnd getrieben worden / für ein lauter wort gezänck halten / vnnd gentzlich vertuschen solte / denn man were doch im fundament durchauß einig. Vnd zum zeugniß solches Consenß vnd Einhelligkeit / solte man allerseyts einem gemeinem Cothurno (vnrichtigen zweyffelhafftigen Buch) welchen er geschmidet / vnterschreiben / das all zu harte disputiern einstellen / vnd vnter einander einig vnnd friedsam sein. Mit dieser seiner Teuscherey oder Triegerey / hat er grosse Fürsten / auch weyse Rähte an viler Fürsten höfen / vnd berümbte Theologen bezaubert vnnd eingenommen. Ich weyß kaum / ob auch dergleichen Exempel solcher plauderey vnnd thollkünheit / auch liederliches beyfals in den Applaudenten / in allen Kirchen Historien zu finden. Vnd haben jhr viel durch jhr eigen zeugniß sich verrahten / vnnd zu erkennen geben / wie gar einen schlechten vnd vngewissen Grundt jhres Glaubens sie geleget. Wie ist es aber mit dieser Fabel hinauß gegangen? Was hat dieser Friedverheisser guts außgericht vnnd erhalten? Eine gute beute von Gelde / hat er zwar mit sich auß Sachsen gebracht / auch sonst hin vnd wider stattliche Schewren vñ Becher eingesamlet. Hat er aber auch die Einigkeit / darauff er die Leute vertröstet / herwider bracht / vnd angericht? So gar nicht / das er auch noch mehr zwitracht vnd vneinigkeit erwecket vnnd verursachet. Denn da er zu Weymar von den Rähten vnd Theologen deß Christlichen Fürsten / Herrn Johann Wilhelms / Hertzog zu Sachssen / ernstlich erinnert wurde / seiner begangenen schweren Sünden / wie er nemlich in Preussen vnd Thüringen / mit seiner Tüncherey vnd vergleichung / die Kirchen verwirret / betrübet vnd beley diget hette / Vnd das er nit jetzt abermal eines vnmüglichen dings sich vnterfangen / noch jm fürnemen solte / zwischen Christo vnd Belial eine Gemeynschafft vnd Einigkeit zu tref-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_zeugnusse_1579
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_zeugnusse_1579/3
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Zeugnusse und Aussage von D. Jacobs Andree Einigkeit. Nürnberg, 1579, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_zeugnusse_1579/3>, abgerufen am 25.04.2024.