Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Libro de recta fide ad Theodosium: Viuificare dicitur Christus propter ineffabilem natiuitatem ex viuente Patre, Attamen est videre, vbi tribuitur, PROPRIAE CARNI, EFFICACIA DIVINAE GLORIAE, viuificat igitur nos vt Deus, veruntamen non in solo hoc, quod particeps est Spiritus, sed & manducabilem apponens assumptam carnem Filij hominis. Das ist / Wann wir sagen / das Christus lebendig mache / so verstehen wir / das solches geschehe wegen seiner vnaußsprechlichen Geburt vom Vater / der alles lebendig macht / Wir müssen aber auch darauff sehen / wo seinem eigenen Fleische die Krafft der Göttlichen Herrligkeit zugeschrieben wird / so machet er vns nuhn lebendig / als wahrer Gott / aber nicht allein in dem / das er des Geistes (in gleicher Maß / wie der Vater) theilhafftig ist / Sondern in dem er vns auch fürträgt zu essen das angenommene Fleisch des Menschen Sohns. Demnach aber etliche scheinbarliche Argumenten von demDanaeus in examine Wider Chemnitium. pag. 142. 143. vnd folgenden. I. Antwort auff die fürnemste argument / so das Gegentheil in dieser Sache färbringt. Gegentheil wider diese warhafftige vnd gewisse Lehre fürbracht / wöllen wir dieselbigen nach einander besehen vnd erwegen. Erstlich / der Geist ist der da lebendig machet / Ergo, so machet Christi Fleisch nicht lebendig. Darauff antworten wir / erstlich / das dieser Spruch Christi Fleisch nit entgegen gesetzt / sondern vnserm verderbten Fleisch / vnd derwegen fälschlich vnnd vbel wider das lebendigmachende Fleisch Christi angezogen. Darnach / so viel aber die Sachen selbst anlanget / antworten wir mit Cyrillo, das ob wol das Fleisch Christi / als Fleisch / von sich vnd für sich solche lebendigmachendt Krafft nicht habe / noch lebendig machen könne: so thue es doch solches / dieweil es die gantze Wirckung des Worts oder Sohns Gottes empfangen. Cyrillus lib. 4. in Iohan. Cap. 23. Vnd im folgenden 24. Capitel / verantwortet Cyrillus diesen Spruch also: Das Fleisch hat er hie seinen Geist genennt / nicht von deswegen / das es die Art des natürlichen Fleisches verlohren: sondern weil Libro de recta fide ad Theodosium: Viuificare dicitur Christus propter ineffabilem natiuitatem ex viuente Patre, Attamen est videre, vbi tribuitur, PROPRIAE CARNI, EFFICACIA DIVINAE GLORIAE, viuificat igitur nos vt Deus, veruntamen non in solo hoc, quòd particeps est Spiritus, sed & manducabilem apponens assumptam carnem Filij hominis. Das ist / Wann wir sagen / das Christus lebendig mache / so verstehen wir / das solches geschehe wegen seiner vnaußsprechlichen Geburt vom Vater / der alles lebendig macht / Wir muͤssen aber auch darauff sehen / wo seinem eigenen Fleische die Krafft der Goͤttlichen Herrligkeit zugeschrieben wird / so machet er vns nuhn lebendig / als wahrer Gott / aber nicht allein in dem / das er des Geistes (in gleicher Maß / wie der Vater) theilhafftig ist / Sondern in dem er vns auch fuͤrtraͤgt zu essen das angenommene Fleisch des Menschen Sohns. Demnach aber etliche scheinbarliche Argumenten von demDanaeus in examine Wider Chemnitium. pag. 142. 143. vnd folgenden. I. Antwort auff die fuͤrnemste argumẽt / so das Gegentheil in dieser Sache faͤrbringt. Gegentheil wider diese warhafftige vnd gewisse Lehre fuͤrbracht / woͤllen wir dieselbigen nach einander besehen vnd erwegen. Erstlich / der Geist ist der da lebendig machet / Ergo, so machet Christi Fleisch nicht lebendig. Darauff antworten wir / erstlich / das dieser Spruch Christi Fleisch nit entgegen gesetzt / sondern vnserm verderbten Fleisch / vnd derwegen faͤlschlich vnnd vbel wider das lebendigmachende Fleisch Christi angezogẽ. Darnach / so viel aber die Sachen selbst anlanget / antworten wir mit Cyrillo, das ob wol das Fleisch Christi / als Fleisch / von sich vnd fuͤr sich solche lebendigmachendt Krafft nicht habe / noch lebendig machen koͤnne: so thue es doch solches / dieweil es die gantze Wirckung des Worts oder Sohns Gottes empfangen. Cyrillus lib. 4. in Iohan. Cap. 23. Vnd im folgenden 24. Capitel / verantwortet Cyrillus diesen Spruch also: Das Fleisch hat er hie seinen Geist genennt / nicht von deswegen / das es die Art des natuͤrlichen Fleisches verlohren: sondern weil <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0061" n="21"/> <p><hi rendition="#i">Libro de recta fide ad Theodosium: Viuificare dicitur Christus propter ineffabilem natiuitatem ex viuente Patre, Attamen est videre, vbi tribuitur, PROPRIAE CARNI, EFFICACIA DIVINAE GLORIAE, viuificat igitur nos vt Deus, veruntamen non in solo hoc, quòd particeps est Spiritus, sed & manducabilem apponens assumptam carnem Filij hominis.</hi> Das ist / Wann wir sagen / das Christus lebendig mache / so verstehen wir / das solches geschehe wegen seiner vnaußsprechlichen Geburt vom Vater / der alles lebendig macht / Wir muͤssen aber auch darauff sehen / wo seinem eigenen Fleische die Krafft der Goͤttlichen Herrligkeit zugeschrieben wird / so machet er vns nuhn lebendig / als wahrer Gott / aber nicht allein in dem / das er des Geistes (in gleicher Maß / wie der Vater) theilhafftig ist / Sondern in dem er vns auch fuͤrtraͤgt zu essen das angenommene Fleisch des Menschen Sohns.</p> <p>Demnach aber etliche scheinbarliche Argumenten von dem<note place="right">Danaeus in examine Wider Chemnitium. pag. 142. 143. vnd folgenden. I. Antwort auff die fuͤrnemste argumẽt / so das Gegentheil in dieser Sache faͤrbringt.</note> Gegentheil wider diese warhafftige vnd gewisse Lehre fuͤrbracht / woͤllen wir dieselbigen nach einander besehen vnd erwegen.</p> <p>Erstlich / der Geist ist der da lebendig machet / <hi rendition="#i">Ergo</hi>, so machet Christi Fleisch nicht lebendig.</p> <p>Darauff antworten wir / erstlich / das dieser Spruch Christi Fleisch nit entgegen gesetzt / sondern vnserm verderbten Fleisch / vnd derwegen faͤlschlich vnnd vbel wider das lebendigmachende Fleisch Christi angezogẽ. Darnach / so viel aber die Sachen selbst anlanget / antworten wir mit <hi rendition="#i">Cyrillo</hi>, das ob wol das Fleisch Christi / als Fleisch / von sich vnd fuͤr sich solche lebendigmachendt Krafft nicht habe / noch lebendig machen koͤnne: so thue es doch solches / dieweil es die gantze Wirckung des Worts oder Sohns Gottes empfangen. <hi rendition="#i">Cyrillus lib. 4. in Iohan. Cap. 23.</hi> Vnd im folgenden 24. Capitel / verantwortet <hi rendition="#i">Cyrillus</hi> diesen Spruch also: Das Fleisch hat er hie seinen Geist genennt / nicht von deswegen / das es die Art des natuͤrlichen Fleisches verlohren: sondern weil </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0061]
Libro de recta fide ad Theodosium: Viuificare dicitur Christus propter ineffabilem natiuitatem ex viuente Patre, Attamen est videre, vbi tribuitur, PROPRIAE CARNI, EFFICACIA DIVINAE GLORIAE, viuificat igitur nos vt Deus, veruntamen non in solo hoc, quòd particeps est Spiritus, sed & manducabilem apponens assumptam carnem Filij hominis. Das ist / Wann wir sagen / das Christus lebendig mache / so verstehen wir / das solches geschehe wegen seiner vnaußsprechlichen Geburt vom Vater / der alles lebendig macht / Wir muͤssen aber auch darauff sehen / wo seinem eigenen Fleische die Krafft der Goͤttlichen Herrligkeit zugeschrieben wird / so machet er vns nuhn lebendig / als wahrer Gott / aber nicht allein in dem / das er des Geistes (in gleicher Maß / wie der Vater) theilhafftig ist / Sondern in dem er vns auch fuͤrtraͤgt zu essen das angenommene Fleisch des Menschen Sohns.
Demnach aber etliche scheinbarliche Argumenten von dem Gegentheil wider diese warhafftige vnd gewisse Lehre fuͤrbracht / woͤllen wir dieselbigen nach einander besehen vnd erwegen.
Danaeus in examine Wider Chemnitium. pag. 142. 143. vnd folgenden. I. Antwort auff die fuͤrnemste argumẽt / so das Gegentheil in dieser Sache faͤrbringt. Erstlich / der Geist ist der da lebendig machet / Ergo, so machet Christi Fleisch nicht lebendig.
Darauff antworten wir / erstlich / das dieser Spruch Christi Fleisch nit entgegen gesetzt / sondern vnserm verderbten Fleisch / vnd derwegen faͤlschlich vnnd vbel wider das lebendigmachende Fleisch Christi angezogẽ. Darnach / so viel aber die Sachen selbst anlanget / antworten wir mit Cyrillo, das ob wol das Fleisch Christi / als Fleisch / von sich vnd fuͤr sich solche lebendigmachendt Krafft nicht habe / noch lebendig machen koͤnne: so thue es doch solches / dieweil es die gantze Wirckung des Worts oder Sohns Gottes empfangen. Cyrillus lib. 4. in Iohan. Cap. 23. Vnd im folgenden 24. Capitel / verantwortet Cyrillus diesen Spruch also: Das Fleisch hat er hie seinen Geist genennt / nicht von deswegen / das es die Art des natuͤrlichen Fleisches verlohren: sondern weil
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |